Jackpot für die Delivery-Hero-Aktie (WKN: A2E4K4)! Der DAX-Aufstieg ist so gut wie besiegelt.

Noch ist die Entscheidung nicht offiziell (Stand: 13.08.2020). Doch rein rechnerisch müsste es passen.

DAX-Investoren werden sicher erleichtert sein. Die Ära der skandalumwitterten Wirecard-Aktie (WKN: 747206) möchte man sicher so bald wie möglich vergessen.

Doch ist eine Aktie, die gerade einmal drei Jahre an der Börse gehandelt wird, ein würdiger Ersatz? Klar ist: Wer sich nach der Wirecard-Pleite eine konservative Value-Aktie alter Schule gewünscht hat, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht werden. Oder positiv überrascht!

Starke Zahlen

Die jüngsten Umbauarbeiten am DAX sind aus Sicht eines Berliner Lokalpatrioten äußerst erfreulich. Den Platz der Lufthansa-Aktie (WKN: 823212) belegt seit Kurzem die Aktie der Berliner Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C). Nun wird aller Voraussicht nach auch die Aktie des Berliner Online-Bestelldienstes Delivery Hero in die erste Liga der deutschen Aktien aufsteigen.

Das ist den Zahlen nach keineswegs unverdient. Bei der Marktkapitalisierung steht die Delivery-Hero-Aktie auf Platz 27. Beim Börsenumsatz auf Platz 33.

Ein erstaunlicher Erfolg für ein so junges Unternehmen. Delivery Hero wurde 2011 in Berlin gegründet. Der Börsengang folgte 2017.

Nach einer kurzen Orientierungsphase kannte die Delivery-Hero-Aktie bisher nur eine Richtung: Steil nach oben! Auf Sicht von einem Jahr lieferte die Aktie ein Plus von 115 % (Stand: 13.08.2020). Trotz Corona-Crash. Trotz allem!

Mittlerweile ist eine Marktkapitalisierung von rund 19 Milliarden Euro zusammengekommen (Stand: 13.08.2020). Ein kometenhafter Aufstieg, der sich gut liest, aber böse Erinnerungen weckt.

Glück für die Delivery-Hero-Aktie

Auch die Wirecard-Aktie stürmte damals mit voller Wucht in den DAX. Der Jubel war groß. Endlich ein frischer Newcomer unter den DAX-Dinosauriern, die zum Teil noch aus der Kaiserzeit stammen. Das Ende ist bekannt. Nie zuvor rutschte ein DAX-Konzern in die Insolvenz.

Der plötzliche Aufstieg der Delivery-Hero-Aktie wäre ohne den Wirecard-Skandal gar nicht möglich gewesen. Normalerweise wird die Zusammensetzung des DAX jedes Jahr im September überprüft. Dank Wirecard gelten ab sofort neue Regeln: Aktien von Unternehmen, die einen Insolvenzantrag stellen, fallen ab sofort unverzüglich aus dem DAX.

Pech für Wirecard, Glück für Delivery Hero und alle DAX-Investoren. Bei einem Index spricht nichts gegen eine Optimierung der Selbstheilungskräfte.

Bleibt zu hoffen, dass die zukünftige Entwicklung der Delivery-Hero-Aktie nicht für weitere neue DAX-Regeln sorgen wird. Vor allem das Ergebnis macht stutzig. Schwarze Zahlen konnte Delivery Hero bisher nicht liefern.

In dieser Hinsicht sind die internationalen Kollegen des DAX wesentlich radikaler. Für die Aufnahme in den US-amerikanischen S&P 500 muss eine Serie von vier aufeinanderfolgenden Quartalen mit schwarzen Zahlen nachgewiesen werden. Das ist mitunter der Grund, warum die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) trotz gigantischer Marktkapitalisierung die meiste Zeit nicht im S&P 500 vertreten war.

Ebenfalls kurios: Erst 2019 verkaufte Delivery Hero das gesamte Deutschland-Geschäft an das niederländische Takeaway. Pizza.de, Lieferheld, Foodora – wer diesen Marken im Alltag begegnet, hat es nicht (mehr) mit Delivery Hero zu tun.

Mehr Licht als Schatten

Man darf skeptisch sein. Noch ein IT-Heißbrenner im DAX? Dann noch einer, der rote Zahlen schreibt und sein Deutschlandgeschäft erst vor Kurzem an die Konkurrenz verkauft hat.

Aber man darf auch optimistisch sein. Denn der Umsatz stimmt und wächst seit Jahren konstant. 2019 wurde erstmals die Marke von 1 Milliarde Euro geknackt.

Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein E-Commerce-Unternehmen in erster Linie auf das Wachstum konzentriert. Das hat vergleichbaren Unternehmen in der Vergangenheit auch nicht geschadet.

Meiner Erfahrung nach war es doch eher so, dass viele einstige E-Commerce-Hoffnungsträger sich zu stark auf das Deutschlandgeschäft eingeschossen hatten und dann international keinen Fuß mehr auf den Boden bekamen. Delivery Hero macht diesen Fehler offenbar nicht.

Mit ihrem starken Auslandsgeschäft sind die Berliner im DAX außerdem in guter Gesellschaft. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung PWC kommt der Umsatz der DAX-Unternehmen mittlerweile zu 80 % aus dem Ausland.

Summa summarum: Willkommen im DAX, Delivery-Hero-Aktie!

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 

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