FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag nach schwachen deutschen Konjunkturdaten etwas gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Nachmittag um 0,08 Prozent auf 133,37 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 2,34 Prozent.

Die Wirtschaft in Deutschland enttäuscht weiterhin. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal, während Volkswirte ein leichtes Wachstum erwartet hatten. Ökonomen zeigen sich wenig zuversichtlich für die weitere Entwicklung.

"Der schwache Welthandel, die Folgen des Inflationsschocks und des demografischen Wandels werden sich so schnell nicht in Wohlgefallen auflösen", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Wenn gleichzeitig Reformen ausbleiben, wird der gegenwärtige Zustand von leichtem Wachstum, Stagnation und rückläufigem BIP noch geraume Zeit andauern."

In anderen Ländern der Eurozone lief es hingegen besser. In Frankreich ist die Wirtschaft etwas stärker als erwartet gewachsen und in Spanien sogar deutlich mehr als prognostiziert. In der Eurozone insgesamt hat sich die Wirtschaft mit plus 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal etwas besser entwickelt als erwartet.

Unterdessen ist die Inflation in Deutschland im Juli gestiegen. Die Jahresrate legte von 2,2 Prozent im Juni auf 2,3 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die Daten bewegten den Devisenmarkt jedoch kaum. Mit Spannung erwartet werden die am Mittwoch anstehenden Zahlen für den gesamten Währungsraum. An den Finanzmärkten wird derzeit über eine Leitzinssenkung im September spekuliert./jsl/he

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AXC0240 2024-07-30/17:31

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