Der Euro hat am Mittwoch mit leichten Verlusten auf die vertagten Verhandlungen über eine gemeinsame Antwort der Europäischen Union (EU) auf die Corona-Krise reagiert. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0870 US-Dollar und damit etwas weniger als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0885 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter begründeten den etwas schwächeren Euro mit der Uneinigkeit über das milliardenschwere Corona-Krisenpaket der EU. Die Finanzminister hatten am Mittwoch kein Ergebnis vorgelegt, sondern sich auf Donnerstag vertagt. Die schwierigste Hürde war nach Angaben von Teilnehmern der Streit über eine gemeinsame Schuldenaufnahme. Italien und Frankreich plädieren etwa für Eurobonds, Deutschland und andere Länder lehnen diese ab.

Gefragt war der US-Dollar. Am Markt wurde auf uneinheitliche Corona-Zahlen zu Neuinfektionen und Sterbefällen verwiesen. Am Vortag hatten tendenziell bessere Zahlen noch Hoffnungen auf eine abebbende Infektionswelle geweckt. Der Dollar profitiert von ungünstigen Entwicklungen, weil er trotz der hohen Betroffenheit der USA als sicherer Anlagehafen geschätzt wird.

Am Nachmittag werden aus den USA keine entscheidenden Konjunkturdaten erwartet. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur Notsitzung von Mitte März. Als Reaktion auf die Corona-Krise hatte die Fed ihren Leitzins auf fast null Prozent verringert und ein neues umfangreiches Wertpapierkaufprogramm aufgelegt. Seither hat sie weitere Maßnahmen ergriffen, beispielsweise die Begrenzung ihres Kaufprogramms aufgehoben. Analysten werden das Protokoll auf geldpolitische Hinweise untersuchen./bgf/jkr/jha/

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AXC0225 2020-04-08/13:32

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