Die Aktie von Siemens (WKN: 723610) kommt gegenwärtig einfach nicht aus den Schlagzeilen heraus. Seitdem der DAX-Mischkonzern für seine lediglich mittelbare Beteiligung an einer großen Kohlemine in Australien ins Visier der Umweltschützer gekommen ist, mehren sich die Schlagzeilen.

Aspekte und Argumente dafür, dass sich Siemens hierbei lediglich an bestehende Aufträge und Lieferungen hält, sowie auch, dass der Beitrag des DAX-Konzerns sich bei einem Auftragsvolumen von lediglich 18 Mio. Euro vergleichsweise gering erscheint, verpuffen dabei relativ wirkungslos. Eine umweltpolitische Debatte daher, die zumindest teilweise postfaktisch erscheint und die Frage nach umweltpolitischer Verantwortung jedenfalls auf eine neues Level hebt.

Jedenfalls gehen die Querelen zu diesem Thema noch weiter und der DAX-Konzern und sein Management sind noch nicht aus der Schusslinie heraus. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren hier wissen müssen.

Ein größeres Thema bei der Hauptversammlung

Wie sich im Vorfeld der Hauptversammlung, die übrigens bereits für Anfang Februar datiert ist, abzeichnet, wird ebenjenes umweltpolitische Thema und auch der Umgang mit diesem die Aktionäre und das Management beim alljährlichen Event begleiten. Demnach steht insbesondere Joe Kaeser im Blickpunkt der Kritik, was kleinere Auswirkungen haben könnte.

Einzelne Aktionäre hätten demnach beschlossen, dem Siemens-CEO die Entlastung zu verweigern. Wohl eher ein symbolisches Zeichen, da die Mehrheit diesem wichtigen Gliederungspunkt wohl weiterhin zustimmen wird, der jedoch eine gewisse Signalwirkung haben könnte. Verhängnisvoll könnten demnach Aussagen sein, wonach der Siemens-CEO gesagt habe, er hätte von dem Auftrag wenig gewusst, wohingegen Protokolle von Vorstandssitzungen etwas anderes gezeigt haben.

Kritisch und in meinen Augen etwas differenzierter und langfristiger gesehen wird jedoch der Umgang mit umweltpolitischen Themen. Die Entscheidung Kaesers, der Umweltaktivistin Luisa Neubauer einen Platz im Aufsichtsrat der Energy-Tochter des Mischkonzerns anzubieten, wird daher ebenfalls kritisiert. Auch, weil man hierdurch eine Angriffsfläche für solche jüngeren und möglicherweise weniger weitsichtigen Meinungen zulasse. Siemens hat schließlich mehr im Blick zu haben als umweltpolitische Belange, und die Verantwortung für den DAX-Industriekonzern erstreckt sich über bedeutend mehr Bereiche.

Glücklicherweise kein operativer Einfluss

Auch wenn all diese Themen natürlich ärgerlich sind und möglicherweise ein böses Nachspiel auf der Hauptversammlung haben, sind die operativen Auswirkungen zumindest bislang vergleichsweise gering und Schlimmeres konnte verhindert werden. Siemens hat sich schließlich an bestehende Verträge gehalten und seinen Ruf im Wirtschaftsbereich nicht für ein kleineres umweltpolitisches Ideal geopfert, das einfach hochgekocht ist. Sowie Raum für weitere Diskussion um Projekte eröffnet hätte.

Der Ruf des Mischkonzerns wird dabei zwar wohl ebenfalls ein Thema sein, allerdings scheint mir die aktuelle Debatte und der möglicherweise irreparable Schaden durch diese Entscheidung gegen umweltpolitische Belange übertrieben zu sein. Siemens baut und betreibt hier schließlich keine Kohlemine, sondern ist lediglich ein kleineres ausführendes Bindeglied, das spielend einfach hätte ersetzt werden können.

Ein gewisser Druck im Nachgang könnte natürlich in Privatkundenbereichen aufkommen, sofern Umweltschützer nun Siemens und deren Produkte boykottieren, allerdings dürften sich diese operativen Einflüsse weniger im Zahlenwerk zeigen. Trotz der Debatte, die möglicherweise auch auf der Hauptversammlung ausgetragen wird und hier etwas Geschmäckle beim Management hinterlassen könnte, scheint für Investoren noch immer die Welt in Ordnung. Wobei gerade solche Themen über Jahre und Jahrzehnte häufig im Sand verlaufen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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