ROUNDUP 2: Wirecard will Insolvenz beantragen - Aktie im freien Fall

ASCHHEIM - Der Zahlungsdienstleister Wirecard steht wegen seines milliardenschweren Bilanzskandals vor der Insolvenz. Der Vorstand habe entschieden, beim Amtsgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu beantragen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Aschheim bei München mit. Als Gründe nannte er eine drohende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Es werde geprüft, ob man auch Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Wirecard-Gruppe stellen müsse.

Wirecard: Bank nicht Teil des Insolvenzverfahrens

MÜNCHEN - Der überschuldete Dax -Konzern Wirecard will die konzerneigene Bank vom angekündigten Insolvenzantrag ausnehmen. Die Bank sei "nicht Teil des Insolvenzverfahrens der Wirecard AG", erklärte der Konzernvorstand am Donnerstag. "Die BaFin hat für die Wirecard Bank AG bereits einen Sonderbeauftragten eingesetzt." Demnach wird die Wirecard-Bank organisatorisch und finanziell vom Mutterkonzern abgekoppelt: "Die Freigabeprozesse für alle Zahlungen der Bank werden zukünftig ausschließlich innerhalb der Bank und nicht mehr auf Gruppenebene liegen."

ROUNDUP 3: Lufthansa-Aktionäre entscheiden über Staatshilfe - Aktie legt zu

FRANKFURT/BRÜSSEL - Die Lufthansa steht an diesem Donnerstag an einer Wegscheide. Die Aktionäre des Unternehmens entscheiden bei der außerordentlichen Hauptversammlung darüber, ob sie den Staat für rund 300 Millionen Euro als Anteilseigner einsteigen lassen wollen oder nicht. Damit fest verbunden ist das insgesamt neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket, das in den Wochen zuvor mühsam zwischen Frankfurt, Berlin und Brüssel ausgehandelt worden war. Platzt der Staatseinstieg ins Grundkapital, ist auch das übrige Rettungspaket aus stiller Beteiligung und KfW-Kredit erst einmal hinfällig. Unterdessen gelang der Lufthansa eine Einigung über ein weitreichendes Sparpaket mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo.

Lufthansa-Chef: Verhandlungen mit Verdi zu Bodenpersonal schleppend

FRANKFURT - Lufthansa -Chef Carsten Spohr hat von schleppenden Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi zu Sparbeiträgen des Bodenpersonals berichtet. Während man mit den Piloten in guten Gesprächen sei und mit der Kabinengewerkschaft Ufo bereits eine Vereinbarung getroffen habe, verliefen die Verhandlungen mit Verdi "enttäuschend", sagte Spohr am Donnerstag in Frankfurt bei der Hauptversammlung. Es müssten schnell große Fortschritte erzielt werden, wenn nicht der Personalüberhang am Boden in betriebsbedingte Kündigungen münden solle. Die Gespräche sollen laut Gewerkschaft am Freitag fortgesetzt werden.

ROUNDUP: EU-Kommission genehmigt Rettungspaket für Lufthansa

BRÜSSEL - Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben das Lufthansa -Rettungspaket der Bundesregierung genehmigt. Die Freigabe der Rekapitalisierungshilfen in Höhe von sechs Milliarden Euro unterliegt allerdings der Bedingung, dass die größte deutsche Fluggesellschaft Verpflichtungen zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einhält.

ROUNDUP 3: Bayer will Glyphosat-Klagen hinter sich lassen - Milliarden-Vergleich

LEVERKUSEN - Mit einem milliardenschweren Vergleich will Bayer die meisten seiner rechtlichen Probleme in den USA hinter sich lassen. Insgesamt mehr als zehn Milliarden Euro werde man sich die Einigung mit zahlreichen US-Klägern kosten lassen, teilte der Agrarchemie- und Pharmakonzern am Mittwochabend in Leverkusen mit. Dabei geht es vor allem um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Mit dem Kompromiss sollen Bayer zufolge etwa 75 Prozent der aktuellen Roundup-Verfahren abgeschlossen werden - mit insgesamt etwa 125 000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen. Auch die restlichen Verfahren sollten in den kommenden Monaten zum Abschluss kommen.

ROUNDUP: EU-Behörde empfiehlt Einsatz von Remdesivir gegen Corona-Erkrankung

AMSTERDAM - Der Wirkstoff Remdesivir könnte bald auch in Europa als erstes Mittel gegen eine schwere Corona-Erkrankung auf den Markt kommen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat am Donnerstag in Amsterdam eine Zulassung unter Auflagen für das Mittel mit dem Handelsnamen Veklury empfohlen. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt. Die Entscheidung der Kommission soll laut EMA in der kommenden Woche fallen.

ROUNDUP 2: Google kauft erstmals Inhalte bei Zeitungsverlagen ein

BERLIN - Google wird erstmals in seiner Geschichte mit Zeitungsverlagen Lizenzverträge abschließen und Geld für die Präsentation von journalistischen Inhalten ausgeben. Das kündigte der Internet-Konzern am Donnerstag in einem Blog-Eintrag an. Die Inhalte sollen auf Google News und Google Discover erscheinen. Wie die Präsentation der Inhalte für die Nutzer genau aussehen wird, teilte Google noch nicht mit.

ROUNDUP/Zorc bestätigt: Favre auch in neuer Saison Dortmund-Trainer

DORTMUND - Lucien Favre bleibt auch in der neuen Saison Trainer des Fußball-Vizemeisters Borussia Dortmund und soll mit dem BVB noch einmal den Serienmeister FC Bayern München angreifen. Das bestätigte Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag. "Wir gehen jetzt in dieser Konstellation in die neue Saison. Wir wollen da auch noch mal angreifen", sagte Zorc.

Dic zieht Kaufantrag für BASF-Pigmentgeschäft zurück - BASF glaubt weiter daran

LUDWIGSHAFEN/TOKIO - Der japanische Feinchemiehersteller Dic hat seinen Antrag bei der EU auf Erlaubnis zum Kauf des BASF-Pigmentgeschäfts zurückgezogen. Das hat die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtet. Das heiße allerdings nicht, dass der Deal geplatzt sei, sagte ein BASF-Sprecher auf Anfrage von der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Konzern gehe weiter davon aus, dass der Verkauf im vierten Quartal über die Bühne gehe - vorausgesetzt es lägen alle kartellrechtlichen Zustimmungen vor.

Zalando beauftragt Kanzlei mit Aufklärung von Rassismus-Vorwürfen

BERLIN - Der Mode-Onlinehändler Zalando hat eine externe Kanzlei mit der Aufarbeitung von Rassismusvorwürfen gegen das eigene Unternehmen beauftragt. "Wie in solchen Untersuchungen üblich, haben wir eine externe Kanzlei beauftragt, uns bei der Aufklärung zu unterstützen. Damit wollen wir Objektivität gewährleisten", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Zuvor hatte das Online-Magazin "Business Insider" berichtet. Der Seite zufolge haben ehemalige Mitarbeiter rassistische Sprüche und Verhaltensweisen etwa in der Einkaufsabteilung von Zalando geschildert.

ROUNDUP: Easyjet sammelt bei Aktienverkauf 419 Millionen Pfund ein

LUTON - Der britische Billigflieger Easyjet hat sich mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld besorgt. Insgesamt konnte die Airline damit rund 419 Millionen Pfund (463 Millionen Euro) einnehmen, wie es in einer Mitteilung am Donnerstag hieß. Das Unternehmen platzierte mehr als 59 Millionen Aktien zu einem Kurs von 703 Pence pro Stück. Damit lag der Preis je Aktie rund 5 Prozent unter dem Schlusskurs von Mittwoch. Der Anteil der neu ausgegebenen Papiere entspricht fast 15 Prozent des bisherigen Aktienkapitals.

ROUNDUP: Australische Fluglinie Qantas streicht Tausende Stellen

CANBERRA - Die australische Fluggesellschaft Qantas hat kurz vor ihrem 100. Geburtstag den Wegfall Tausender Stellen angekündigt. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie müssten 6000 Arbeitsplätze gestrichen werden, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag in Canberra mit. Weitere 15 000 Mitarbeiter bleiben zudem weiter beurlaubt, bis das internationale Fluggeschäft wieder anläuft, hieß es weiter.

ROUNDUP: Russischer Finanzinvestor hat ab sofort das Sagen bei Real

DÜSSELDORF - Die SB-Warenhauskette Real hat einen neuen Besitzer: den russischen Finanzinvestor SCP. Der bereits im Frühjahr vereinbarte Verkauf der kriselnden Handelskette sei am Donnerstag vollzogen worden, teilten der bisherige Eigentümer Metro und der neue Besitzer mit.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/zb

AXC0284 2020-06-25/15:20

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