Corestate Capital kämpft mit massiven Verlusten und hoher Verschuldung. Verkäufe und Restrukturierung sollen die Wende bringen – doch die Zeit drängt.

Die Corestate Capital-Aktie gleicht derzeit einem Hochseilakt ohne Netz. Während das Immobilienunternehmen verzweifelt versucht, sich durch Verkäufe und Restrukturierung über Wasser zu halten, zeigen die Zahlen ein düsteres Bild. Doch gibt es Licht am Ende des Tunnels?

Strategische Neuausrichtung mit Risiko

Corestate befindet sich mitten in einem radikalen Umbau. Das Unternehmen wandelt sich zur Holding-Struktur, während Tochtergesellschaften wie Hannover Leasing und STAM France eigenständiger agieren sollen. Das erklärte Ziel für 2025: Entschuldung durch Verkäufe und Steigerung des Eigenkapitals. Doch der Weg dorthin ist steinig.

Verkäufe als Rettungsanker

Ein zentraler Baustein der Strategie ist der Verkauf von STAM Europe SAS an die Atland Group, der im dritten Quartal 2025 abgeschlossen werden soll. Insgesamt sollen die Asset-Verkäufe in diesem Jahr rund 72 Millionen Euro einbringen – dringend benötigtes Geld für die Tilgung der Super Senior Note und erster Senior Notes.

Doch die Finanzlage bleibt alarmierend:

• EBITDA der letzten 12 Monate: minus 334 Millionen Euro
• Nettoverlust: satte 851 Millionen Euro
• Schuldenlast: 548 Millionen Euro bei 754 Millionen Euro Gesamtvermögen

Immobilienprojekt als Hoffnungsträger

Immerhin gibt es einen Lichtblick: Das Liver-Gebäude konnte durch eine Kapitalspritze von 13 Millionen Pfund saniert werden. Die Leerstandsquote sank von 30% (2022) auf 10% im ersten Quartal 2025 – ein möglicher Verkaufskandidat Mitte des Jahres.

Doch die Zeit drängt. Die verspätete Prüfung der Jahresabschlüsse 2022 zeigt die strukturellen Probleme des Unternehmens. Die Aktie, die seit Jahresanfang bereits über 30% verloren hat, kämpft weiter mit dem Abwärtstrend. Ob die Notverkäufe und Restrukturierungen den erhofften Turnaround bringen, bleibt fraglich. Für Investoren gleicht Corestate derzeit einer Wette – mit ungewissem Ausgang.