Die Gewerkschaft GPA-djp hat am Mittwochabend harte Kritik an der Raiffeisenbank International (RBI) für deren mit bisher 50 Stellen begonnenen Personalabbau in noch offener Gesamthöhe geübt. "Der Zeitpunkt und die Art und Weise der Lösung der Dienstverhältnisse in der Raiffeisen Bank International sind unverständlich und nicht zu rechtfertigen", so Gewerkschafter Mario Ferrari in einer Aussendung.

Erst kürzlich habe die RBI einen Gewinn von 1,3 Mrd. Euro gemeldet und sei das ATX-Unternehmen mit dem zuletzt dritthöchsten Gewinn gewesen. "In einer Nacht-und-Nebel-Aktion über den Betriebsrat und Belegschaft hinweg diese Maßnahmen zu setzen, ist kein Beispiel einer gelebten innerbetrieblichen Sozialpartnerschaft und verantwortungslos", so Ferrari.

Die GPA-djp stehe voll hinter dem Betriebsrat und den betroffenen Beschäftigten. Die Gewerkschaft fordert die RBI auf, gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaft sozial verträgliche Lösungen für die Betroffenen zu realisieren.

Laut "Standard" hat der Betriebsrat hat intern per E-Mail reagiert. Er schreibt demnach von "völlig unnötigem Zeitdruck", sollte das Vorgehen auch in anderen Vorstandsbereichen (als der IT; Anm.) Schule machen, wäre das ein Paradigmenwechsel im Umgang mit den Mitarbeitern, der neben Imageschaden auch Unsicherheiten und Angst samt "Abkühlung des Betriebsklimas" bringen werde. Den Verantwortlichen dürfte ein "vorausschauendes Personalmanagement abhandengekommen" sein.

Der RBI-Konzerngewinn machte im Geschäftsjahr 2018 1,27 Mrd. Euro aus. Die Dividende je Aktie wurde mit 93 Cent festgelegt. Im ersten Quartal heuer sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 399 Mio. Euro auf 226 Mio. Euro, was vornehmlich Sondereffekten geschuldet war.

phs

 ISIN  AT0000606306
 WEB   http://www.gpa-djp.at/
       http://www.rbinternational.com/

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