Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag gestiegen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,14 Prozent auf 173,06 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf minus 0,50 Prozent.

Die Corona-Krise sorgt weiter für Verunsicherung. Dies geht mit einem sehr schwankungsanfälligen Handel einher. Derzeit steht vor allem die rasche Ausbreitung des Virus in den USA im Mittelpunkt. Aber auch in Europa ist die Lage weiter beunruhigend. So brach ein regionaler Frühindikator für die Region Dallas ein. Anleger greifen daher zu als sicher empfundenen und liquiden Anlagen wie deutschen oder amerikanischen Staatsanleihen.

Konjunkturdaten belegen nach wie vor die immense Stärke der ökonomischen Krise. Das von der EU-Kommission erhobene Wirtschaftsklima ESI ging so stark zurück wie noch nie seit Erhebungsbeginn im Jahr 1985. Der Einbruch folgt auf ebenfalls starke Rückgänge anderer Frühindikatoren.

Am Anleihemarkt wird die Debatte über gemeinsame Krisenanleihen der Euroländer genau verfolgt. Für derartige Corona-Bonds sprechen sich mehrere Eurostaaten aus. Am Montag signalisierte Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Unterstützung. "Ich bin für Corona-Bonds", sagte der Spanier Luis de Guindos am Montag im spanischen Rundfunk.

Deutliche zugelegt haben die Renditen italienischer und spanischer Anleihen. Spanien will mit einer ebenso drastischen wie umstrittenen Verschärfung der bereits seit zwei Wochen geltenden Ausgangssperre die Corona-Pandemie noch stärker bekämpfen. Alle nicht wesentlichen Sektoren der Wirtschaft sollen stillgelegt werden. Betroffen sind vor allem der Bausektor und weite Teile der Industrie./jsl/he

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AXC0435 2020-03-30/19:11

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