Goldman Sachs Aktionäre billigen hohe Boni für die Führungsetage, während CEO Solomon vor wirtschaftlichen Risiken warnt. Wie wirkt sich das auf die Aktie aus?

Die Aktionäre von Goldman Sachs haben gesprochen. Auf der jüngsten Hauptversammlung wurden die teils umstrittenen Gehaltspakete für die Chefetage durchgewunken. Gleichzeitig dämpfte CEO David Solomon die Erwartungen mit Blick auf die Konjunktur.

Im Mittelpunkt standen millionenschwere Boni. CEO David Solomon und Präsident John Waldron erhalten zusammen zusätzliche 160 Millionen US-Dollar als Anreiz zum Verbleib im Unternehmen, zahlbar über fünf Jahre. Ein Stimmrechtsberater, Glass Lewis, hatte im Vorfeld noch zum Veto geraten und eine mangelnde Übereinstimmung von Bezahlung und Leistung kritisiert.

Das Management sieht das naturgemäß anders. Die Boni seien angesichts der Wertschöpfung für Aktionäre gerechtfertigt, hieß es zur Begründung. Der Gewinn je Aktie kletterte 2024 um beachtliche 77 Prozent auf 40,54 US-Dollar, getrieben von einem wiedererstarkten Geschäft mit Fusionen und Übernahmen. Auch der Start ins laufende Jahr verlief positiv: Im ersten Quartal übertraf man die Gewinnerwartungen.

Die Boni zementieren auch die Stellung von John Waldron. Er gilt als designierter Nachfolger für Solomon an der Spitze der Bank, sollte dieser seinen Posten räumen.

Chef David Solomon selbst schlug auf der Versammlung vorsichtige Töne an. Die wirtschaftlichen Aussichten seien unsicher, ließ er verlauten. Besonders die unklare Entwicklung der Handelspolitik bereite Investoren aktuell Kopfzerbrechen.

Andere Vorschläge von Aktionärsseite fanden auf der Versammlung keine Mehrheit. Dazu gehörte die Forderung, bestimmte Diversitätsziele bei der Vergütung von Führungskräften zu streichen.

Ein Zeichen für einen Kurswechsel in der Unternehmenspolitik? Das Institut strich kürzlich einen gesamten Abschnitt zu „Vielfalt und Inklusion“ aus seinem Jahresbericht. Zudem wurde eine ältere Regelung beendet, die IPO-Mandate davon abhängig machte, ob mindestens zwei diverse Mitglieder im Aufsichtsrat des zu beratenden Unternehmens sitzen.

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