FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben zu Wochenbeginn nachgegeben. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Montagmittag um 0,12 Prozent auf 169,68 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug minus 0,03 Prozent. Sie blieb damit in der Nähe der Nulllinie, die sie in der vergangenen Woche fast überschritten hatte. Es wäre das erste Mal seit Frühjahr 2019 gewesen.

Neue Konjunkturdaten aus China ergaben zwar ein deutliches Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr 2021, zum Jahresende hin nahm der Schwung aber ab. Die Notenbank des Landes reduzierte daraufhin ihren einjährigen Leitzins leicht um 0,1 Prozentpunkte. Gesenkt wurde auch der Zins für einwöchige Refinanzierungsgeschäfte mit den Geschäftsbanken. Zudem gab die Zentralbank zusätzliche Liquidität in das Finanzsystem.

"Die chinesische Wirtschaftsleistung dürfte im Trend auch im laufenden Jahr unter den vor der Pandemie gewohnten Raten liegen", schrieb Volkswirt Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg. Belastend wirkten voraussichtlich weiterhin die immer wieder verhängten Lockdowns ganzer Städte im Rahmen der nach wie vor sehr rigiden, wenn auch inzwischen etwas "angepassten" Zero-Covid-Strategie. Für die internationalen Lieferketten bleibe dies ein Problem.

Die Zinssenkungen in China verhalfen den europäischen Aktienmärkten zu moderaten Kursgewinnen. Entsprechend getrübt war die Stimmung an den Anleihenmärkten diesseits des Atlantiks. Konjunkturdaten aus Italien bewegten derweil kaum. In dem Land stieg die Inflation Ende vergangenen Jahres wie erwartet weiter und erreichte den höchsten Stand seit rund 13 Jahren. In den USA herrscht derweil wegen eines nationalen Feiertags überwiegend Ruhe./la/bgf/eas

 ISIN  DE0009652644

AXC0149 2022-01-17/12:40

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