Ausbildungsinitiative bringt mehr Fachkräfte für die Energiewende

Die Stadt Wien hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dazu braucht es nicht nur gezielte Investitionen, sondern natürlich auch ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte in klimaschutzrelevanten Berufen. Immerhin sollen rund 600.000 Haushalte von fossilen auf erneuerbare Energiesystemen umgestellt werden. 

Die Ausbildungsinitiative Öko-Booster -  gestartet von Arbeiterkammer Wien in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien und dem waff - bietet eine hochwertige Berufsausbildung in einem zukunftssicheren Bereich. Konkret können arbeitsuchende Wiener*innen zwischen 18 und 24 Jahren, die maximal Pflichtschulabschluss vorweisen können, in eine Facharbeiter*innen-Intensivausbildung in den Berufen Elektrotechnik und Installations- und Gebäudetechnik einsteigen. Damit möglichst viele Teilnehmer*innen die anspruchsvolle Ausbildung erfolgreich absolvieren, ist ein sechsmonatiges Vormodul vorgesehen, in dem im berufsspezifischen und praxisorientierten Rahmen Grundkompetenzen vermittelt werden. 

Vor rund einem Jahr wurde die Initiative gestartet, nun zieht Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke eine positive Bilanz über den Fortschritt des Projekts: “Mit der Initiative Öko-Booster verfolgen wir zwei wichtige Ziele: Zum einen bieten wir jungen Menschen eine zukunftssichere Ausbildung und eröffnen ihnen so neue Perspektiven. Zum anderen bilden wir die so dringend benötigten Fachkräfte für die Energiewende aus. Mittlerweile sind 120 Teilnehmer*innen im Projekt. Es freut mich sehr, dass die jungen Wiener*innen diese Chance auf eine fundierte und zukunftssichere Ausbildung so begeistert und engagiert wahrnehmen. Sie wissen, dass sie einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten können. Gleichzeitig legen sie den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben.”

Die Ausbildungsinitiative Öko-Booster wurde im heurigen Frühjahr im Rahmen des Staatspreises für Erwachsenenbildung mit dem Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft ausgezeichnet.

Für Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff, bietet das Projekt Öko-Booster hervorragende berufliche Entwicklungschancen für junge Menschen und dient gleichzeitig der Wiener Wirtschaft: “Die Zahl der betrieblichen Lehrstellen reicht bei weitem nicht aus, um den aktuellen und erst recht den zukünftigen Fachkräftebedarf abzudecken, die wir für die Erreichung der Klimaziele benötigen. Die Facharbeiter*innen-Intensivausbildung des AMS ist deshalb ein unverzichtbarer Teil einer Gesamtstrategie, um mehr gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu haben.”

Gut vorbereitet und begleitet zu mehr als 100 zusätzlichen Fachkräften

Im Juni 2023 haben die ersten jungen Wiener*innen die Ausbildung bei den Trägern BFI Wien und Jugend am Werk begonnen, ein gutes Jahr später läuft das Projekt auf Hochtouren. 120 junge Wiener*innen sind bereits in der Ausbildung, 60 in den Vormodulen und 60 bereits in der Facharbeiter*innen-Intensivausbildung. Die ersten Teilnehmer*innen sind mitten in ihrer fachlichen Ausbildung und werden im Mai 2025 fertig ausgebildete Installations- und Gebäudetechniker*innen sein. Die ersten Elektrotechniker*innen sind im August 2025 fertig. Die nächsten Vormodule für Installations- und Gebäudetechnik starten im Oktober 2024. 

Zu den Begleitmaßnahmen während der Ausbildung gehören beispielsweise eine sozialpädagogische Betreuung, Workshops zu persönlichem Finanzmanagement und zu einem “Berufsknigge”. Eine Kooperation mit dem Berufsverband Österreichischer Psycholog*innen ermöglicht Teilnehmer*innen mit psychosozialen Schwierigkeiten bei Bedarf eine kostenlose psychologische Beratung. Somit werden die Teilnehmer*innen so gut wie möglich entlastet, um sich voll und ganz auf die Ausbildung konzentrieren zu können. 

Die Zusammenarbeit mit Wiener Leitbetrieben wie etwa den Wiener Stadtwerken und der Sozialbau/HOB stellt sicher, dass die erfolgreichen Öko-Booster Absolvent*innen umfassende Erfahrung in der Praxis erwerben und unmittelbar in den Arbeitsmarkt einsteigen können.