Am 15. Juli ist es auch bei der Aktie von Gazprom (WKN: 903276) so weit! Die Anteilsscheine werden ex Dividende gehandelt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alle Investoren ihre diesjährige Dividende in Höhe von 15,24 Russischen Rubeln erhalten werden. Auf Basis eines aktuellen Aktienkursniveaus von 197,2 Russischen Rubeln (03.07.2020, maßgeblich für alle Kurse) entspräche das einer Dividendenrendite in Höhe von 7,72 %.

Für so manchen Foolishen Investor mag sich jetzt die Frage stellen: Soll ich diese Last-Minute-Dividendenchance jetzt noch mitnehmen? Eine insgesamt recht spannende Fragestellung, zumal die diesjährige Dividendensaison im DAX doch bedeutend schmaler ausgefallen ist.

Werfen wir in diesem Sinne heute einen Blick darauf, was grundsätzlich dafür- und was dagegensprechen könnte. Sowie auch darauf, welche weitere Entwicklung die Dividende zukünftig noch nehmen könnte.

Günstige Bewertung: Chance oder Risiko?

Zunächst sollten Investoren bedenken, dass die Aktie von Gazprom noch immer zu den fundamental preiswerteren zählen. Bei dem aktuellen Aktienkursniveau und einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 53,49 Russischen Rubeln läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei knapp unter 4. Das könnte eine Chance sein. Allerdings auch ein Risiko.

Risikoseitig belasten beispielsweise die niedrigen Öl- und Erdgaspreise. Gazprom besitzt zwar hier den Sonderstatus, dass ein Großteil der Erdgaspreise vertraglich festgeschrieben ist und lediglich eine geringe variable Komponente besitzt. Dennoch könnte der Abverkauf an den Energiemärkten mittel- bis langfristig problematisch werden. Zumindest, wenn die Preise längerfristig auf dem niedrigen Niveau verharren.

Zumal das Geschäftsmodell generell eher zyklisch ist. Ein warmer Winter in der EU könnte ebenfalls ausreichend sein, um das Mengenwachstum zu begrenzen. Wobei Investoren das auch nicht zu skeptisch sehen sollten. Immerhin, gerade aufgrund der günstigen Bewertung existieren schließlich auch Chancen.

Das strategisch wichtige EU-Projekt Nord Stream 2 dürfte die Bindung Russlands an den Vertragspartner EU deutlich intensivieren. Insbesondere der US-Protest, der die Pipeline eigentlich verhindern soll, könnte sogar förderlich sein. Die übertriebene America-First-Politik demonstriert der EU und Deutschland schließlich, wie wenig abhängig man von der derzeitigen US-Politik sein sollte.

Zudem existieren mit Power oder Siberia und Turkish Stream zwei weitere wichtige Projekte in Richtung China und die Türkei, die zu einem Mengenwachstum führen sollten. Zumal China derzeit einen ordentlichen Appetit auf fossile Brennstoffe hat. Das sollte mittel- und langfristig zumindest absatztechnisch zu einer soliden Wachstumsperspektive führen. Wobei die Preise ein größeres Fragezeichen bleiben.

Die Dividendenpolitik: Auch hier auf Wachstumskurs?

Zugegeben: Die aktuelle Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 wirkt zunächst wie ein Rückschritt. Im letzten Jahr sind mit 16,61 Russischen Rubeln noch 1,37 Russische Rubel mehr ausgezahlt worden. Allerdings könnte mittelfristig die Dividende trotzdem weiter wachsen.

Der Grund ist schlicht und einfach: Das Management von Gazprom stellt derzeit seine Ausschüttungspolitik um. Nach einer derzeitigen Ausschüttungsquote in Höhe von 30 % gemessen am Gewinn sollen künftig zunächst 40 %, in der Folge sogar 50 % des Gewinns ausgezahlt werden.

Wenn wir das mit dem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 53,49 Russischen Rubeln vergleichen und weitere operative Konstanz voraussetzen, so hieße das, dass die Dividende bis auf 26,74 Russische Rubel steigen könnte. Das entspräche bei dem aktuellen Aktienkurs wiederum einer Dividendenrendite in Höhe von 13,5 %. Bei den Dividenden muss das Ende der Fahnenstange daher noch lange nicht erreicht sein.

Gazprom: Zyklisch, aber günstig und interessant!

Die Aktie von Gazprom ist und bleibt daher zyklisch. Öl- und Erdgaspreise werden immer einen gewissen Einfluss auf den Aktienkurs haben. Damit müssen Investoren rechnen. Die Bewertung ist allerdings günstig, die Aussichten zumindest von einem Mengenwachstum beim Absatz geprägt. Zusammen mit einer künftig weiterhin steigenden Dividende könnte das einen näheren Blick verdient haben. Ob so kurzfristig vor der nächsten Dividende, das ist allerdings eine andere Frage.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020