Deutsche Bundesanleihen und andere als sicher empfundene Wertpapiere haben am Mittwoch etwas schwächer tendiert. Trotz anhaltender Sorgen wegen der Coronavirus-Pandemie war die Nachfrage nach Sicherheit nicht mehr so stark wie an den Vortagen. Am Markt war die Rede von einer leichten Gegenbewegung, wie sie nach starken Kursgewinne oft vorkommt, etwa wegen Gewinnmitnahmen.

Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Mittag um 0,09 Prozent auf 175,88 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im Gegenzug etwas höher mit minus 0,51 Prozent. Am Vormittag waren sie mit minus 0,53 Prozent auf ein neues Viermonatstief gefallen.

Wie schon am Vortag standen Anleihen südeuropäischer Länder besonders unter Druck. In Italien, Spanien, Portugal und Griechenland erhöhten sich die Renditen entsprechend. Marktteilnehmer nannten als Grund, dass Italien besonders stark von einer Corona-Infektionswelle betroffen ist.

"Die Angst vor dem Coronavirus dominiert weiterhin das Geschehen an den Rentenmärkten", beschrieb Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Lage. An dieser Entwicklung dürfte sich auch in den kommenden Handelstagen wenig ändern. "Solange die Sorgen hinsichtlich der Virus-Ausbreitung bestehen, steht das Sicherheitsbedürfnis im Vordergrund der Marktteilnehmer", sagte Boldt.

Auch Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank sieht vorerst kein Ende der verstärkten Nachfrage nach Bundesanleihen. "Da sich die bestätigten Virusfälle zunehmend in Europa ausbreiten, dürften die Papiere auch bei Renditen in der zehnjährigen Laufzeit unter der Marke von minus 0,50 Prozent unterstützt bleiben", sagte Guntermann.

Die wenigen am Vormittag veröffentlichten Konjunkturdaten entfachten kaum Marktwirkung. Am Nachmittag werden aus den USA Daten vom Immobilienmarkt veröffentlicht. Angesichts der Dominanz des Themas Corona-Krise ist eine signifikante Marktreaktion aber fraglich./bgf/jsl/fba

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AXC0169 2020-02-26/12:39

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