Die Dialog Semiconductor plc. mit Sitz im britischen Reading und Labor- und Verwaltungszentralen in Kirchheim unter Teck bei Esslingen ist in den letzten Jahren zu einem der weltweit größten Player im Halbleitersektor herangewachsen. Mehr als 2.000 Mitarbeiter kümmern sich tagtäglich um die Herstellung und den Vertrieb bestimmter anwendungsspezifischer Mixed-Signal-Schaltungen welche besonders für die Anwendung in den Bereichen Smartphones, Internet of Things, LED’s, Smart Car und Smart Home Applications genutzt werden.

Noch ist Dialog Semiconductor der exklusive Hersteller der PMICs (power management circuits) für Apple’s iPhone, iPad und Watch, was im Jahr 2016 in knapp 70% aller Aufträge resultierte. Voraussichtlich Im Jahr 2020 wird Apple für all seine Produkte die nötigen Grafikchips in eigener Herstellung anfertigen.

Positives Ergebnis trotz Tumult im Halbleitergeschäft

Bereits Anfang des Jahres veröffentlichte das britisch-deutsche Unternehmen Umsatzzahlen des vierten Quartals. Mit $431 Mio. erreichte Dialog Semiconductor eher das untere Quartil der prognostizierten Spanne von $430-$470 Mio. Einer der ausschlaggebenden Faktoren war indirekter Natur, nämlich der Rückgang der Absatzzahlen von Apple, was im Umkehrschluss zu geringer als erwarteten Auftragszahlen führte. Im gesamten Geschäftsjahr konnte ein Umsatz in Höhe von $1,4 Mrd. erreicht werden, was 7% über dem Jahresergebnis des Vorjahres liegt. Das Betriebsergebnis fiel ebenfalls positiv aus und belief sich auf rund $77 Mio., zwei Prozent über dem Ergebnis von 2017.

Nach langer Notierung im TecDax nun der Aufstieg in den MDax

Die beiden (ehemaligen) MDax Unternehmen Salzgitter und Schaeffler müssen in Zukunft zwangsläufig für die MDax-Aufsteiger Knorr-Bremse und Dialog Semiconductor weichen. Knapp 10 Jahre nach dem Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse wurde Dialog Semi am 21. September 2009 in den TecDax aufgenommen. Am 6. März dieses Jahres beschloss die Deutsche Börse den Aufstieg des Halbleiterhersteller in den MDax per „Fast-Entry“ Regel, welche eine besonders schnelle Aufnahme in den MDax gewährleistet. Entscheidend für die Indexaufnahme sind neben der Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien auch der Börsenumsatz der letzten zwölf Monate.

An- und Verkauf im Chipgeschäft

Um auch in den nächsten Jahren die Umsätze auf aktuellem Niveau halten zu können, muss sich Dialog Semiconductor vom Großkunden Apple unabhängig machen und dessen überdurchschnittlichen Einfluss auf andere Art und Weise kompensieren. Eine nahelegende Möglichkeit dies zu erfüllen sind Übernahmen.

Für umgerechnet rund €40 Mio. kauft der britisch-deutsche Chipentwickler den Geschäftsbereich „Mobile Communications“ des in Hong Kong ansässigen Techkonzerns Silicon Motion. Bereits Anfang letzten Jahres erfolgte die Übernahme des kalifornischen Mixed-Signal Chiphersteller Silego Technologies mit Hinblick auf eine geregelt gesteuerte Abkoppelung vom Großkunden Apple. Auf der Kehrseite wurde Mitte Oktober 2018 bekannt, dass Apple für $600 Mio. Teile von Dialog Semiconductor erwerben werde, darunter Patente, Mitarbeiter und sogar gesamte Standorte. Firmenoberhaupt Jalal Bagherli sieht dem sehr optimistisch entgegen: „Die Vereinbarung mit Apple wird es uns ermöglichen, unmittelbar Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen.“ Im Hinblick auf das laufende Jahr kündigt Bagherli an, sich verstärkt auf Produkte zu konzentrieren welche vor Allem im Bereich „Internet der Dinge“ benötigt werden.

Die Dialog Semiconductor Aktie im Überblick

Die Dialog Semiconductor Aktie wird aktuell bei EUR 27,83 (19.03.2019) gehandelt. Das Jahreshoch lag bei EUR 28,68 (06.03.2019), das Jahrestief bei EUR 12,44 (28.06.2018). Bei Bloomberg setzen 8 Analysten die Aktie auf BUY, 6 Analysten auf HOLD und ein Analyst auf SELL.

 

Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen und ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können.