EVN AG: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2018/19

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EVN AG: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2018/19 (News mit Zusatzmaterial)
12.12.2019 / 07:30
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Highlights

- Konzernergebnis durch Wertaufholungen über Vorjahresniveau

- Gutes Winddargebot und Erweiterung der Windkraftkapazitäten auf rund 370
MW

- Investitionsschwerpunkte in Niederösterreich in den Bereichen
Netzinfrastruktur,
erneuerbare Erzeugung, Fernwärme und Trinkwasserversorgung

- Fertigstellung von zwei Kläranlagenprojekten und Auftragseingang für sechs
neue
Generalunternehmeraufträge im Abwasserbereich im internationalen
Projektgeschäft

- Dividendenvorschlag: 0,50 Euro je Aktie (0,47 Euro zuzüglich 0,03 Euro
Bonusdividende je Aktie)

Kennzahlen

- Umsatz: +6,0 % auf 2.204,0 Mio. Euro

- EBITDA: -6,0 % auf 631,7 Mio. Euro

- EBIT: +2,7 % auf 403,5 Mio. Euro

- Konzernergebnis: +18,8 % auf 302,4 Mio. Euro

- Nettoverschuldung: 999,5 Mio. Euro (30. September 2018: 963,7 Mio. Euro)

Energiewirtschaftliches Umfeld
Der temperaturbedingte Energiebedarf lag im Geschäftsjahr 2018/19 in allen
drei Kernmärkten der EVN unter dem langjährigen Niveau. In Österreich war es
zudem auch noch wärmer als im Vorjahr. Die Marktpreise für Strom und
CO2-Emissionszertifikate
stiegen im Berichtszeitraum signifikant an, während jene für Erdgas und vor
allem Kohle sanken.

EBITDA unter Vorjahresniveau; EBIT und Konzernergebnis über Vorjahresniveau
Die Umsatzerlöse der EVN stiegen im Geschäftsjahr 2018/19 gegenüber dem
Vorjahr um 6,0 % auf 2,2 Mrd. Euro. Getragen wurde dieser Anstieg u. a. von
deutlichen Zuwächsen in der erneuerbaren Erzeugung sowie positiven Impulsen
aus der Wärmeversorgung. Gegenläufig dazu wirkten Rückgänge in der
thermischen Stromerzeugung und im Segment Netze sowie eine geänderte, wenn
auch ergebnisneutrale Verrechnungsmethodik für den sogenannten
"Ökostrom-Zuschlag" in Bulgarien.

Auch die Entwicklung des Aufwands für Fremdstrombezug und Energieträger war
durch gegenläufige Effekte geprägt. So führten etwa vorgelagerte Netzkosten
zu einem Anstieg, während die erwähnte Änderung in der Verrechnung des
Ökostrom-Zuschlags in Bulgarien aufwandsmindernd wirkte.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter sank im Jahresvergleich per Saldo um 30,6 % auf 130,5 Mio. Euro.
Während der im Berichtszeitraum durch höhere Beschaffungskosten und
stichtagsbedingt negative Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften
belastete Geschäftsverlauf der EVN KG in Kombination mit einem geringeren
Ergebnisbeitrag der RAG zu einem Rückgang führte, verbesserte sich der
Ergebnisbeitrag der Verbund Innkraftwerke GmbH. Dies wiederum war durch
einen operativ besseren Geschäftsverlauf sowie eine infolge des gesunkenen
Marktzinsniveaus und gestiegener Strompreiserwartungen erforderliche
Wertaufholung der Beteiligung verursacht.

Auf Basis dieser Entwicklungen betrug das EBITDA für das Geschäftsjahr
2018/19 per Saldo 631,7 Mio. Euro (Vorjahr: 671,8 Mio. Euro). Während die
planmäßigen Abschreibungen investitionsbedingt zunahmen, führten die
Werthaltigkeitsprüfungen zu positiven Einmaleffekten durch Wertaufholungen.
Diese ergaben sich aufgrund des gesunkenen Marktzinsniveaus sowie
gestiegener Strompreiserwartungen und betrafen vor allem in der
Vergangenheit wertgeminderte erneuerbare Erzeugungsanlagen,
Strombezugsrechte, Fernwärmeanlagen sowie Kundenstöcke (in Bulgarien und
Nordmazedonien). Somit erzielte die EVN im Berichtszeitraum ein EBIT von
403,5 Mio. Euro (Vorjahr: 392,9 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtszeitraum um 19,5 % auf -29,9
Mio. Euro. Per Saldo belief sich das Konzernergebnis auf 302,4 Mio. Euro.
Damit lag es um 18,8 % über dem Vorjahreswert.

Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die als
Grundlage für die Umsetzung ihrer Investitionsschwerpunkte in
Niederösterreich in den nächsten Jahren dient. Die Nettoverschuldung der EVN
war in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert worden und bewegt sich
nunmehr - mit stichtagsbedingten Schwankungen - auf einem Niveau von etwa 1
Mrd. Euro.

Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft
Unterstützt durch ein deutlich höheres Windaufkommen als im Vorjahr und die
laufende Erweiterung der Windkraftkapazitäten der EVN stieg die
Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie im Geschäftsjahr 2018/19 um 4,6 %
auf 2.315 GWh. Die EVN beschleunigte den Windkraftausbau im Berichtszeitraum
mit der Fertigstellung von fünf Projekten und konnte dadurch ihr
mittelfristiges Ausbauziel auch ein Jahr früher als geplant erreichen: Per
30. September 2019 belief sich die installierte Windkraftkapazität auf 367
MW (30. September 2018: 318 MW). Bis Ende 2023 soll sie bei entsprechenden
Rahmenbedingungen auf rund 500 MW ausgebaut werden.

Für die Wärmekraftwerke der EVN brachte das Geschäftsjahr 2018/19 markante
Änderungen. So führte die Trennung der deutsch-österreichischen
Strompreiszone per 1. Oktober 2018 dazu, dass die thermischen Kraftwerke
nicht mehr zur Netzstabilisierung im süddeutschen Raum bereitgestellt werden
können. Dadurch verringerte sich die von der EVN zur Engpassvermeidung
vertraglich bereitgestellte Reservekapazität merklich: Im Berichtszeitraum
standen 430 MW als Reservekapazität für den österreichischen
Übertragungsnetzbetreiber unter Vertrag (Vorjahr: insgesamt 1.090 MW für den
süddeutschen Raum). Jene thermischen Kraftwerkskapazitäten in den
Kraftwerken Theiß und Korneuburg, für die derzeit kein Vertrag zur
Engpassvermeidung besteht, wurden angesichts des Marktumfelds per Anfang
Oktober 2018 konserviert. Anfang August 2019 hat die EVN unter dem Eindruck
einer Verdreifachung der Preise für CO2-Emissionszertifikate innerhalb der
letzten eineinhalb Jahre zudem die Stromproduktion im Steinkohlekraftwerk
Dürnrohr beendet. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich die thermische
Erzeugung der EVN im Geschäftsjahr 2018/19 um 1,0 % auf 3.279 GWh.

Der Energiestandort Dürnrohr wird weiterentwickelt. Derzeit errichtet die
EVN hier einen zusätzlichen Gaskessel zur Dampfproduktion für
Industriekunden. Eine Klärschlammverbrennungsanlage und eine großflächige
Photovoltaik-Anlage sind in Planung.

Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Investitionen in die
Netzinfrastruktur in Niederösterreich, die in der Unternehmensstrategie der
EVN einen zentralen Schwerpunkt bilden und einen wesentlichen Beitrag zu
verlässlicher Versorgungssicherheit und -qualität leisten sollen. Das
bereits sehr hohe Investitionsvolumen im Bereich Stromnetze wird im
Geschäftsjahr 2019/20 weiter zulegen, denn durch die Ausrollung der Smart
Meter in Niederösterreich beginnt hier ein zusätzlicher Investitionszyklus.

Umwelt- und Wassergeschäft
Im Einklang mit ihrem strategischen Fokus liegt ein weiterer
Investitionsschwerpunkt der EVN auf der Verbesserung der
Versorgungssicherheit und -qualität der Trinkwasserversorgung in
Niederösterreich. Vor diesem Hintergrund wird die EVN bis 2030 insgesamt
rund 165 Mio. Euro in die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich
investieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde beispielsweise in den der
Bau neuer Transportleitungen im Wiener Umland, dessen Bevölkerungszahlen
seit Jahren steigen, investiert. Zudem wurde im Berichtszeitraum die neue
Naturfilteranlage auf dem Brunnenfeld Wienerherberg - sie versorgt 18
Gemeinden mit hochwertigem Trinkwasser - in Betrieb genommen. Für eine
weitere solche Naturfilteranlage zur natürlichen Reduktion der Wasserhärte
erfolgte im September 2019 in Petronell der Spatenstich.

Im internationalen Projektgeschäft konnte die für dieses Geschäftsfeld
zuständige Tochtergesellschaft WTE Wassertechnik im Geschäftsjahr 2018/19
ein Kläranlagenprojekt in Vodice in Kroatien und ein weiteres in Koani in
Nordmazedonien planmäßig fertigstellen und den Auftraggebern übergeben.
Zusätzlich erhielt das Unternehmen im Berichtszeitraum den Zuschlag für
sechs neue Projekte. Zum Stichtag 30. September 2019 arbeitete die WTE
Wassertechnik damit an insgesamt acht Generalunternehmeraufträgen in
Litauen, Polen, Rumänien, Kroatien und Bahrain.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20
Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen
Rahmenbedingungen erwartet die EVN für das Geschäftsjahr 2019/20 ein
Konzernergebnis in einer Bandbreite von 200 bis 230 Mio. Euro. Der Rückgang
gegenüber dem Vorjahr ist auf die im Geschäftsjahr 2018/19 berücksichtigten
positiven Bewertungseffekte im Ausmaß von rund 110 Mio. Euro nach Steuern
zurückzuführen. Für das Ergebnis aus der operativen Geschäftstätigkeit wird
damit eine konstante Entwicklung erwartet.

Den Ganzheitsbericht über das Geschäftsjahr 2018/19 finden Sie unter
www.investor.evn.at.

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Zusatzmaterial zur Meldung:

Dokument: http://n.eqs.com/c/fncls.ssp?u=TLWMFLFUUA
Dokumenttitel: EVN: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2018/19

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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    EVN AG
                   EVN Platz
                   2344 Maria Enzersdorf
                   Österreich
   Telefon:        +43-2236-200-12294
   E-Mail:         info@evn.at
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933931 12.12.2019
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