ROUNDUP: Deutsche Bank schöpft trotz Corona-Krise Hoffnung für 2020
FRANKFURT - Die Deutsche Bank wird nach einem überraschend guten
Abschneiden im zweiten Quartal in der Corona-Krise etwas
zuversichtlicher für den Rest des Jahres. Man arbeite weiterhin auf
das ursprüngliche Ziel hin, auch im Gesamtjahr vor Steuern schwarze
Zahlen zu schreiben, sagte Finanzchef James von Moltke bei der
Vorlage der Zwischenbilanz am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit
Journalisten. Zwischenzeitlich hatte sich Deutschlands größtes
Geldhaus skeptischer geäußert. Angesichts der Unsicherheiten über
die weitere Entwicklung der Pandemie sei man aber noch vorsichtig.
ROUNDUP: BASF rechnet mit schwierigen dritten Quartal - Aktie gibt
nach
LUDWIGSHAFEN - Die Corona-Krise und eine schwache Nachfrage der
Autoindustrie belasten weiterhin die Geschäfte des Chemiekonzerns
BASF . "Nach wie vor ist die Corona-Pandemie eine
große Herausforderung für uns alle", sagte der Vorstandsvorsitzende
Martin Brudermüller bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal am
Mittwoch in Ludwigshafen. Angesichts der anhaltend hohen
Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung gibt BASF weiterhin
keine Ziele für das Gesamtjahr 2020 aus.
Osram leidet unter Corona-Krise und schreibt tiefrote Zahlen
MÜNCHEN - Der angeschlagene Lichtkonzern Osram hat
die anhaltende Schwäche der Automärkte und die Folgen der
Coronavirus-Pandemie im dritten Geschäftsquartal wie erwartet
deutlich zu spüren bekommen. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag
von 140 Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in München
mitteilte. Auch im Vorjahreszeitraum hatte der Leuchtenhersteller
bereits einen Verlust von 35 Millionen eingefahren, das Minus fiel
nun aber nochmal erheblich größer aus.
AMS treibt Osram-Integration weiter voran und erhöht Beteiligung
PREMSTÄTTEN/MÜNCHEN - Der österreichische Sensorspezialist AMS
treibt die Integration des Lichtkonzerns Osram
nach der kürzlich vollzogenen Mehrheitsübernahme
voran. Das Unternehmen aus der Steiermark peilt zeitnah den
Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungvertrags (BGV) und
rechnet mit einer Umsetzung bis zum Jahresende 2020, wie AMS am
Mittwoch in Premstätten mitteilte. Dadurch wollen die Österreicher
in den kommenden Jahren ein deutlich profitables gemeinsames
Unternehmen schaffen, hieß es weiter.
Telefonica Deutschland hält Umsatz dank Festnetz und Endgeräten
MÜNCHEN - Der Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland (O2)
hat in der Corona-Krise seine Erlöse stabil halten
können. Weil die Nachfrage nach Endgeräten im Onlinevertrieb
überraschend stark ausfiel und auch schnelle Internetanschlüsse
gefragt waren, konnte Telefonica den Umsatz im zweiten Quartal im
Jahresvergleich um 0,3 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro leicht
steigern. "Den Effekten von Covid-19 konnten wir uns allerdings
nicht ganz entziehen", sagte Vorstandschef Markus Haas am Mittwoch
in München. Im Mobilfunkservice ging der Umsatz um 3,3 Prozent
zurück. Auch Rivale Vodafone hatte hier in
Deutschland mit minus 3 Prozent deutlich an Geschäft verloren. Die
Telekom legt ihre Zahlen noch vor.
Puma rutscht wegen der Corona-Pandemie unter dem Strich ins Minus
HERZOGENAURACH - Der Sportartikelhersteller Puma ist
im zweiten Quartal wegen der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie
in die Verlustzone gerutscht. Dabei fiel die Entwicklung jedoch
nicht ganz so schlecht aus, wie vom Management erwartet. So brach
der Umsatz um knapp ein Drittel auf 831 Millionen Euro ein, wie Puma
am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Währungsbereinigt lag das
Minus bei knapp 31 Prozent. Dabei verbesserte sich die Entwicklung
den Angaben zufolge im Juni im Vergleich zu den Monaten April und
Mai deutlich, nachdem die zuvor geschlossenen Geschäfte ab Mai
wieder nach und nach öffnen konnten.
Deutsche-Bank-Tochter DWS überrascht mit hohem Nettomittelzufluss
FRANKFURT - Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS
hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als
erwartet. Vor allem der Nettomittelzufluss überraschte positiv.
Dieser habe in den drei Monaten bis Ende Juni bei 8,7 Milliarden
Euro gelegen, teilte das im SDax notierte Unternehmen
am Mittwoch in Frankfurt mit. Hier lagen die Schätzungen der
Experten bei lediglich 3,5 Milliarden Euro. Aber auch die Erträge
und der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fielen etwas höher aus
als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten. So konnte
der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern trotz der
coronabedingt niedrigeren Erträge um zwei Prozent auf 189 Millionen
Euro gesteigert werden. Grund dafür sind die deutlich reduzierten
Kosten.
Industriekonzern Schneider Electric wagt trotz Corona wieder eine
Prognose
RUEIL-MALMAISON - Der französische Industriekonzern Schneider
Electric wagt trotz der Corona-Krise wieder eine
Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach erwartet der
Siemens -Konkurrent nun einen Rückgang der Erlöse aus
eigener Kraft zwischen 7 und 10 Prozent, wie das Unternehmen am
Mittwoch in Rueil-Malmaison bei Paris mitteilte. Die bereinigte
Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und
Firmenwertabschreibungen (Ebita) soll zwischen 14,5 und 15 Prozent
liegen, hieß es weiter. Im Frühjahr hatte der Konzern seinen
ursprünglichen Ausblick wegen der Virus-Folgen gestrichen.
Corona-Krise brockt Santander zweistelligen Milliardenverlust ein
SANTANDER - Die spanische Großbank Santander ist
wegen der Corona-Pandemie tief in die roten Zahlen gerutscht. Wegen
milliardenschwerer Abschreibungen auf die Geschäfte in
Großbritannien, Polen und den Vereinigten Staaten lag der Verlust in
den ersten sechs Monaten bei fast elf Milliarden Euro, wie die im
EuroStoxx 50 notierte Bank am Mittwoch in Santander mitteilte. In
den ersten sechs Monaten 2019 hatte die Bank noch etwas mehr als
drei Milliarden Euro verdient. Grund für die Abschreibungen sind vor
allem niedrigere Erwartungen an die künftigen Erträge infolge der
Corona-Krise in den genannten Märkten. Aber auch bereinigt um die
Sondereffekte hinterließ das Corona-Virus tiefe Spuren in der
Bilanz. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank um mehr als die
Hälfte auf 1,9 Milliarden Euro. Dies geht vor allem auf eine um 63
Prozent auf sieben Milliarden Euro erhöhte Risikovorsorge zurück.
Pharmakonzern Sanofi erhöht Prognose
PARIS - Der Pharmakonzern Sanofi wird für das
laufende Jahr optimistischer. So dürfte der bereinigte Gewinn je
Aktie um 6 bis 7 Prozent steigen, teilte Sanofi am Mittwoch in Paris
mit. Bislang hat das Management ein Wachstum von rund 5 Prozent in
Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal profitierte Sanofi von dem
Verkauf des Großteils seiner Regeneron-Anteile. Unter dem Strich
stand daher ein Gewinn von 7,6 Milliarden Euro. Bereinigt um
Sonderfaktoren stieg das Nettoergebnis um 3,6 Prozent auf 1,6
Milliarden Euro, was über der durchschnittlichen Erwartung von
Analysten lag. Dabei profitierte das Unternehmen von
Kosteneinsparungen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um 4,8
Prozent auf 1,28 Euro zu.
Barclays bleibt gerade noch in der Gewinnzone - Ergebnis schwächer
als erwartet
LONDON - Die britische Großbank Barclays hat im
zweiten Quartal stark unter den wirtschaftlichen Folgen der
Corona-Pandemie gelitten. Barclays konnte die deutlich erhöhte
Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle zwar durch gute Geschäfte
an den Kapitalmärkten etwas abmildern, aber nicht ausgleichen. In
den drei Monaten bis Ende Juni fiel deshalb gerade noch ein Gewinn
von 90 Millionen britischen Pfund (99 Mio Euro) an, wie die Bank am
Mittwoch in London mitteilte. Im ersten Quartal waren es noch etwas
mehr als 600 Millionen Pfund und vor einem Jahr sogar mehr als eine
Milliarde Pfund gewesen. Die Erträge stagnierten dabei im
Jahresvergleich und im Vergleich zum Jahresauftakt gingen sie
deutlich zurück. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern
fiel um zirka drei Viertel auf 379 Millionen Pfund. Damit schnitt
die Bank noch schlechter ab, als Experten ohnehin erwartet hatten.
Corona-Krise drückt britischen Luxusautobauer Aston Martin noch
tiefer ins Minus
GAYDON - Der kriselnde britische Luxusautobauer Aston Martin
ist im ersten Halbjahr noch tiefer in die roten
Zahlen gerutscht. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen einen
Verlust von knapp 200 Millionen britischen Pfund (220 Mio Euro) ein,
wie Aston Martin am Mittwoch in Gaydon mitteilte. Ein Jahr zuvor
hatte das Unternehmen ein Minus von knapp 63 Millionen Pfund
eingefahren. Der Umsatz sackte in der Corona-Krise um 64 Prozent auf
146 Millionen Pfund ab. Aston Martin schwächelt schon länger bei den
Auslieferungen, im ersten Halbjahr waren es mit 1770 Autos rund 63
Prozent weniger.
Hochtief-Tochter Cimic will Anteil an Bergbauausrüster Thiess
versilbern
ESSEN/SYDNEY - Die australische Hochtief-Tochter
Cimic will die Hälfte ihres Minenausrüsters Thiess an
den Hegdefonds Elliott verkaufen. Der australische Baukonzern führe
exklusive, fortgeschrittene Gespräche mit dem Finanzinvestor über
eine 50-prozentige Beteiligung am weltweit größten
Minendienstleister, wie Hochtief in der Nacht zum Mittwoch in Essen
mitteilte. Mit einem Kaufvertrag rechnet Cimic in den kommenden
Wochen. Die Cimic-Aktien schnellten zunächst um mehr als sechs
Prozent nach oben, kosteten zuletzt aber nur noch rund ein Prozent
mehr als tags zuvor.
Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer mit Auftragseinbruch
WÜRZBURG - Der bereits vor der Corona-Krise mit vielen Problemen
kämpfende Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer
hat im zweiten Quartal einen Einbruch bei den Bestellungen hinnehmen
müssen. Der Auftragseingang fiel gegenüber dem Vorjahresquartal um
knapp 30 Prozent auf 208,7 Millionen Euro, wie der im SDax
notierte Rivale von Heidelberger Druck
am Mittwoch in Würzburg mitteilte. Das war ein stärkerer Dämpfer als
von Experten erwartet. Der Umsatz schmolz um knapp 16 Prozent auf
232,1 Millionen Euro. Die Auslieferung von Maschinen und Einsätze
von Monteuren und Servicetechnikern seien durch den Lockdown in der
Pandemie beeinträchtigt gewesen, hieß es.
DIC Asset steigert operatives Ergebnis trotz Corona-Krise deutlich
FRANKFURT - Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Konzern DIC
Asset hat im ersten Halbjahr trotz der Corona-Krise
zugelegt. Die für die Immobilienbranche wichtige Kennziffer FFO
(Funds from Operations) stieg zwischen Januar und Juni um 18 Prozent
auf 50,6 Millionen Euro teilte das auf Gewerbeimmobilien
spezialisierte SDax-Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. Dazu
trug vor allem das starke Wachstum des Immobilienmanagements bei.
Hier stiegen die Gebühreneinnahmen um mehr als das Doppelte. Auch
ein verbessertes Zinsergebnis hat laut DIC zu dem Wachstum
beigetragen.
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