ROUNDUP 2/Betrugsverdacht: Wirecard verschiebt Bilanzvorlage - Aktie
crasht
ASCHHEIM - Der Wirtschaftskrimi um den Zahlungsabwickler Wirecard
spitzt sich dramatisch zu. Wegen milliardenschwerer
Unklarheiten in der Bilanz musste der Dax-Konzern die
Vorlage seines Jahresabschlusses für 2019 am Donnerstag quasi in
letzter Minute ein weiteres Mal verschieben. Das Management hält es
für denkbar, dass Wirecard Opfer eines gigantischen Betrugs geworden
ist, und kündigte eine Strafanzeige gegen unbekannt an. Jetzt droht
Wirecard die Zeit davonzulaufen: Wenn bis Freitag kein testierter
Jahresabschluss vorliegt, könnten Banken dem Unternehmen Kredite
über zwei Milliarden Euro kündigen.
ROUNDUP: Post-Chef sieht Verantwortung für Streetscooter-Aus auch in
der Politik
FRANKFURT - Mit dem Streetscooter hat die Deutsche Post
gezeigt, wie eine innovative Idee scheitern kann.
Post-Chef Frank Appel hatte zwar immer an seinen Elektro-Flitzer
geglaubt, am Ende musste er ihn dann doch aufgeben. Die
Verantwortung sieht der Manager auch bei der Politik, wie er am
Mittwochabend bei einer Online-Konferenz des Internationalen Clubs
Frankfurter Wirtschaftsjournalisten deutlich machte: Wenn der
Streetscooter kostenlos in die Städte gekommen wäre und
Diesel-Fahrzeuge nicht oder aber der CO2-Ausstoß verteuert worden
wäre, hätten sich die Elektro-Lieferwagen auch besser verkauft,
argumentierte Appel.
BASF-Chef schließt Verlust im zweiten Quartal weiterhin nicht aus
LUDWIGSHAFEN - BASF-Chef Martin Brudermüller hält
wegen der Coronavirus-Krise einen Verlust im zweiten Jahresviertel
weiterhin für möglich. BASF werde den Einfluss der Pandemie im
zweiten Quartal stark zu spüren bekommen, sagte Brudermüller laut
Redetext auf der Online-Hauptversammlung des weltgrößten
Chemiekonzerns am Donnerstag. "Wir erwarten bestenfalls ein
operatives Ergebnis von einem niedrigen dreistelligen
Millionen-Euro-Betrag. Es kann auch null sein oder negativ",
bekräftigte er seine Einschätzung von Ende April. Er begründete dies
vor allem mit dem weltweiten Stillstand in der Automobilindustrie,
der wichtigsten Kundengruppe von BASF.
Gewinnschwelle bei Delivery Hero noch nicht in Sicht
BERLIN - Der stark wachsende Essenslieferdienst Delivery Hero
rechnet vorerst weiter mit Verlusten. Er könne noch
keine Prognose abgeben, wann im laufenden Geschäft kostendeckend
gearbeitet werden könne, sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin bei der
Hauptversammlung am Donnerstag. Die Vorhersage des Managements
beschränke sich auf 2020. In diesem Jahr rechnet das Berliner
Unternehmen weltweit mit einem Umsatz zwischen 2,4 Milliarden und
2,6 Milliarden Euro.
Puma-Großaktionär begibt Wandelanleihe - Artemis-Anteil sinkt auf 25
Prozent
PARIS - Der Puma-Großaktionär Artemis beschafft sich via seine
Beteiligung an dem deutschen Sportwarenkonzern frisches Geld. Die
Holding der französischen Milliardärsfamilie Pinault begibt eine
Wandelanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro, die im Jahr 2025 in
Puma-Papiere gewandelt werden könne, wie Artemis am Donnerstag
mitteilte. Die Wandelpämie soll bei 35 bis 40 Prozent auf den
Referenzpreis liegen. Artemis war zuletzt eigenen Angaben zufolge
mit rund 29 Prozent an Puma beteiligt, nach dem Schritt fällt der
Anteil vorerst auf rund 25 Prozent.
ROUNDUP: Zalando erwartet überraschend gute Geschäfte - Aktien auf
Rekordkurs
BERLIN - Der Internet-Modehändler Zalando rechnet
mitten in der Corona-Krise mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und
operativem Gewinn. Die tatsächliche Entwicklung des zu Ende gehenden
zweiten Quartals liege "deutlich" über den mittleren Erwartungen von
Analysten, teilte das im MDax gelistete Unternehmen
überraschend am Mittwochabend in Berlin mit. Ein Grund für die
Steigerungen sei ein verändertes Einkaufsverhalten der Kunden.
Rheinmetall erhält Großauftrag der Bundeswehr
DÜSSELDORF - Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall
hat einen Großauftrag der Bundeswehr erhalten. Für
insgesamt bis zu 2 Milliarden Euro soll der Konzern bis zu 4000 LKW
liefern, von denen ein großer Teil mit gepanzerten Kabinen
ausgestattet sein wird. Das teilte Rheinmetall am Donnerstag in
Düsseldorf mit. Der Vertrag umfasst den Zeitraum von 2021 bis 2027.
Zunächst wurde jetzt die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag
gegeben, diese erste Charge habe einen Wert von 348 Millionen Euro.
Der Aktienkurs legte daraufhin zu.
Telekom-Tochter T-Mobile US bekommt neuen Finanzchef
BELLEVUE - Der zum Bonner Telekom-Konzern gehörende
US-Mobilfunker T-Mobile US hat einen neuen
Finanzvorstand ernannt. Peter Osvaldik werde das Amt mit Wirkung zum
1. Juli übernehmen, teilte das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit)
nach US-Börsenschluss am Hauptsitz in Bellevue im US-Bundesstaat
Washington mit. Er folge auf Braxton Carter, der seit rund 19 Jahren
für den Konzern tätig sei, und nun in den Ruhestand gehe. Osvaldik
ist seit Januar 2016 bei T-Mobile und leitet dort derzeit noch als
Vice President die Finanzbuchhaltung. Zuvor arbeitete er für die
Geldautomatenbetreiber Outerwall und Coinstar sowie für die
Beratungsfirma PwC.
ROUNDUP: IT-Dienstleister Cancom wächst dank hoher Nachfrage nach
Hardware
MÜNCHEN - Der IT-Systemanbieter Cancom hält nach
einem starken ersten Quartal an seinen Jahreszielen fest und peilt
unverändert ein moderates Wachstum bei Umsatz und Ergebnis an. Zum
Jahresauftakt hatte die wegen der Corona-Krise hohe Nachfrage nach
Software-Lizenzen und Hardware für das mobile Arbeiten wie Laptops
und Tablets das Wachstum beim Münchener MDax
-Unternehmen beschleunigt, wie Cancom am Donnerstag
mitteilte.
Altaktionäre von PharmaSGP müssen bei Börsengang kleinere Brötchen
backen
GRÄFELFING - Weniger Nachfrage als offenbar erhofft: Der
Arzneimittelhersteller PharmaSGP muss das Volumen bei
seinem Börsengang deutlich reduzieren. Der Konzern will jetzt nur
noch bis zu rund 4 Millionen Aktien platzieren, heißt es in einer
Mitteilung am Donnerstag, und damit weniger als die Hälfte des
ursprünglichen Volumens. Vorher war noch von insgesamt bis zu 9,66
Millionen Aktien die Rede gewesen. Alle weiteren Bedingungen des
Börsengangs blieben allerdings unverändert, heißt es weiter.
ROUNDUP: Siemens Gamesa rechnet mit weiteren Verlusten - Aktie
rutscht ab
ZAMUDIO - Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa rechnet
wegen der Corona-Krise im laufenden Quartal mit weiteren Verlusten
im operativen Geschäft. Wegen Projektkosten und der Auswirkungen
durch Covid-19 soll das bereinigte Ebit (Ergebnis vor Zinsen und
Steuern) im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni negativ
ausfallen, wie das Unternehmen am späten Mittwochabend im spanischen
Zamudio mitteilte. Zwar soll das Ergebnis im nachfolgenden
Jahresviertel wieder positiv sein, dies dürfte aber nicht
ausreichen, um die negative Entwicklung für das gesamte
Geschäftsjahr auszugleichen, hieß es weiter. Der Aktienkurs brach
ein.
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AXC0326 2020-06-18/15:20
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