Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag gesunken. Bis zum Mittag haben sie die Verluste aus dem frühen Handel deutlich ausgeweitet. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,51 Prozent auf 171,04 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug um 0,06 Prozentpunkte auf minus 0,37 Prozent. Die Kurse fast aller Staatspapiere aus der Eurozone sind mehr oder weniger stark gesunken.

Die Hoffnung auf ein allmähliches Nachlassen der Corona-Pandemie hat für mehr Zuversicht an den Finanzmärkten gesorgt. Als sicher geltende Staatsanleihen wurden daher weniger gesucht. Zuletzt gab es erste Hinweise auf eine leichte Entspannung der Virus-Krise in europäischen Ländern, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) machte zudem Hoffnung auf schrittweise Lockerung der Corona-Auflagen nach Ostern. "Wir beginnen also demnächst eine Phase, wo wir aller Voraussicht nach gewisse gesellschaftliche Dinge wieder ermöglichen", sagte Günther der Wochenzeitung "Die Zeit".

Anleiheexperten der Commerzbank verwiesen auf ein Treffen der Euro-Finanzminister, das im Lauf des Tages erwartet wird. Die Finanzpolitiker wollen das weitere Vorgehen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise abstimmen. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten sei aber vorerst nicht mit einem "großen Wurf" beim Treffen der Euro-Finanzminister zu rechnen, der die Investoren in der Peripherie des Währungsraums nachhaltig beruhigen könnte. Insbesondere die Frage nach der Einführung von sogenannten Corona-Bonds ist umstritten./jsl/jkr/mis

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AXC0196 2020-04-07/12:57

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