Innovatives Steuermodell und gezielte Förderungen für die Filmbranche.

Wien (OTS) - Diesen Dienstag veranstaltete die Grüne Wirtschaft Wien zusammen mit ihren Kandidat*innen der Fachvertretung Film- und Musikwirtschaft eine Podiumsdiskussion über die Zukunft des Film in Österreich. Diskutiert haben Salma Abdalla (Autlook Film Sales), Claudia Wohlgenannt (Plan C Filmproduktion, Produzentin „Die Dohnal”) sowie die Grüne Abgeordnete und Obfrau des Kulturausschusses im Nationalrat Eva Blimlinger. Moderiert wurde die Runde von Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Wiener Spitzenkandidat der Grünen Wirtschaft bei der Wirtschaftskammerwahl 2020 für die Fachvertretung Film- und Musikwirtschaft.

Salma Abdalla stellte in ihrer Keynote zum Thema Perspektive von Filmproduktion in Zeiten digitaler Verwertung klar, dass Streamingplattformen einen starken Einfluss auf die Produktionsfirmen haben. „Die weltweite Produktionslandschaft steht in ständiger Konkurrenz zueinander. Wichtig ist, dass mehr Geld in Kreativität und international konkurrenzfähige Qualität fließt und das große Potential des Streamings von möglichst vielen genutzt werden kann. So können wir unsere Branche nachhaltig weiterentwickeln“, so Abdalla, die mit „For Sam“ einen Oscar-nominierten Film weltweit vertreibt. Auch Produzentin Claudia Wohlgenannt schlug in diese Kerbe: „Die Förderungen des BKA für Nachwuchs und Innovation sind seit Jahren unterdotiert. Auch das Budget des ÖFI wurde jahrelang nicht valorisiert. Hier müssen wir endlich in die Realität der Branche zurückkommen und die Finanzierungsmöglichkeiten von Produktion und Verwertung stärken.“ Außerdem fordert sie einen Fokus auf die Förderung von Frauen in der Filmbranche, da diese nach wie vor stark unterrepräsentiert sind.

Eva Blimlinger schloss sich der Forderung nach einer Ausweitung der Finanzierungsmöglichkeiten an, ganz im Sinne des Regierungsziels, den Filmstandort Österreich zu stärken: „Die Verteilungsgerechtigkeit ist ein zentrales Thema. Es gibt mehr Möglichkeiten der Verwertung, aber daraus entstehen noch keine finanziellen Rückflüsse an die Urheber*innen. Hier müssen wir ansetzen und zu einer österreichischen und europaweiten Lösung im Sinne der Kreativen kommen.“

Ein wichtiges Vorhaben ist die Einführung eines innovativen Steueranreizmodells für Filmproduktionen. Für den Produzenten Alexander Dumreicher-Ivanceanu ist entscheidend, dass dieses Modell der gesamten Branche zugutekommt, die Wertschöpfung und Kreativität in Österreich stärkt und Green Producing ermöglicht. Dumreicher-Ivanceanu tritt seit Jahren für Gerechtigkeit und Transparenz in der Branche ein. „Es braucht faire Rahmenbedingungen und Fairpay bei Aufträgen. Außerdem geben private Streamingplattformen keine Daten nach außen. Gerade für die Frage, wie sich die Branche entwickelt und wie Einnahmen aus der Verwertung verteilt werden, ist die Transparenz entscheidend.“

Die Grüne Wirtschaft setzt sich auch in der nächsten Periode für die Anliegen der unabhängigen Film- und Musikproduzent*innen ein. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung des Grünen Steuermodells für Film, den Ausbau des Musikfonds, die Vertretung der EPUs, Gleichberechtigung für Frauen und die nachhaltige Förderung des Nachwuchses.