Die Textilwirtschaft befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Es besteht ein zunehmender Trend zum Onlinehandel, weshalb viele Filialen weniger Umsatz erzielen. Der Markt ist hart umkämpft und gesättigt.

Hinzu kam im letzten Jahr der lange Sommer, wodurch viele Modehändler ihre Ware nur mit großen Abschlägen verkaufen konnten. Ein Unternehmen, das sich den Widrigkeiten bis jetzt gut widersetzt hat, ist Inditex (WKN: A11873). Was die Aktie so besonders macht, kannst du hier nachlesen.

1. Ein starkes Familienunternehmen

Zwar wurde Industria de Diseño Textil S.A. (kurz: Inditex) bereits 1963 gegründet, aber noch heute befinden sich 64,29 % der Aktien in Familienbesitz. Und dies bei einer Marktkapitalisierung von bereits 74,89 Mrd. Euro. Amancio Ortega Gaona wurde mit seinem Unternehmen zu einem der reichsten Menschen der Welt. Allein seine Anteile an Inditex sind heute über 44 Mrd. Euro wert.

Wenn du nach wirklich guten Unternehmen suchst, solltest du immer untersuchen, ob die Manager auch wirklich von ihrer Firma überzeugt sind, und welcher Beweis ist aussagekräftiger als eine solide Beteiligung.

2. und 3. Gute Marktstellung und Kundenorientierung

Inditex ist einer der größten Mode-Einzelhändler der Welt. Zu ihm gehören die Marken Zara, Pull&Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho, Zara Home und Uterqüe, die weltweit online oder über die mehr als 7.400 Filialen verkauft werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Modehändlern produziert Inditex einen großen Teil seiner Mode in Spanien und hat damit Erfolg, weil die Wege kürzer, die Verständigung besser und die Produktion besser kontrollierbar sind. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die Fokussierung auf den Kunden.

4. und 5. Dividendenentwicklung und Rendite

Das Inditex ein überdurchschnittliches Unternehmen ist, kannst du auch an der Dividendenentwicklung erkennen, die kontinuierlich von Jahr zu Jahr ansteigt. Diese nachhaltige Entwicklung ist nur dann möglich, wenn auch die Gewinne steigen und das Unternehmen gesund ist.

Hinzu kommt die 2019er Dividendenrendite von 3,64 % (22.01.2019). Nur 2008 war sie einmal auf einem ähnlich hohen Niveau.

6. Positive Geschäftsentwicklung

Der Erfolg des Geschäftsmodells drückt sich auch in der Entwicklung der Zahlen aus. So sind der Umsatz im Zeitraum von 2009 bis 2017 von 10.407 auf 25.336 Mio. Euro und der Gewinn von 1.253 auf 3.368 Mio. Euro relativ kontinuierlich gestiegen.

Dabei lag die Nettomarge immer im Bereich von 11,9 bis 14,8 %, was auch die gute Marktstellung widerspiegelt. Die Profitabilität ist an der hohen Gesamtkapitalrendite erkennbar, die immer zwischen 16,32 und 19,8 % lag.

Warren Buffett mag Unternehmen mit hohen Kapitalrenditen, weil  sie sich über eine längere Zeit natürlich auch in der Kursentwicklung niederschlagen. Und tatsächlich hat sich die Inditex-Aktie über Jahrzehnte deutlich besser als viele Indizes entwickelt. Und mit einer Eigenkapitalquote von 60,7 % ist die Bilanz auch weit besser aufgestellt als bei vielen anderen Unternehmen.

Auch in den ersten drei Quartalen 2018 wuchsen der Umsatz um 2,6 und der Gewinn um 4,2 %. Inditex schloss sich aufgrund des langen Sommers nicht den Rabattschlachten der Konkurrenz an und konnte so seine Gewinnmarge gut verteidigen.

Zudem hat das Unternehmen den Trend zum Online-Einkauf erkannt und macht diesen nun nach und nach in jeder Region der Welt möglich. Netto wurden deshalb im Vergleich zum Vorjahr sogar 62 Filialen geschlossen.

Klar ist aber auch, dass sich bei zunehmender Größe auch das Wachstum abschwächt. Deshalb sollte man über die kommenden zehn Jahre etwas weniger Progression erwarten.

7. Derzeit bessere Bewertung

Zwar könnte man argumentieren, dass die Aktie bei einem 2019er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19,4 nicht günstig ist, aber diese Einschätzung kann auch ein Fehler sein, denn ein angemessener Preis hängt immer auch davon ab, was ein Anleger dafür bekommt. Und Inditex ist ein Unternehmen mit sehr guter Marktstellung. Preise sind also immer relativ. Hinzu kommt, dass die Aktie 2015 noch bei einem KGV von 35 notierte, heute also deutlich günstiger ist. Aber, weil es an der Börse keine Garantien gibt, sollte man seine Investments auch immer breit streuen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019