ROUNDUP 2: EZB entschlossen gegen hohe Inflation - Weitere Zinserhöhung im März

FRANKFURT - Die Euro-Währungshüter sehen sich im Kampf gegen die Teuerung auch nach der fünften Zinserhöhung in Folge noch nicht am Ziel. Die Europäische Zentralbank will die Zinssätze im März um weitere 0,5 Prozentpunkte anheben, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag sagte. Es gebe im EZB-Rat "sehr große Entschlossenheit", diesen Schritt zu tun. Die Inflation sei nach wie vor viel zu hoch.

ROUNDUP: Britische Notenbank hebt Leitzins erneut deutlich an

LONDON - Die britische Notenbank setzt ihren Kampf gegen die hohe Inflation fort, gibt sich aber vorsichtiger mit Blick auf weitere Straffungen. Zunächst hob sie ihren Leitzins erneut deutlich an. Er steigt um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer Zinssitzung mitteilte. Bankvolkswirte hatten den Schritt überwiegend erwartet. Es ist bereits die zehnte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen.

USA: Industrieaufträge steigen weniger als erwartet

WASHINGTON - Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Dezember weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich seien die Bestellungen um 1,8 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen stärkeren Anstieg um 2,3 Prozent erwartet.

USA: Produktivität steigt stärker als erwartet - Lohnauftrieb nimmt ab

WASHINGTON - Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im Schlussquartal 2022 stärker gestiegen als erwartet. Das Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit stieg auf das Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankökonomen hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 2,4 Prozent gerechnet.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend weiter gesunken

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschenderweise erneut gesunken. In der vergangenen Woche gingen die Erstanträge um 3000 auf 183 000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit April 2022.

ROUNDUP/Als Antwort auf USA: Habeck offen für Steuervorteile für Firmen

STOCKHOLM - Als Antwort auf ein milliardenschweres US-Subventionsprogramm will Wirtschaftsminister Robert Habeck neue Wege in der EU beschreiten und deren Wettbewerbsfähigkeit stärken. Europa müsse seine Hausaufgaben machen, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag zum Auftakt einer zweitägigen Reise nach Schweden. "Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben oder wieder werden."

Republik Moldau fordert von Russland Akzeptanz gegenüber EU-Kurs

CHISINAU - Die in die EU strebende frühere Sowjetrepublik Moldau hat Russland aufgefordert, ihre Entscheidung für einen prowestlichen Kurs des Landes zu akzeptieren. Das Außenministerium in der Hauptstadt Chisinau wies am Donnerstag Äußerungen des russischen Chefdiplomaten Sergej Lawrow über den Weg des Landes als "aggressiv" zurück. Die geplante Mitgliedschaft in der EU sei eine Entscheidung der Bürger des Landes. Es sei ein Weg für Frieden, Freiheit und Demokratie, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Gasspeicher zu 78,6 Prozent gefüllt - Weiteres Speicherziel erreicht

BRÜSSEL/BONN - Die deutschen Erdgasspeicher waren am 1. Februar mit 78,6 Prozent Füllstand fast doppelt so voll wie vom Energiewirtschaftsgesetz zu diesem Stichtag vorgeschrieben. Dies ging am Donnerstag aus vorläufigen Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervor. Der veröffentlichte Wert gibt den Füllstand am 1. Februar um 6 Uhr morgens an. Das Gesetz verpflichtet die Gasspeicher-Betreiber, dafür zu sorgen, dass am 1. Februar in jeder Anlage ein Füllstand von mindestens 40 Prozent erreicht ist.

Ifo: Materialengpässe in der Industrie nehmen ab

MÜNCHEN - Die Materialknappheit in der Industrie hat etwas abgenommen. Im Januar berichteten 48 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Firmen von Engpässen. Im Dezember waren es noch fast 51 Prozent gewesen. Aber weiterhin könnten viele Unternehmen ihre hohen Auftragsbestände nur langsam abarbeiten, sagte Umfragenleiter Klaus Wohlrabe am Donnerstag in München.

ROUNDUP: Export trotz schwachem Jahresabschluss mit Rekord

WIESBADEN - Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren "Made in Germany" im Gesamtwert von gut 1564 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mitteilte. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1368 Milliarden Euro um 14,3 Prozent übertroffen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0269 2023-02-02/17:05

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