FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag mit deutlichen Abschlägen auf Inflationsdaten aus Spanien reagiert. Bis zum Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,79 Prozent auf 136,49 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 2,32 Prozent. Auch in anderen Euroländern erhöhten sich die Renditen spürbar.

Auslöser der Entwicklung war, dass die Inflation in der viertgrößten Euro-Volkswirtschaft Spanien zu Jahresbeginn überraschend gestiegen ist. Die nach europäischen Standards ermittelte Rate stieg im Januar von 5,5 auf 5,8 Prozent. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 4,8 Prozent prognostiziert. Obwohl der Anstieg auch auf statistische Umstellungen zurückzuführen sein dürfte, ist es keine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB), die sich bereits seit einiger Zeit mit höheren Leitzinsen gegen die hohe Teuerung stemmt.

An diesem Donnerstag entscheidet der EZB-Rat über den geldpolitischen Kurs. Es wird mit einer abermaligen Zinsstraffung gerechnet. Außerdem treffen in dieser Woche auch die US-Notenbank Fed und die Bank of England ihre Zinsentscheide. An Konjunkturdaten stehen ebenfalls viele Höhepunkte an. Den Auftakt machte am Montag das Statistische Bundesamt, das in einer ersten Schätzung eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Schlussquartal 2022 mitteilte. Erwartet wurde eine Stagnation./bgf/jsl/mis

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AXC0168 2023-01-30/12:57

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