Geely Aktie: Paukenschlag aus China! – Kaum ein Jahr ist es her, dass die Geely-Tochter Zeekr unter großem Medienrummel an der New Yorker Börse debütierte. Nun die komplette Kehrtwende: Der chinesische Automobilriese will seine Elektroauto-Premiummarke wieder komplett unter das eigene Dach holen. Was steckt hinter diesem überraschenden Manöver?

Der Mutterkonzern Geely Automobile Holdings hat am Mittwoch ein Angebot zur vollständigen Übernahme seiner Elektroauto-Sparte Zeekr vorgelegt. Für die ausstehenden 34,3 Prozent der Anteile bietet Geely 25,66 US-Dollar je amerikanischem Hinterlegungsschein (ADS). Das entspricht einem Aufschlag von satten 13,6 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag und bewertet Zeekr mit insgesamt 6,52 Milliarden US-Dollar. Rund 2,2 Milliarden US-Dollar will sich Geely die Transaktion kosten lassen, für die Aktien, die es nicht bereits hält. Aktuell, Stand 7. Mai, kontrolliert Geely bereits rund 65,7 Prozent des Kapitals von Zeekr.

Konsolidierung als Gebot der Stunde

Doch warum dieser plötzliche Strategiewechsel, der Zeekr vom Börsenparkett fegt? Die Antwort liegt im beinharten Wettbewerb auf dem chinesischen Automarkt und einem zunehmend komplexen wirtschaftlichen Umfeld. Li Shufu, Chairman von Geely, betonte die Notwendigkeit, das Geschäft zu konsolidieren. Im Kern geht es darum, Synergien zu heben, interne Konkurrenz abzubauen und Doppelgleisigkeiten bei Investitionen zu vermeiden – ganz im Sinne der bereits im Vorjahr ausgerufenen "Taizhou-Deklaration". Die vollständige Integration von Zeekr in Geely Auto soll Kosten senken und eine schlagkräftigere, einheitliche Plattform schaffen.

Geely Holding, zu der Marken wie Geely, Zeekr und Volvo gehören, schwenkt damit von einer aggressiven Akquisitionsstrategie hin zu einer Straffung der Operationen und Kostensenkungen. Dies ist auch eine Reaktion auf den brutalen Preiskampf im chinesischen Automarkt. Die Restrukturierung sieht vor, die Marken in zwei Einheiten zu gliedern: Geely Auto für den Massenmarkt und die Zeekr Group für das Premiumsegment.

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Kurzes Gastspiel an der Wall Street

Für Zeekr endet damit ein bemerkenswert kurzes Kapitel als eigenständig börsennotiertes Unternehmen. Erst im Mai des vergangenen Jahres wagte die 2021 gegründete Premium-Elektromarke den Schritt an die New Yorker Börse, damals noch zu einer Bewertung von 6,8 Milliarden US-Dollar. Es war das erste bedeutende Listing eines chinesischen Unternehmens in den USA seit 2021. Zeekr hatte im ersten Quartal mit sechs Modellen 41.403 Fahrzeuge abgesetzt, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Entscheidung fällt zudem in eine Zeit, in der die Spannungen zwischen den USA und China wieder aufflammen. Erst kürzlich forderten zwei republikanische US-Abgeordnete die Börsenaufsicht SEC auf, 25 chinesische Firmen, darunter auch Zeekr, wegen angeblicher Verbindungen zum Militär von den US-Börsen zu nehmen. Das Damoklesschwert möglicher Zwang-Delistings schwebt also ohnehin über vielen chinesischen Werten in den USA.

Die Finanzierung des Deals plant Geely durch die Ausgabe neuer Aktien, vorhandene Barmittel und gegebenenfalls durch Fremdkapital zu stemmen. Mit der geplanten vollständigen Eingliederung von Zeekr zieht Geely also die Reißleine und setzt auf eine straffere Organisation, um im globalen Wettbewerb der Elektroautobauer bestehen zu können. Die Anleger von Zeekr werden die Nachricht über den Aufschlag wohlwollend zur Kenntnis nehmen; die Aktie machte vorbörslich bereits einen Sprung um über 11 Prozent auf 25,10 US-Dollar.

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