Verarbeitet wird CBD inzwischen in vielen Produkten. Sowohl die Lebensmittelindustrie als auch die Kosmetik- und Wellnessbranche sind davon überzeugt, dass Cannabidiol einen positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen könnte und steigende Umsätze mit sich bringt. Nicht zuletzt ist es die Medizin, die auf CBD hofft. Darf Cannabis doch seit 2015 regulär als Medikament verschrieben werden.

Mit der angekündigten Legalisierung von Cannabis in Deutschland noch in dieser Legislaturperiode könnten CBD und Cannabis einen weiteren Hype auslösen, wie ein Blick über den großen Teich nach Nordamerika bestätigt. Dort ist Cannabis seit 2018 größtenteils legalisiert. Einige Firmen werden, durchaus mit Erfolg, an der Börse gehandelt. Cannabis im Allgemeinen und CBD Öl im Speziellen winken also eine goldene Zukunft. Was ist dran an dem angeblichen Wundermittel?

Was ist CBD Öl?

CBD ist ein Wirkstoff, der aus der weiblichen Hanfpflanze Cannabis Sativa gewonnen wird. Lange Zeit litt Cannabis unter einem schlechten Ruf aufgrund der Substanz THC (Tetrahydrocannabinol). Diese hat den gleichen Ursprung wie Cannabidiol und besitzt berauschende Effekte. Deshalb ist der Anbau und der Vertrieb von THC-Hanf noch verboten. Mit CBD dagegen werden entspannende, krampflösende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften verbunden, die völlig rauschfrei daherkommen. Daher ist die Substanz in den meisten Darreichungsformen völlig legal zu erwerben.

Das breite Anwendungsspektrum hat zur Folge, dass CBD für mehrere Branchen interessant ist. Es verwundert daher nicht, dass viele Unternehmen vornehmlich aus der Wellness-, der Gesundheits- und der Kosmetikbranche auf CBD setzen. Zudem erlangen immer mehr Lebensmittel mit CBD-Gehalt die Marktreife. Der größte Umsatz wird über CBD Öle generiert. Aber auch Cremes, Salben, Fruchtgummis und Kapseln enthalten die Substanz, von der viele Anwender behaupten, dass sich durch die Einnahme die Symptome ihrer Beschwerden abschwächen und die Lebensqualität entscheidend verbessert.

Bei welchen Beschwerden könnte CBD Öl helfen?

Aufgrund der kurzen Zeit, die CBD auf dem Markt ist, sind wissenschaftlich belastbare Studienergebnisse noch rar gesät. Es kristallisiert sich jedoch mehr und mehr heraus, dass der Wirkstoff vor allem Stresssymptome abschwächen und entzündungsbedingte Schmerzen lindern könnte.

Dabei ist festzuhalten, dass CBD keine heilende Wirkung hat. Es wird aber davon ausgegangen, dass Cannabidiol Symptome diverser Krankheiten abschwächen und damit das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern könnte. Als Arzneimittel werden Cannabidiol haltige Produkte mit THC-Anteil vornehmlich in der Schmerztherapie eingesetzt. Zudem rechnen sich die Hersteller Erfolge bei den folgenden Beschwerden und Krankheiten aus:

 

  • Beschwerden wie Arthrose und rheumatische Arthritis, die chronische Schmerzen verursachen.
  • Gesundheitsprobleme, die stressbedingt auftreten oder psychischen Ursprungs sind. Dazu zählen Panikattacken, Psychosen und Depressionen.
  • Probleme, die mit einem eingeschränkten Schlafrhythmus zusammenhängen.
  • Leiden wie Multiple Sklerose, die mit Störungen des Immunsystems in Verbindung stehen.
  • Neuronale Unregelmäßigkeiten wie Epilepsie und Tourette-Syndrom.
  • Mehrere Formen von Anomalien des Hautbilds wie Neurodermitis und Akne.
  • Zudem wird vermutet, dass CBD das Wuchern von Krebszellen eindämmen könnte.

Wie wirkt CBD Öl?

Es mehren sich die Anzeichen, dass CBD über das menschliche Endocannabinoid System (ECS) seine Wirkungen entfaltet. Das ECS besteht aus einer Vielzahl von Rezeptoren, die über den gesamten Organismus verteilt sind. Es ist unter anderem für die Weiterleitung von Informationen zwischen Gehirn und den Organen verantwortlich. Der Transport geschieht über hormonähnliche Substanzen, sogenannte Endocannabinoide, die an den Schaltstellen, den Rezeptoren, andocken und dort ihre Informationen weitergeben.

Es wird nun vermutet, dass CBD als Phytocannabinoid die Funktion der körpereigenen Botenstoffe einnehmen könnte. Im Idealfall werden dabei, vereinfacht ausgedrückt, negative Emotionen blockiert und positive aktiviert.

Anstehende Legalisierung in Deutschland bringt Fantasie in den Cannabis-Markt

Das große Potenzial von Cannabis im Allgemeinen und CBD im Speziellen lässt Investoren auf der ganzen Welt die Ohren spitzen. Mit der Legalisierung von Cannabis in Kanada und vielen wichtigen US-Bundesstaaten 2018 ging eine Gründungswelle von Unternehmen einher, die im Cannabis-Geschäft Fuß fassen wollen. Einige dieser Unternehmen schafften es an die Börse und lösten dort einen ersten Boom aus. Dieser verlor an Kraft, da die Erwartungen der Marktteilnehmer etwas überhöht waren und die restliche Welt mit dem Tempo der Amerikaner nicht mithalten konnte.

Daher richten sich jetzt viele Blicke auf Berlin. Die anstehende freie Abgabe von kontrollierten Produkten für Erwachsene, wie sie im Koalitionsvertrag der Ampelregierung festgeschrieben ist, erfüllt den Markt mit Fantasie, sodass viele Experten davon ausgehen, dass demnächst der Schalter für eine weitere Rally umgelegt wird.

Gerade veröffentlichte der deutsche Gesundheitsminister Lauterbach ein erstes Papier, das die Eckpunkte für das Anliegen vorstellt. Bis spätestens Anfang 2024 wird damit gerechnet, dass beim nördlichen Nachbarn der erste legale Joint geraucht werden kann. Dann wird der weltweit größte nationale Cannabis-Markt Realität.

Welche Aktien haben das größte Potenzial?

Naturgemäß sind es vor allem kanadische und US-amerikanische Unternehmen, die das Börsenparkett dominieren. Aber auch in Deutschland tut sich einiges. Dabei hängt der Prozess untrennbar mit dem Fortschreiten des Legalisierungsprozesses zusammen.

Warten auf die Politik

Derzeit bewegen sich die Papiere auf einem übersichtlichen Preisniveau. In Österreich wurde eine Legalisierung im Juli 2022 vom Verfassungsgerichtshof abgelehnt. Deshalb konzentrieren sich die Bemühungen auf Deutschland. Anfang 2023 wird eine erste Vorlage erwartet. Diese könnte dann frühestens Mitte des nächsten Jahres in ein Gesetz gegossen werden. Zudem sind noch einige Barrieren bezüglich des Rechts innerhalb der EU (Europäische Union) aus dem Wege zu räumen. Dann könnten, unter Vorbehalt 2024, die folgenden Werte ansteigen und den erwarteten Trend bestätigen.

●      Synbiotic: Die Münchner stoßen als nationaler Wert in Deutschland auf besonderes Interesse. Synbiotic deckt die ganze Wertschöpfungskette auf dem Hanf- und Cannabissektor ab. Damit ist Synbiotic auf allen infrage kommenden Märkten aktiv.

  • DEMECAN (Deutsche Medizinal-Cannabis): DEMECAN ist seit 2019 auf medizinisches Cannabis spezialisiert und produziert derzeit 10 Tonnen des jährlichen deutschen Bedarfs, der auf 180 Tonnen geschätzt wird. Mit der Legalisierung wird die Börsennotierung erwartet.
  • Tilray: Die Kanadier sind seit 2013 im Geschäft. Das Unternehmen vertreibt medizinisches Cannabis und beliefert weltweit Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und Forschungsunternehmen.
  • Canopy Growth: Die Kanadier aus der Provinz Ontario vertreiben Cannabis, Hanf und Cannabis-Produkte in Form von Kapseln, Ölen und Blüten.
  • Jazz Pharmaceuticals: Seit 2021 sind die Iren auf dem Markt. Bisher ist das Unternehmen spezialisiert auf Medikamente gegen Multiple Sklerose und Epilepsie.
  • Green Thumb Industries: Das Unternehmen betreibt große Plantagen und unterhält eine Reihe von Verkaufsstellen. Bisher ist Green Thumb noch auf den nationalen Markt beschränkt.

Cannabis- Indizes

Zudem existieren einige Indizes, die Cannabis-Aktien listen:

 

  • Foxberry Medical Cannabis & Life Sciences Index
  • Prime Alternative Harvest Index
  • Medical Cannabis and Wellness Equity Index

Fazit

Der Cannabis-Markt ist schon seit einiger Zeit mit großen Wachstumschancen ausgestattet. Diese sind eng verbunden mit dem Voranschreiten der Legalisierung. Je schneller diese umgesetzt wird, desto eher steigen die Gewinnchancen.