Der deutsche Leitindex hat es momentan schwer. Vor allem die Autowerte haben in den letzten Tagen die Laune der Anleger mächtig verdorben und uns darüber hinaus ganz deutlich vor Augen geführt, welche Auswirkungen der Handelsstreit zwischen den USA und China bereits auf die DAX-Unternehmen hatte. Bei Daimler ist das Konzernergebnis 2018 unter anderem wegen eines schwachen Autogeschäfts um fast ein Drittel eingebrochen, die Dividende soll um 40 Cent niedriger ausfallen als zuvor. Sollte es also vorerst zu keiner Einigung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt kommen, dürfte die trübe Stimmung das Börsenparkett weltweit nachhaltig beherrschen. Aus diesem Grund sollte man hoffen, dass es lieber heute als Morgen zu einem Abkommen kommt. Auch die Angst vor einer noch deutlicheren Konjunktureintrübung drückt die Märkte nach unten. Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für den Euro-Raum erneut gesenkt.

Charttechnik


Es hatte ja schon fast den Anschein, als wollte der Kurs nach dem Ausbruch aus der Seitwärtsrange, die Reise gen Norden fortsetzen, und damit die Korrektur auf der Tagesebene ausdehnen. Die Betonung liegt hier aber ganz klar auf „fast“. Denn bereits am Mittwoch geriet die Rally ins Wanken und der Donnerstag entpuppte sich als rabenschwarzer Tag für die Aktienmärkte (DAX verlor satte 2,5 Prozent). Am letzten Handelstag der Woche haben die Shorties dem Ganzen endgültig ihren Stempel aufgedrückt, und ließen das Börsenbarometer in der Spitze bis auf die Marke von 10.863 abrutschen. Die Bären sind also definitiv wieder am Drücker und werden in den nächsten Tagen mit aller Macht versuchen, das klare Anlaufziel auf der Unterseite bei 10.277 zu erreichen. Angesichts der charttechnischen sowie der politischen und fundamentalen Ausgangslage, muss man ja schon fast damit rechnen, dass es ihnen nicht so schwerfallen sollte, dieses finale Tief anzugreifen.

Stundenchart/Trading-Idee


Mit dem Rutsch unter die 11.048 wurde der Aufwärtstrend für beendet erklärt. Um uns wieder in Richtung des übergeordneten Trends positionieren zu können, brauchen wir eine neue Entwicklung. Bis dahin empfehle ich an der Seitenlinie zu verweilen und warne vor übertriebenem Aktionismus. Die nächste Chance kommt bestimmt.

 

Unbenannt v43