Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass Frauen vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen. Die Bereitschaft, Geld mit hohem Risiko anzulegen ist allgemein gesunken, bei Frauen aber mehr als bei Männern. Außerdem hinterfragen Frauen ihre Ausgaben im Alltag heute stärker als vor der Pandemie. Das zeigt eine marketmind-Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes und der BAWAG-Gruppe unter 1.314 Österreicherinnen und Österreichern zwischen 18 und 65 Jahren aus dem Herbst 2021.

Gefragt nach den Auswirkungen der Pandemie auf das Geldleben gaben 29 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer an, dass ihre Bereitschaft, Geld mit hohem Risiko anzulegen, seit der Pandemie gesunken ist. Auch die Ausgaben des täglichen Lebens werden stärker hinterfragt, das ist für 4 von 10 Frauen und für 3 von 10 Männern der Fall. Knapp ein Fünftel der Befragten legen heute mehr Geld zurück und behalten ihre Finanzen stärker im Blick als vor der Pandemie, hier gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen Männern und Frauen.

"Mit der Pandemie sind die finanziellen Sorgen in der Bevölkerung gestiegen", sagte Bawag-Finanzvorstand Enver Sirucic bei der Präsentation der Umfrage am Montag. 29 Prozent der befragten Frauen geben an, seit der Pandemie mehr finanzielle Sorgen zu haben, für 9 Prozent wurden die finanziellen Sorgen weniger. Von den Männern haben 25 Prozent mehr, und 12 Prozent weniger finanzielle Sorgen. Bei der Einschätzung der eigenen aktuellen Finanzsituation sind 47 Prozent der Frauen und 55 Prozent der Männer "optimistisch", beim Blick in die Zukunft trüben sich die Einstellungen jedoch ein: Für das Pensionsalter sind nur noch 36 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer guter Dinge. Je älter die Befragten jedoch sind, desto optimistischer ist auch ihr Blick in die Zukunft.

Drei Viertel aller Befragten sind der Ansicht, dass sie einen guten Umgang mit Geld haben. "Die hohe Selbsteinschätzung hat mich überrascht", sagte Bankenverband-Generalsekretär Gerald Resch. Er sieht dennoch Aufholbedarf beim Finanzwissen in der österreichischen Bevölkerung. Finanzwissen wird vor allem im Selbststudium erlernt, das ist für 55 Prozent der befragten Frauen und 58 Prozent der Männer der Fall. Innerhalb der Familie sind es vor allem Mütter, die Finanzwissen weitergeben. Die Schule spielt laut Umfrage lediglich eine untergeordnete Rolle. Hier will der Bankenverband ansetzen: "Wir wünschen uns, dass Finanzbildung ein fixer Bestandteil des Lehrplans ab der fünften Schulstufe wird", sagte Resch.

cgh/bel

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