DAVOS/ROUNDUP: Thunberg demonstriert in Davos - Soros kritisiert Nationalismus
24.01.2020 | 06:35
Mit einer Demonstration für mehr Klimaschutz will Greta Thunberg am letzten Tag des Weltwirtschaftsforums (WEF) noch einmal aufrütteln. Über Twitter rief die 17-jährige Klimaaktivistin zur Teilnahme an dem Protest am Freitag (11.00 Uhr) auf. "Entweder Ihr sagt uns, wie wir Klimaschutz erreichen können, oder Ihr erklärt zukünftigen und bereits von der Klimakrise betroffenen Generationen, warum wir unsere Klimaschutzverpflichtungen aufgeben sollten", schrieb die Schwedin. Auch die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer will an dem Protest teilnehmen.
Siemens-Chef
Kaeser hatte der Fridays-For-Future-Aktivistin Neubauer einen Sitz in einem Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens Siemens Energy angeboten. Neubauer hatte dies abgelehnt, weil sie Siemens dann nicht mehr unabhängig kommentieren könne.
Im Kongresszentrum steht zum Abschluss der 50. WEF-Ausgabe ein Auftritt des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (11.30 Uhr) auf dem Programm. Zudem wird der gemeinsame Konjunkturausblick mit Spannung erwartet. Diesen wollen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein US-amerikanischer Kollege Steven Mnuchin zusammen mit der Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, präsentieren (ebenfalls 11.30 Uhr). Auch EZB-Chefin Christine Lagarde wird dazustoßen.
Starinvestor George Soros bezeichnete nationalistische Tendenzen und den Wettstreit zwischen den Weltmächten China und den USA derweil als große Gefahr für Frieden und Freiheit. Nationalismus sei der große Feind offener Gesellschaften, sagte der ungarisch-stämmige 89-Jährige am Donnerstagabend. Seine Hoffnung auf eine gestärkte internationale Kooperation zwischen Staaten habe sich zerschlagen. Die größten Mächte USA, China und Russland seien weiter in den Händen von angehenden oder tatsächlichen Diktatoren, autoritäre Regime seien weiter auf dem Vormarsch.
An US-Präsident Donald Trump und auch Chinas Staatspräsident Xi Jinping ließ der Milliardär kein gutes Haar. Die beiden versuchten, ihre Macht bis an die Grenzen und darüber hinaus auszudehnen. "Präsident Trump ist ein Betrüger und der ultimative Narzisst, der will, dass sich die Welt um ihn dreht", sagte Soros. Xi stehe innen- und außenpolitisch unter Druck.
Seine Hoffnung liege in Zugang zu guter Bildung, sagte Soros. Darum will er eine Milliarde US-Dollar in ein Netzwerk von Universitäten stecken und damit bereits von ihm unterstützte Bildungseinrichtungen stärken. Später sollen diese um weitere Institutionen und Partner erweitert werden. Soros hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren bereits mehr als 32 Milliarden US-Dollar gespendet, um Bildung und soziale Zwecke zu unterstützen.
Seit Dienstag hatten etwa 3000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Schweizer Alpen über aktuelle Herausforderungen diskutiert./men/DP/zb
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