Short-Seller Bericht stellt D-Waves Quantentechnologie infrage, während das Unternehmen auf wachsende Aufträge verweist. Steht die Aktie vor einer Wende?

Die D-Wave Quantum Aktie gerät ins Taumeln – doch steckt hinter dem jüngsten Kursrutsch mehr als nur kurzfristige Marktnervosität? Ein vernichtender Bericht des bekannten Short-Sellers Kerrisdale Capital stellt die gesamte Geschäftsgrundlage des Quantencomputing-Pioniers infrage. Während das Unternehmen von technologischen Durchbrüchen und wachsenden Auftragsbüchern spricht, zweifeln Kritiker am wahren Nutzen seiner Kern-Technologie.

Kerrisdale-Bericht schockt Anleger

Der Bericht von Kerrisdale Capital traf die Aktie wie ein Hammerschlag. Die Investmentfirma wirft D-Wave vor, dass dessen Hybrid-Lösungen im Wesentlichen auf klassischer Computertechnik basieren – der Quantenanteil sei vor allem Marketing. "Interviews mit Kunden ergaben kaum messbare Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden", heißt es in dem Report. Diese harte Kritik könnte erklären, warum das Kundenwachstum trotz vielversprechender Technologie stagniert.

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie verlor heute über 3,5% und setzt damit ihre Talfahrt fort. Dabei hatte sich der Titel zuletzt von seinem 52-Wochen-Hoch nahe 10 Euro bereits deutlich entfernt.

Licht und Schatten im Geschäftsbericht

Doch es gibt auch Gegenwind zur düsteren Kerrisdale-Analyse:

  • Die Auftragseingänge stiegen im vierten Quartal 2024 deutlich an
  • Aufgeschobene Erträge und Backlog zeigen erste Kommerzialisierungserfolge
  • Die Bilanz wurde durch Kapitalerhöhungen gestärkt

Besonders stolz ist das Unternehmen auf seinen technologischen Fortschritt. In einer im Fachjournal Science veröffentlichten Studie behauptet D-Wave, mit seinem Advantage2-Prototypen Quantenüberlegenheit bei einem realen Problem demonstriert zu haben. Praktische Anwendungen wie die Optimierung von Produktionsabläufen für Ford Otosan unterstreichen das Potenzial.

Entscheidungstag am 8. Mai

All eyes on May 8th: Der anstehende Quartalsbericht wird zum Lackmustest für D-Wave. Kann das Unternehmen die skeptischen Marktstimmen entkräften und seine Technologie-Roadmap überzeugend darlegen? Oft bestätigt sich an solchen Wendepunkten, ob eine disruptive Technologie tatsächlich hält, was ihre Marketing-Abteilung verspricht. Für Anleger bleibt es ein Hochrisiko-Spiel zwischen bahnbrechender Innovation und enttäuschter Hoffnung.

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