Der 30. November 2022 könnte als einer der Tage in die Geschichte eingehen, die für eine technologische Geburtsstunde stehen. An diesem Tag Ende November veröffentlichte die US-Firma OpenAI die neueste Version von ChatGPT (GPT-3), einem auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhenden Chatbot. Normalerweise werden solche Textprogramme eingesetzt, um zum Beispiel auf Unternehmenswebseiten einfache Kundenanfragen vollautomatisch zu beantworten. Diese Chatbots sind jedoch inhaltlich limitiert und stoßen schnell an ihre Grenzen. ChatGPT von OpenAI schlägt dagegen ein ganz anderes Kapitel auf.

Über die Webseite openai.com/blog/chatgpt können Nutzer Fragen jeglicher Art formulieren, auf die das Programm in einer Sprache antwortet, die verblüffend natürlich klingt und grammatikalisch quasi perfekt ist. Dabei erstellt ChatGPT eigene Texte, die zum Teil eine ganze Seite umfassen und so wirken, als hätte sie ein Mensch verfasst. Um dies zu ermöglichen, wurde die neueste ChatGPT-Version mit Milliarden von Texten aus dem gesamten Internet einschließlich Wikipedia, Nachrichtenseiten, Büchern und Blogs trainiert.

Die Veröffentlichung von ChatGPT war eine Sensation. Innerhalb von fünf Tagen hatten mehr als eine Million Nutzer das System ausprobiert. Inzwischen ist der Run auf die KI-Plattform so groß, dass die Server häufig überlastet sind. Schon wird das Sprachmodell von einigen Experten als der nächste große technische Fortschritt gesehen, der unser (digitales) Leben verändern und ähnliche Umwälzungen nach sich ziehen wird wie die Einführung von Google oder die Erfindung des iPhones. Apropos Google: Wer braucht eigentlich noch Google, wenn es ChatGPT gibt?

Doch lassen wir das Programm selbst zu Wort kommen. Auf die auf Deutsch (!) formulierte Aufforderung, einen Text darüber zu schreiben, was ChatGPT ist, was es kann und wie es sich weiter entwickeln wird, spuckte das KI-System folgenden Artikel aus (bereits übersetzt ins Deutsche): GPT (Generative Pre-training Transformer) ist ein maschinelles Lernmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Es wurde auf eine sehr große Menge an Texten trainiert und kann daher sehr komplexe Aufgaben ausführen, die mit natürlicher Sprache zu tun haben. Es kann beispielsweise ganze Sätze oder Absätze schreiben, die sehr natürlich klingen und sogar schwer von menschlichem Schreiben zu unterscheiden sind. Einige Anwendungen von GPT-3 sind Texterstellung, automatische Zusammenfassung von Texten, Übersetzung, Programmierung, Q&A-System und Chatbot.

Es gibt allerdings auch Einschränkungen bei GPT-3. Zum Beispiel ist es nicht in der Lage, sein Wissen auf eine kontextunabhängige Art und Weise zu verarbeiten, es sei denn, es wurde auf spezifischen Kontexten trainiert. Es kann auch schwierig sein, die Genauigkeit von GPT-3 vorherzusagen, da es auf sehr großen Datenmengen trainiert wurde und daher möglicherweise Fehler enthält.

In Zukunft wird sich CHTGPT weiter entwickeln, um noch mehr wie ein menschlicher Schriftsteller oder Konversationspartner zu agieren, indem es sein Verständnis von Kontext, Emotionen und sozialer Dynamik verbessert. Es wird auch vermutlich auf spezialisiertere Anwendungen trainiert werden, wie z.B. technische Dokumentationen, medizinische Berichte und juristische Schriftstücke.

Die Fülle der Möglichkeiten, für die ChatGPT eingesetzt werden kann, erscheinen fast unermesslich groß. Neben relativ simplen Anfragen wie zum Beispiel „Erkläre Quantencomputing in einfachen Worten?“, „Wo gibt es die schönsten Safaris?“ oder der Bitte um kreative Ideen für den Geburtstag eines zehnjährigen Jungens (unter anderen Schnitzeljagd im Freien) kann das Programm auch komplexere Aufgaben lösen. So ließ sich ein Nutzer einen Brief an eine Bonitätsprüfungsfirma schreiben, um einen negativen Eintrag zu löschen. Normalerweise hätte er dafür einen teuer bezahlten Anwalt beauftragen müssen.

Ein anderer ließ eine Eröffnungsansprache zu einer Weihnachtsfeier formulieren, die er Ende des Jahres vor Kollegen hielt. Das Sprachmodell kann auf Aufforderung sogar Gedichte verfassen, literarische Stile imitieren oder kleinere Computerprogramme in diversen Programmiersprachen schreiben. So hat ein Nutzer ChatGPT gebeten, einen Code für einen rotierenden Würfel auf einer Website zu generieren. In weniger als einer Minute hatte das System den (perfekt funktionierenden) Code fertig, inklusive einer Textbeschreibung. Das Tool merkt sich auch, wie einzelne Benutzer ihre Anfragen formulieren und lernt somit nach und nach den Schreibstil des menschlichen Gegenübers, sodass die Antworten immer typischer nach der persönlichen Ausdrucksweise klingen.

Doch nicht alle Antworten überzeugen. Zum Teil sind sie doch sehr allgemein gehalten und täuschen eher Wissen vor, als dass etwas Konkretes drin steht. Zum Teil werden auch offensichtlich falsche Antworten gegeben. So sind es laut ChatGPT Elefanten, die die größten Eier legen. Open AI selbst räumt ein, dass das Textprogramm die Tendenz habe, „plausibel klingende, aber falsche oder sinnlose Antworten" zu liefern. Die Behebung dieses Problems sei schwierig. Cyber-Experten warnen zudem, dass ChatGPT Internetkriminellen die Arbeit erleichtern könne, indem zum Beispiel Phising-Mails noch echter erscheinen oder das KI-Tool für den Aufbau neuer Marktplätze im Darknet genutzt werde. Auch die Verbreitung von Fake News werde vereinfacht.

An Universitäten und Schulen herrscht bereits Alarmstimmung. Denn wenn der Textgenerator künftig ganze Referate und Hausarbeiten schreiben kann, wie soll das noch benotet werden? Schulen in New York haben schon reagiert und Schülern und Lehrern verboten, ChatGPT auf den Netzwerken und Geräten des Bezirks zu nutzen. Beklagt wird darüber hinaus, dass das Tool zwar schnelle und einfache Antworten liefern könne, es aber nicht das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten fördere, die für den akademischen und lebenslangen Erfolg unerlässlich seien.

Gegründet wurde OpenAI 2015 unter anderem von Firmenchef Sam Altman, Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk sowie dem deutschstämmigen PayPal-Mitgründer Peter Thiel zunächst als gemeinnütziges Forschungslabor. 2019 wurde ein gewinnorientierter Ableger ins Leben gerufen, um externe Investitionen einzusammeln. Microsoft engagierte sich damals mit einer Milliarde Dollar. Seitdem ist Microsofts, auf KI ausgerichtete Cloud-Plattform Azure exklusiver Partner von OpenAI. Aus dem Haus OpenAI stammen noch andere Anwendungen. Das Grafik-Tool DALL-E2 stellt Bilder nur durch Worteingabe her, MuseNet kann eigenständig komponieren. Aktuell soll OpenAI knapp 30 Milliarden Dollar Wert sein.

Welche Folgen ChatGPT für Anleger haben wird, ist noch offen. Klar ist aber, dass die Entwicklung genau beobachtet werden muss. KI-Programme wie ChatGPT können enorm effizient sein und damit die Produktivität steigern, zumal sie sehr einfach und ohne größere Vorkenntnisse zu bedienen sind. Der Nachteil: ChatGPT wurde mit Inhalten trainiert, die nur bis 2021 reichen. Tagesaktuelle Anfragen kann das System daher nicht beantworten.

Dennoch könnte das Angebot speziell für Google eine echte Bedrohung werden. Über zwei Jahrzehnte lang war Google mit einem globalen Marktanteil von über 90 Prozent die führende Seite, um Informationen im Internet zu finden. „Ich google mal“ ging in den Sprachgebrauch über. Wenn OpenAI es schafft, sein KI-Modell in Echtzeit das Internet analysieren zu lassen, könnte dies einen Wendepunkt darstellen. Die Menschen dürften sich dann auf ChatGPT verlassen, weil es natürlicher und ergiebiger ist, mit einer Maschine einen Dialog zu führen, als eine Reihe von Schlüsselwörtern in ein Suchfeld einzugeben.

Berichten zufolge will Microsoft zehn Milliarden Dollar in OpenAI investieren, sich damit 49 Prozent an dem ChatGPT-Anbieter sichern und den Chatbot in seine eigene Suchmaschine Bing implementieren. Dies wäre ein Frontalangriff auf Google. Die New York Times berichtet, dass bei dem US-Konzern der „Code Red“ ausgelöst worden sei. Offenbar befürchtet Google, dass ChatGPT sein Suchmaschinengeschäft mit den sehr lukrativen Anzeigenerlösen substantiell bedrohen könnte. Zwar ist bekannt, dass Googles Mutterkonzern Alphabet an einer eigenen KI-gesteuerten Plattform bastelt, doch bislang ist davon wenig nach außen gedrungen.

Auch andere funktionierende Geschäftsmodelle müssen die KI-Anwendung füchrten, schließlich entsteht Werbetextern, Programmierern oder auch Journalisten mit ChatGPT eine neue Konkurrenz. Oder wie ChatGPT auf die Frage, ob es Geschäftsmodelle bedrohe, selber feststellt: „ChatGPT ist ein leistungsfähiges Sprachgenerierungsmodell, das in vielen Anwendungen eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel in der Automatisierung von Support-Tickets, der Erstellung von Inhalten für soziale Medien oder der Erstellung von Texten für Nachrichten-Apps. Es kann dazu beitragen, Unternehmen Zeit und Ressourcen zu sparen und ihre Effizienz zu steigern. In einigen Fällen kann die Verwendung von ChatGPT jedoch dazu führen, dass bestimmte Arten von Arbeitsplätzen überflüssig werden oder dass bestehende Geschäftsmodelle beeinträchtigt werden. Beispielsweise kann die automatisierte Erstellung von Inhalten dazu führen, dass weniger Autoren für bestimmte Arten von Inhalten benötigt werden. Es gibt auch Möglichkeiten, ChatGPT zu nutzen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende zu verbessern.“ 

Der 30. November 2022 könnte als einer der Tage in die Geschichte eingehen, die für eine technologische Geburtsstunde stehen. An diesem Tag Ende November veröffentlichte die US-Firma OpenAI die neueste Version von ChatGPT (GPT-3), einem auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhenden Chatbot. Normalerweise werden solche Textprogramme eingesetzt, um zum Beispiel auf Unternehmenswebseiten einfache Kundenanfragen vollautomatisch zu beantworten. Diese Chatbots sind jedoch inhaltlich limitiert und stoßen schnell an ihre Grenzen. ChatGPT von OpenAI schlägt dagegen ein ganz anderes Kapitel auf. Über die Webseite openai.com/blog/chatgpt können Nutzer Fragen jeglicher Art formulieren, auf die das Programm in einer Sprache antwortet, die verblüffend natürlich klingt und grammatikalisch quasi perfekt ist. Dabei erstellt ChatGPT eigene Texte, die zum Teil eine ganze Seite umfassen und so wirken, als hätte sie ein Mensch verfasst. Um dies zu ermöglichen, wurde die neueste ChatGPT-Version mit Milliarden von Texten aus dem gesamten Internet einschließlich Wikipedia, Nachrichtenseiten, Büchern und Blogs trainiert. Die Veröffentlichung von ChatGPT war eine Sensation. Innerhalb von fünf Tagen hatten mehr als eine Million Nutzer das System ausprobiert. Inzwischen ist der Run auf die KI-Plattform so groß, dass die Server häufig überlastet sind. Schon wird das Sprachmodell von einigen Experten als der nächste große technische Fortschritt gesehen, der unser (digitales) Leben verändern und ähnliche Umwälzungen nach sich ziehen wird wie die Einführung von Google oder die Erfindung des iPhones. Apropos Google: Wer braucht eigentlich noch Google, wenn es ChatGPT gibt? Doch lassen wir das Programm selbst zu Wort kommen. Auf die auf Deutsch (!) formulierte Aufforderung, einen Text darüber zu schreiben, was ChatGPT ist, was es kann und wie es sich weiter entwickeln wird, spuckte das KI-System folgenden Artikel aus (bereits übersetzt ins Deutsche): GPT (Generative Pre-training Transformer) ist ein maschinelles Lernmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Es wurde auf eine sehr große Menge an Texten trainiert und kann daher sehr komplexe Aufgaben ausführen, die mit natürlicher Sprache zu tun haben. Es kann beispielsweise ganze Sätze oder Absätze schreiben, die sehr natürlich klingen und sogar schwer von menschlichem Schreiben zu unterscheiden sind. Einige Anwendungen von GPT-3 sind Texterstellung, automatische Zusammenfassung von Texten, Übersetzung, Programmierung, Q&A-System und Chatbot. Es gibt allerdings auch Einschränkungen bei GPT-3. Zum Beispiel ist es nicht in der Lage, sein Wissen auf eine kontextunabhängige Art und Weise zu verarbeiten, es sei denn, es wurde auf spezifischen Kontexten trainiert. Es kann auch schwierig sein, die Genauigkeit von GPT-3 vorherzusagen, da es auf sehr großen Datenmengen trainiert wurde und daher möglicherweise Fehler enthält. In Zukunft wird sich CHTGPT weiter entwickeln, um noch mehr wie ein menschlicher Schriftsteller oder Konversationspartner zu agieren, indem es sein Verständnis von Kontext, Emotionen und sozialer Dynamik verbessert. Es wird auch vermutlich auf spezialisiertere Anwendungen trainiert werden, wie z.B. technische Dokumentationen, medizinische Berichte und juristische Schriftstücke. Die Fülle der Möglichkeiten, für die ChatGPT eingesetzt werden kann, erscheinen fast unermesslich groß. Neben relativ simplen Anfragen wie zum Beispiel „Erkläre Quantencomputing in einfachen Worten?“, „Wo gibt es die schönsten Safaris?“ oder der Bitte um kreative Ideen für den Geburtstag eines zehnjährigen Jungens (unter anderen Schnitzeljagd im Freien) kann das Programm auch komplexere Aufgaben lösen. So ließ sich ein Nutzer einen Brief an eine Bonitätsprüfungsfirma schreiben, um einen negativen Eintrag zu löschen. Normalerweise hätte er dafür einen teuer bezahlten Anwalt beauftragen müssen. Ein anderer ließ eine Eröffnungsansprache zu einer Weihnachtsfeier formulieren, die er Ende des Jahres vor Kollegen hielt. Das Sprachmodell kann auf Aufforderung sogar Gedichte verfassen, literarische Stile imitieren oder kleinere Computerprogramme in diversen Programmiersprachen schreiben. So hat ein Nutzer ChatGPT gebeten, einen Code für einen rotierenden Würfel auf einer Website zu generieren. In weniger als einer Minute hatte das System den (perfekt funktionierenden) Code fertig, inklusive einer Textbeschreibung. Das Tool merkt sich auch, wie einzelne Benutzer ihre Anfragen formulieren und lernt somit nach und nach den Schreibstil des menschlichen Gegenübers, sodass die Antworten immer typischer nach der persönlichen Ausdrucksweise klingen. Doch nicht alle Antworten überzeugen. Zum Teil sind sie doch sehr allgemein gehalten und täuschen eher Wissen vor, als dass etwas Konkretes drin steht. Zum Teil werden auch offensichtlich falsche Antworten gegeben. So sind es laut ChatGPT Elefanten, die die größten Eier legen. Open AI selbst räumt ein, dass das Textprogramm die Tendenz habe, „plausibel klingende, aber falsche oder sinnlose Antworten" zu liefern. Die Behebung dieses Problems sei schwierig. Cyber-Experten warnen zudem, dass ChatGPT Internetkriminellen die Arbeit erleichtern könne, indem zum Beispiel Phising-Mails noch echter erscheinen oder das KI-Tool für den Aufbau neuer Marktplätze im Darknet genutzt werde. Auch die Verbreitung von Fake News werde vereinfacht. An Universitäten und Schulen herrscht bereits Alarmstimmung. Denn wenn der Textgenerator künftig ganze Referate und Hausarbeiten schreiben kann, wie soll das noch benotet werden? Schulen in New York haben schon reagiert und Schülern und Lehrern verboten, ChatGPT auf den Netzwerken und Geräten des Bezirks zu nutzen. Beklagt wird darüber hinaus, dass das Tool zwar schnelle und einfache Antworten liefern könne, es aber nicht das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten fördere, die für den akademischen und lebenslangen Erfolg unerlässlich seien. Gegründet wurde OpenAI 2015 unter anderem von Firmenchef Sam Altman, Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk sowie dem deutschstämmigen PayPal-Mitgründer Peter Thiel zunächst als gemeinnütziges Forschungslabor. 2019 wurde ein gewinnorientierter Ableger ins Leben gerufen, um externe Investitionen einzusammeln. Microsoft engagierte sich damals mit einer Milliarde Dollar. Seitdem ist Microsofts, auf KI ausgerichtete Cloud-Plattform Azure exklusiver Partner von OpenAI. Aus dem Haus OpenAI stammen noch andere Anwendungen. Das Grafik-Tool DALL-E2 stellt Bilder nur durch Worteingabe her, MuseNet kann eigenständig komponieren. Aktuell soll OpenAI knapp 30 Milliarden Dollar Wert sein. Welche Folgen ChatGPT für Anleger haben wird, ist noch offen. Klar ist aber, dass die Entwicklung genau beobachtet werden muss. KI-Programme wie ChatGPT können enorm effizient sein und damit die Produktivität steigern, zumal sie sehr einfach und ohne größere Vorkenntnisse zu bedienen sind. Der Nachteil: ChatGPT wurde mit Inhalten trainiert, die nur bis 2021 reichen. Tagesaktuelle Anfragen kann das System daher nicht beantworten. Dennoch könnte das Angebot speziell für Google eine echte Bedrohung werden. Über zwei Jahrzehnte lang war Google mit einem globalen Marktanteil von über 90 Prozent die führende Seite, um Informationen im Internet zu finden. „Ich google mal“ ging in den Sprachgebrauch über. Wenn OpenAI es schafft, sein KI-Modell in Echtzeit das Internet analysieren zu lassen, könnte dies einen Wendepunkt darstellen. Die Menschen dürften sich dann auf ChatGPT verlassen, weil es natürlicher und ergiebiger ist, mit einer Maschine einen Dialog zu führen, als eine Reihe von Schlüsselwörtern in ein Suchfeld einzugeben. Berichten zufolge will Microsoft zehn Milliarden Dollar in OpenAI investieren, sich damit 49 Prozent an dem ChatGPT-Anbieter sichern und den Chatbot in seine eigene Suchmaschine Bing implementieren. Dies wäre ein Frontalangriff auf Google. Die New York Times berichtet, dass bei dem US-Konzern der „Code Red“ ausgelöst worden sei. Offenbar befürchtet Google, dass ChatGPT sein Suchmaschinengeschäft mit den sehr lukrativen Anzeigenerlösen substantiell bedrohen könnte. Zwar ist bekannt, dass Googles Mutterkonzern Alphabet an einer eigenen KI-gesteuerten Plattform bastelt, doch bislang ist davon wenig nach außen gedrungen. Auch andere funktionierende Geschäftsmodelle müssen die KI-Anwendung füchrten, schließlich entsteht Werbetextern, Programmierern oder auch Journalisten mit ChatGPT eine neue Konkurrenz. Oder wie ChatGPT auf die Frage, ob es Geschäftsmodelle bedrohe, selber feststellt: „ChatGPT ist ein leistungsfähiges Sprachgenerierungsmodell, das in vielen Anwendungen eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel in der Automatisierung von Support-Tickets, der Erstellung von Inhalten für soziale Medien oder der Erstellung von Texten für Nachrichten-Apps. Es kann dazu beitragen, Unternehmen Zeit und Ressourcen zu sparen und ihre Effizienz zu steigern. In einigen Fällen kann die Verwendung von ChatGPT jedoch dazu führen, dass bestimmte Arten von Arbeitsplätzen überflüssig werden oder dass bestehende Geschäftsmodelle beeinträchtigt werden. Beispielsweise kann die automatisierte Erstellung von Inhalten dazu führen, dass weniger Autoren für bestimmte Arten von Inhalten benötigt werden. Es gibt auch Möglichkeiten, ChatGPT zu nutzen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende zu verbessern.“

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

Aus dem Börse Express PDF vom 02.02.2023 

 

Screen 02022023

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