Julian Baumgartlinger wies in seiner Analyse nach geschaffter EURO-Qualifikation des ÖFB-Nationalteams mehrmals darauf hin, dass Trainerteam und Mannschaft phasenweise "auf sich alleine" gestellt waren. Eine aufgelegtere Nachfrage gibt es kaum. Was genau er denn konkret damit meint - etwa die heftige öffentliche Kritik nach dem kapitalen Fehlstart im März? "Nein, es sind aus den eigenen Reihen Schüsse gekommen, wo wir sagen: Schön wäre, wenn das intern besprochen worden wäre", setzt der Kapitän mitten in der Jubelstimmung zu einer bemerkenswerten Kritik an, die vor allem in Richtung Präsident Leo Windtner zielen sollte. Hintergrund sind dessen ebenso kontroversen wie viel zitierten Aussagen am Flughafen in Tel Aviv nach der 2:4-Pleite in Israel. "Wir haben uns dieses Schülermannschafts-Thema schon öfter mal gegeben", fährt Baumgartlinger fort, "schön, dass wir die erste Schülermannschaft sind, die sich für die EM qualifiziert hat. Das ist besonders. Aber es ist oft so, dass sich der Direktor nur im Erfolgsfall vor die Mannschaft stellt und sonst immer nur drauf haut, das kennen wir ja schon..." Man kann sagen: Dieser Seitenhieb des "Klassensprechers" der "Schülermannschaft", die soeben eine wichtige Prüfung im Hinblick auf ihre "Matura" bestanden hat, in Richtung "Direktor" Windtner hat gesessen.