Momentan erleben wir Finanzmärkte, die sehr stark von politischen Nachrichten jeglicher Art beeinflusst werden. In solchen Situationen tun wir uns, also wir die Charttechniker, etwas schwerer. Dennoch behalten relevante Punkte ihre Wirksamkeit, Trendbrüche müssen jedoch mit gewisser Vorsicht und einem gesunden Abstand betrachtet werden.

Das deutsche Börsenbarometer war in meinem letzten Rückblick auf der Tagesebene klar abwärtsgerichtet, und es hatte den Anschein als könnten die Shorties in der heißen Zone erneut den Weg in Richtung Süden einschlagen. Pustekuchen. Den Angriff der Bären haben die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank Fed mit der Aussicht auf neue Zinssenkungen erfolgreich abwehren können. Im Anschluss erlebten die Märkte einen wahren Run der Anleger.

Doch zum Wochenausklang kippte die Stimmung (die Lage im Nahen Osten spitzte sich immer weiter zu) und der deutsche Leitindex schleppte sich förmlich ins Wochenende. Unter dem Strich kann dennoch ein Kursplus von 2,01% bei 12.339 Zählern verzeichnet werden.

Charttechnik:

Kommen wir wieder zurück zur Charttechnik. Im Tageschart wurde das letzte Hoch bei 12.317 Zählern signifikant überschritten, korrekter Weise müsste der Trend in der mittelfristigen Ausrichtung für beendet erklärt werden. Ich wäre momentan mit solchen unumstößlichen Aussagen etwas vorsichtiger und würde die Entwicklung der nächsten Tage abwarten. Gelingt es den Marktteilnehmern die Oberseite erneut einzuschlagen und im Anschluss die Hochs bei 12.440 und 12.444 hinter sich zu lassen, so wäre ich bereit die Longies im Vorteil zu sehen. Übernehmen allerdings die Bären zum Wochenbeginn das Kommando und die Reise gen Süden setzt sich dynamisch fort, kann untergeordnet erneut nach Short-Einstiegen Ausschau gehalten werden. Nicht vergessen: Wir haben aktuell sehr politische Börsen.

Trading-Idee

Wie könnte so ein Entry im untergeordneten Bild (Stundenchart) aussehen? Zunächst sollte das Tief bei 12.287 nachhaltig unterschritten werden. Tritt dieses Szenario ein, so hätten wir in diesem Zeitfenster einen Abwärtstrend und müssten uns im nächsten Schritt in Geduld üben. Im Klartext: Ich empfehle auf eine Erholungsbewegung zu warten und dann im Bereich von 12.400 eine Position tief aus der Korrektur heraus aufzubauen. Den Initialstopp würde ich auf die Marke von 12.435 legen. Erstes Anlaufziel: 12.238.

 Den Chart dazu gibt's hier