ROUNDUP: Siemens stellt sich auf Durststrecke ein - Umbau treibt
Aktienkurs hoch
MÜNCHEN - Der Technologiekonzern Siemens spürt die
wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. So musste das
Unternehmen spürbare Einbußen im zweiten Geschäftsquartal (Ende
März) hinnehmen. Schwächer entwickelten sich dabei die Geschäfte mit
Kunden aus Schlüsselindustrien wie dem Maschinenbau, dem Auto- und
dem Flugzeugbereich. Im dritten Quartal dürfte die Talsohle erreicht
werden, schätzt Konzernchef Joe Kaeser. Eine schnelle Erholung
erwartet der Manager nicht. In der Krise kann Siemens jedoch auf
einen robusten Auftragsbestand und ein gutes Finanzpolster bauen und
treibt seinen Umbau voran. Investoren bewerten dies am Freitag
positiv, die Aktie gewinnt am Vormittag mehr als 5 Prozent.
Siemens will Antriebstochter Flender abspalten und an die Börse
bringen
MÜNCHEN - Der Technologiekonzern Siemens mistet sein
Portfolio weiter aus und hat nach Siemens Energy den nächsten
Kandidaten für ein Spin-off ausgemacht. So soll die Antriebstochter
Flender abgespalten und an der Börse notiert werden, teilte Siemens
am Freitag in München mit. Die Produkte des Unternehmens werden in
Windkraftanlagen sowie zahlreichen anderen Industriebereichen
eingesetzt. Dabei will Siemens den Bereich Wind Energy Generation in
Flender integrieren. Beide Unternehmen werden derzeit als sogenannte
"Portfolio Companies" geführt. Das neue Unternehmen kommt auf einen
Pro-forma-Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen
auf der Hauptversammlung 2021 darüber entscheiden.
ROUNDUP: Rheinmetall spürt Folgen der Corona-Krise - Aktie dreht ins
Minus
DÜSSELDORF - Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall
hat die Folgen der Corona-Krise im ersten Quartal zu
spüren bekommen. Während der Umsatz im Jahresvergleich um 1,1
Prozent auf rund 1,36 Milliarden Euro stieg, sackte das operative
Ergebnis um 37 Prozent auf 34 Millionen Euro ab, wie Rheinmetall am
Freitag in Düsseldorf mitteilte. Unter dem Strich brach der
Überschuss um rund 45 Prozent auf 18 Millionen Euro ein.
ROUNDUP: K+S wird für 2020 vorsichtiger - Dividende sinkt deutlich
KASSEL - Wegen eines schwachen Auftausalzgeschäfts und niedriger
Düngerpreise wird K+S für 2020 etwas vorsichtiger.
Konzernchef Burkhard Lohr gibt sich indes zuversichtlich, dass der
nach einer langen Verzögerung zwischen China und großen
Kaliproduzenten Ende April geschlossene Liefervertrag zu einer
Stabilisierung der Düngerpreise führen wird, wenngleich der auch für
K+S relevante Preis niedriger ist als gedacht. Um sich besser für
die Corona-Krise zu wappnen und die Möglichkeit eines staatlich
gestützten Kredits zu wahren, streicht K+S wie so viele andere
Unternehmen derzeit auch die Dividende zusammen.
ROUNDUP 2: Homeoffice-Nachfrage treibt Bechtle-Geschäft in Krise an
- Rekordhoch
NECKARSULM - Der IT-Dienstleister Bechtle kann auch
in der Corona-Krise zunächst weiter auf die Nachfrage seiner Kunden
bauen. Zwar bekam auch der MDax-Konzern aus
Neckarsulm die Beschränkungen wegen der Pandemie zu spüren, weil
viele Projekte verschoben wurden und es vereinzelt
Lieferschwierigkeiten bei Hardware gab. "Allerdings haben wir im
Industrieumfeld wie bei unseren öffentlichen Kunden auch einen
starken Nachfrageschub gespürt, insbesondere bei der Ausstattung von
Homeoffices und bei technischen Lösungen rund um die Umsetzung
virtueller Formen der Zusammenarbeit", sagte Vorstandschef Thomas
Olemotz am Freitag.
ROUNDUP: Kredit-Vorsorge belastet ING weniger als gedacht - Aktie
legt zu
AMSTERDAM - Hohe Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle wegen
der Corona-Krise haben der niederländischen Großbank ING
im ersten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von 670 Millionen Euro und damit
40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Freitag
in Amsterdam mitteilte. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit
einem deutlich stärkeren Einbruch gerechnet.
Lufthansa verdoppelt Flugprogramm im Juni
FRANKFURT - Die Lufthansa gibt nach dem Corona-Tief
langsam wieder mehr Schub. Ab Juni sollen bei den Konzern-Airlines
Lufthansa, Swiss und Eurowings rund doppelt so viele Flugzeuge im
Einsatz sein wie bislang, teilte das Unternehmen am Freitag in
Frankfurt mit. Die dann 160 Jets sollen die Gäste zu 106 Zielen im
In-und Ausland bringen. Darunter sind wichtige Sonnenziele wie
Kreta, Mallorca, Sylt oder Rostock. Damit stehen aber immer noch
rund 600 Flugzeuge der Gruppe ungenutzt am Boden.
Airbus erhält im April trotz Corona-Krise neun Aufträge
TOULOUSE - Der Flugzeughersteller Airbus hat im April
mitten in der tiefsten Krise der Luftfahrtbranche keine einzige
Stornierung von Flugzeugbestellungen kassiert. Anfang April habe es
sogar noch den Auftrag über neun Maschinen aus der 320neo-Familie
vom Flugzeugfinanzierer Avolon gegeben, teilte der
Flugzeughersteller am Donnerstag in Toulouse mit. Damit stieg die
Zahl der Bruttobestellungen in diesem Jahr auf 365. Da es in den
ersten drei Monaten noch 66 Stornierungen gegeben hatte, beläuft
sich die Zahl der Nettoaufträge bis Ende April auf 299. Wegen der
coronabedingt eingeschränkten Produktion und den Auflagen infolge
der Krise konnten im April nur 14 Flugzeuge ausgeliefert werden.
Seit Jahresbeginn summieren sich die Auslieferungen damit auf 136.
VW verschiebt Wiederbeginn der Autoproduktion in Mexiko auf 1. Juni
MEXIKO-STADT - Volkswagen hat die Wiederaufnahme
seiner Autoproduktion in Mexiko erneut verschoben. Die zwei VW
-Werke dort würden nach derzeitiger Planung am 1. Juni
wieder in Betrieb gehen, teilte die mexikanische Tochterfirma des
deutschen Unternehmens am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie verwies auf
die Unterbrechung nicht unerlässlicher Aktivitäten in Mexiko wegen
der Corona-Krise. Die Regierung hatte die Maßnahme Mitte April bis
zum 30. Mai verlängert. Durch die Verschiebung solle eine stabile
Versorgungskette ermöglicht werden, hieß es.
Immobilienentwickler Instone nimmt Ausblick zurück - Schwächere
Nachfrage
ESSEN - Instone Real Estate kassiert
seinen Ausblick auf das laufende Jahr wegen der Corona-Krise. Die
Bautätigkeit sei gleich, aber die Nachfrage schwächer, teilte der
SDax -Konzern am Donnerstagabend in Essen mit. Auf
Tradegate fiel die Aktie auf die Nachricht hin.
Weitere Meldungen
-ROUNDUP/Regierung: Noch keine Entscheidung zu Einstieg bei Tennet
-Ford lässt Produktion in Nordamerika ab 18. Mai wieder anlaufen
-Zoom will Komplett-Verschlüsselung mit Start-up-Kauf beschleunigen
-Siemens unterbricht Aktienrückkaufprogramm
-Sport1: Mario Götze muss BVB definitiv verlassen
-Siemens lässt sich bei Zuggeschäft mehr Zeit
-Apple macht Stores in Deutschland mit Temperaturmessungen wieder
auf
-Dropbox schafft in Corona-Krise ersten Quartalsgewinn
-Fluggesellschaft SAS büßt mehr als 95 Prozent ihrer Passagiere ein
-Mehrheit der Bürger gegen Kaufprämie für Autos
-K+S will Verkauf amerikanischen Salzgeschäft weiter bis Jahresende
besiegeln
-BGH-Urteil: Amazons 'A-bis-z-Garantie' bindet nicht den Verkäufer
-ROUNDUP: Corona-Krise brockt Taxischreck Uber Milliardenverlust ein
-Booking: Hotel-Reservierungen im April um 85 Prozent eingebrochen
-In allen NRW-Schlachtbetrieben werden Mitarbeiter auf Corona
getestet
-Borussia Dortmund rechnet mit Jahresverlust°
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung.
Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX
Nachrichtendienst.
/mis
AXC0204 2020-05-08/15:20
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.