CompuGroup Medical Aktie: Ernüchterung zum Jahresstart?
30.04.2025 | 17:08
CGM verzeichnet Umsatzrückgang und sinkende Margen im ersten Quartal 2025. Goldman Sachs reduziert Beteiligung. Hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest?
Der Gesundheits-IT-Spezialist CompuGroup Medical (CGM) legt einen überraschend verhaltenen Start ins Geschäftsjahr 2025 hin. Schwächere Zahlen und eine gleichzeitig gemeldete Anteilsreduzierung durch den Finanzriesen Goldman Sachs werfen Fragen auf. Ist das nur eine Momentaufnahme oder Grund zur Sorge?
Zahlenwerk mit Licht und Schatten
Die frisch vorgelegten Ergebnisse für das erste Quartal 2025 zeigen ein gemischtes Bild. Auf den ersten Blick steht zwar ein Umsatzplus von einem Prozent auf 286,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Doch bereinigt man diesen Wert um Zukäufe und Währungseffekte, ergibt sich ein leichtes organisches Minus von 0,5 Prozent. Vor allem die Einmalumsätze lagen mit 68,1 Millionen Euro spürbar unter dem Vorjahresniveau. Positiv entwickelten sich hingegen die wiederkehrenden Umsätze, die um zwei Prozent auf 218,0 Millionen Euro kletterten und nun 76 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.
Margendruck und hohe Investitionen
Deutlich trüber sieht es beim Ergebnis aus. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) sackte um satte 16 Prozent auf 51,1 Millionen Euro ab. Die entsprechende Marge schmolz von 21 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 18 Prozent. CGM begründet dies unter anderem mit fortgesetzten hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung, deren Quote von 22 auf 24 Prozent des Umsatzes anstieg. Projekte wie die Arztpraxis-Lösung CGM one oder die neue Apothekensoftware CGM STELLA kosten zunächst Geld. Bleibt die Frage: Wann zahlen sich diese Investitionen aus?
Goldman Sachs reduziert Engagement
Fast zeitgleich zu den Quartalszahlen wurde bekannt, dass die Investmentbank Goldman Sachs ihre Beteiligung an CompuGroup Medical zurückgefahren hat. Laut einer Stimmrechtsmitteilung vom 30. April 2025 unterschritt die von Goldman Sachs gehaltene Gesamtsumme aus Aktien und Finanzinstrumenten bereits am 25. April 2025 die Schwelle von 5 Prozent. Der Anteil sank von zuvor 5,20 Prozent auf nun 4,71 Prozent. Der direkte Aktienanteil (zugerechnet) liegt bei 1,53 Prozent, der Rest entfällt auf verschiedene Instrumente. Kein Drama, aber sicher auch kein Vertrauensbeweis nach den schwachen Zahlen.
Blick nach vorn: Prognose bestätigt
Trotz des durchwachsenen Auftakts hält das Management an seiner Prognose für das Gesamtjahr 2025 fest. Erwartet wird weiterhin ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und ein moderat steigendes bereinigtes EBITDA. Auch die Finanzierung scheint gesichert: Ein neuer Konsortialkredit über 750 Millionen Euro wurde unterzeichnet und soll Spielraum bis 2030 geben. Das Unternehmen muss nun beweisen, dass der schwache Jahresstart nur ein Ausrutscher war.
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