Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) ist eine der erfolgreichsten langfristigen Investitionen in der Geschichte, und CEO Warren Buffett hat sich einen Ruf als einer der besten Investoren aller Zeiten erworben. Frühe Aktionäre sind zu Multimillionären geworden, und selbst diejenigen, die erst später Aktien gekauft haben, haben im Laufe der Zeit erhebliche Gewinne erzielt.

Doch was viele vielleicht überraschend finden, ist, dass es ein anderer bekannter Milliardär eine ganz andere Beziehung zu Berkshire Hathaway hat. Dieser Technologiepionier verkauft bereits seit Jahren Berkshire-Aktien. Einige Aktionäre glauben, dass seine Verkäufe den Aktienkurs unter Druck gesetzt haben, aber Buffett selbst scheint das nicht nur nicht zu kümmern, er ermöglicht es auch weiterhin, dass das passiert.

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Hintergründe des größten Berkshire-Aktien-Verkäufers aller Zeiten.

Unter Milliardären

Es war 2006, als Buffett selbst die Ereignisse in Gang setzte, die schließlich zu diesen massiven Verkäufen von Berkshire-Aktien führten. Zu diesem Zeitpunkt kündigte das Orakel von Omaha erstmals seine Pläne an, der Stiftung, die von Microsofts (WKN:870747) Gründer, dem Milliardär Bill Gates, und der Philanthropin Melinda Gates betrieben wird, schätzungsweise 31 Mrd. US-Dollar zu spenden. Buffett ist damit beschäftigt, 85 % seiner Berkshire-Hathaway-Aktien schrittweise an mehrere verschiedene Stiftungen zu verschenken, wobei die Gates Foundation den bei weitem größten Teil der Aktien erhält. Als Teil der Schenkung nahm Buffett einen Platz im Vorstand der Gates Foundation ein.

Das anfängliche Geschenk von 25 Mio. Klasse-B-Aktien war damals etwa 1,5 Mrd. US-Dollar wert, doch es war nur das erste in einer fortlaufenden Reihe von jährlichen Geschenken. Im Jahr 2007 stieg der Aktienbestand der Gates Foundation auf 48,75 Mio. Aktien, und jährlich kommen weitere Aktiengeschenke hinzu.

Zuerst schien sich das Milliardärspaar damit zufrieden zu geben, dass die Stiftung diese Aktien einfach behält. Ab 2008 begann man jedoch regelmäßigen damit, die gespendeten Berkshire-Aktien auf dem offenen Markt zu verkaufen. In den Jahren 2009 und 2010 verkaufte man jährlich fast genau 10 Mio. Aktien der Klasse B pro Jahr. Das beschleunigte sich von 2011 bis heute dann auf eine stabile Rate von 20 Mio. Aktien pro Jahr.

Umsichtiger Umgang mit gemeinnützigen Geldern

Zunächst mag es wie ein Fehler erscheinen, dass die Foundation die Berkshire-Aktien verkauft hat. Schließlich haben sich diese Aktien der Klasse B in den letzten zehn Jahren fast vervierfacht.

Wohltätige Stiftungen haben jedoch eine treuhänderische Pflicht gegenüber der Öffentlichkeit, ihr Vermögen umsichtig anzulegen, und zu den umsichtigen Anlagegrundsätzen gehört auch die Diversifikation. Egal wie unwahrscheinlich es für Berkshire Hathaway sein mag, einen katastrophalen Rückschlag zu erleiden, der den Wert seiner Aktie zerstören würde, dieses theoretische Potenzial ist in den Augen derer, die die Anlage des Stiftungsvermögens überwachen, ein Risiko. Die Diversifikation in eine breitere Palette von Anlagen geht mit diesen treuhänderischen Pflichten einher.

Gleichzeitig liegt es jedoch im besten Interesse der Gates Foundation, nichts zu unternehmen, um den Wert der erhaltenen Vermögenswerte zu beeinträchtigen. Das erklärt die Methode, nach der die Stiftung Teile der Berkshire-Aktien verkauft und fast täglich verkauft hat, was zu aktuellen Kursen fast 4 Mrd. US-Dollar pro Jahr an Erlösen für die gemeinnützigen Zwecke einbringt. Die Stiftung hat im Vorfeld die Pläne für die Verkäufe veröffentlicht und genau erklärt, was man tut — und dass man die Zustimmung von Buffett dafür hat.

Es gibt noch mehr, wo das herkommt

Trotz aller Verkäufe ist die Gates Foundation weit davon entfernt, dass ihnen die Berkshire-Aktien ausgehen. Das liegt daran, dass die laufenden Geschenke, die Buffett macht, im Allgemeinen die Aktienposition der Stiftung wieder aufgefüllt haben. Mit mehr als 55 Mio. Berkshire-Aktien im Anlageportfolio hat die Foundation immer noch rund 11 Mrd. US-Dollar ihres Vermögens in Buffetts Unternehmen investiert — und zukünftige Geschenke werden sich weiterhin positiv auf die Erfüllung der Mission auswirken.

Normalerweise würden große Verkäufe bei einer Aktie einen starken Abwärtsdruck auf den Kurs ausüben. Aber in Anbetracht des Umfangs, in dem Warren Buffett genau erklärt hat, was er tut, sollten die Berkshire-Aktionäre im Allgemeinen zufrieden sein, dass trotz der laufenden Verkäufe der Gates Foundation die Investition langfristig weiter Wachstumspotenzial hat.

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Teresa Kersten, eine Mitarbeiterin von LinkedIn -- einem Microsoft-Tochterunternehmen -- ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Microsoft.

Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 31.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019