Es gibt eine gute Nachricht: das Nettofinanzvermögen von Herr und Frau Österreicher wächst beständig an. 479 Milliarden Euro findet Walter Larionows eine beachtliche Größe. Weniger beachtlich findet er dafür das Wie bzw. Wo dieses Geld veranlagt wird: zu einem Großteil - 40 Prozent - als Bargeld oder Bankeinlage. Sein Fazit dazu: „Das Geld ist relativ unattraktiv veranlagt” - mit dem Ergebnis: „Anleger sind konservativ unterwegs, womit man derzeit das eigene Geld vernichtet.” Und es ist keine Besserung in Sicht, verweist Larionows auf die Analysten des Mutterhauses BNP Paribas, die von einem weiter tiefen Zinsniveau ausgehen.

Hier möchte der größte österreichische Onlinebroker - Marktanteil größer 50 Prozent (rund 80.000 Kunden) - ansetzen und mittels Wissensweitergabe die Schar der konservativen Anleger von einem bisschen mehr Risiko in der Veranlagung überzeugen. Wobei hier ein Grundproblem im Schulsystem geortet wird, das dem Bereich Finanz-Bildung keinen Platz einräumt: „Wir werden nicht an das Thema Wertpapiere herangeführt”, sagt Larionows. Was die Hello bank! dazu bringt, nun selbst in die Schulen zu gehen.

Das sind aber die erhofften Kunden von (über)morgen, die bereits Bestehenden von heute sollen mit niedrigen Gebühren überzeugt werden: Für Neukunden gibt es etwa als aktuelles Angebot 10 Free-Trades; danach sechs Monate um 3,95 Euro pro Trade; Übernahme von bis zu 200 Euro an Übertragsspesen; alle Fonds können in den ersten sechs Monaten mit 90 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gekauft werden - und bis Ende 2020 wird keine Depotgebühr verrechnet.

Für Bestandskunden gibt es den ‘Heimvorteil’ - eine Flatrate von 4,95 Euro für Trades bis 3000 Euro an der Wiener Börse. Womit ein Großteil der Kundenorders abgedeckt ist: 90 Prozent der Trades haben ein Volumen von unter 10.000 Euro, und davon der Großteil unter 3000 Euro”, klärt Larionows per bankinterner Statistik auf. Ein Angebot, das laut Larionows von Kunden auch stark angenommen: „Wir haben mittlerweile einen Marktanteil von zwei Prozent am gesamten Wiener Börsehandel”, verweist er darauf, damit der größte österreichische Retail-Broker am Markt zu sein.

Übrigens: für Bestandskunden gibt es auch Zertifikate-Star-Partnerschaften mit ebenfalls einer Flatrate von 4,95 Euro pro Trade (mit BNP Paribas, UniCredit, Commerzbank und Vontobel). Und jeden Monat gibt es mit einem dieser Partner eine Free-Trade-Aktion. Ähnliches gibt es im ETF/Fondsbereich - und: alle ATX- und DAX-Werte als Ansparmodelle.

Apropos ATX und DAX. Manch’ Überraschung bringt ein Blick in die Konten der Hello bank!-Kunden: am Frankfurter Börseplatz halten sich Österreichs Anleger jedenfalls am liebsten auf, es folgen Wien und die weltweite Nummer 1 New York. Schwieriger ist schon die Frage, welch’ österreichische Aktie derzeit die favorisierteste in den Depots ist (die umsatzstärkste): voestalpine die Antwort. Mehr dazu auf Seite 13 der Präsentation, die unter den Top-5 auch zwei im ATX eher ‘kleinere’ Index-Werte aufweist.

Noch stärker divergiert das Interesse in Deutschland zwischen DAX und von Hello bank!-Kunden getradeten Werten: Mit Aixtron, Evotec und Commerzbank (war es bis vor Kurzem) kommen gleich drei der Top-5 nicht aus dem Leitindex (in Österreich haben wir eine 100-Prozent-Quote). Auch in den USA gibt es Abweichungen von den großen Indizes - und Werte wie Netflix und Facebook wurden beim Handelsvolumen aus den Top-5 verdrängt (dies jeweils auf Sicht YTD). Zuletzt wurde dafür z.B. in Amicus Therapeutics viel gehandelt. Ein Titel, der nicht allen etwas sagen wird (ein Biotechunternehmen mit Spezialisierung auf sogenannte Orphan Diseases (seltene Krankheiten)).

Um wieder zum Beginn zu kommen. Resultat der im Vergleich doch eher konservativen Veranlagungsvorlieben von Herr und Frau Österreicher ist eine unterdurchschnittliche Rendite auf das Vermögen: 2,6 Prozent waren es im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2016. Wertpapieraffinere Staaten wie Finnland und Großbritannien kamen auf Werte zwischen sieben und acht Prozent. Und all das als Nominalverzinsung - also vor Steuer- (KEST) und Inflationsabzug. „Wenn man weiß wo die Inflation steht, ist das de facto eine Geldvernichtung”, schließt Larionows mit einem Plädoyer für mehr Mut in der Veranlagung. Und kündigt einen Relaunch der Homepage an, neue Features und Serviceleistungen für Kunden, einen günstigeren Zugang zum deutschen Aktienmarkt...

Mehr zum Unternehmen finden Sie hier - die Präsentation zum Vortrag hier