Kann ein französisches Biotech-Unternehmen die globale Plastikkrise lösen? Carbios hat heute den Grundstein für die weltweit erste industrielle PET-Biorecycling-Anlage gelegt – ein Quantensprung im Kampf gegen Kunststoffabfälle. Die Technologie verspricht, selbst schwer recycelbare Materialien in hochwertigen Rohstoff zu verwandeln. Doch schafft das Unternehmen den Sprung vom Labor in den Massenmarkt?

Enzym-Magie: Vom Müllberg zum Wertstoff

In Longlaville entsteht die erste Anlage, die jährlich 50.000 Tonnen PET-Abfälle enzymatisch zerlegen soll. Der Clou:

  • Revolutionäres Verfahren: Spezielle Enzyme spalten selbst farbige, mehrschichtige Verpackungen und Textilien in ihre Grundbausteine – ein bisher unlösbares Problem.
  • Kreislaufwirtschaft live: Aus dem recycelten Material entsteht neuwertiges PET, das fossile Rohstoffe ersetzt.
  • Zeitplan: Erste kommerzielle Lieferungen sind für 2026 avisiert.

"Das ist kein Pilotprojekt mehr, sondern industrielle Realität", betont das Unternehmen. Lokale Behörden und Industriepartner feuerten den Startschuss mit ab – ein starkes Signal für die Marktakzeptanz.

Rennen gegen die Zeit

Doch der Weg ist steinig: Bis 2026 muss Carbios beweisen, dass die Technologie nicht nur im Labormaßstab funktioniert. Die Herausforderungen:

  • Skalierung: Funktioniert der Prozess reibungslos im Großmaßstab?
  • Rohstoffsicherung: Gelingt die ausreichende Versorgung mit Abfallmaterialien?
  • Wirtschaftlichkeit: Rechnet sich das Verfahren gegenüber herkömmlichem Recycling oder Neuproduktion?

Die Aktie zeigt sich heute zuversichtlich mit einem Plus von 4,67% auf 7,84 Euro. Langfristig bleibt die Volatilität hoch – die Technologie könnte den Kunststoffmarkt auf den Kopf stellen oder als teures Experiment enden. Eins ist klar: Carbios hat heute einen entscheidenden Hebel in Bewegung gesetzt.

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