Bill Ackman investiert massiv in Hertz, doch die Finanzdaten zeigen erhebliche Schwächen. Steht die Aktie vor einer Erholung oder einem weiteren Absturz?

Bill Ackman, der milliardenschwere Hedgefonds-Manager, hat kräftig zugelangt: Mit einem fast 20-prozentigen Anteil an Hertz setzt er auf das Comeback des Autovermieters. Doch während die Märkte zunächst begeistert reagierten, zeigen die fundamentalen Daten ein düsteres Bild. Steht Hertz vor einer spektakulären Erholung – oder vor dem nächsten Absturz?

Ackmans Wette beflügelt die Aktie

Der Einstieg des Star-Investors war der Turbo für die Hertz-Aktie: Allein im April legte sie um 73 Prozent zu, nachdem Ackman seine Beteiligung bekannt gegeben hatte. Der Milliardär sieht in Hertz ein unterbewertetes Unternehmen mit Potenzial für eine strategische Wende. Seine Argumente:

  • Rationalisierte Wettbewerbspraktiken
  • Erfrischendes Management-Team
  • Vielversprechende Kapitalstruktur

Doch nach dem steilen Anstieg folgte die Ernüchterung: Gegen Monatsende gab die Aktie bereits wieder nach – ein klassisches Zeichen für überhitzte Kauflaune.

Finanzielle Abgründe trotz Ackmans Vertrauen

Hinter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Die Finanzkennzahlen von Hertz lesen sich wie ein Albtraum für Value-Investoren:

  • Altman Z-Score von -0,08: Signalisiert akutes Insolvenzrisiko innerhalb der nächsten zwei Jahre
  • Piotroski F-Score von nur 3: Deutet auf schwache operative Leistung hin
  • Negatives Net Current Asset Value (-62,97): Massive Liquiditätsprobleme
  • Schuldenlast: Debt-to-Equity-Ratio von 120,31 – und weiter steigend

Die Bilanzentwicklung verschärft die Sorgen: Das EBITDA brach im Jahresvergleich um 46,2 Prozent ein, der Buchwert sogar um 95,1 Prozent.

Die große Frage: Wert oder Wertfalle?

Ackmans Engagement hat Hertz kurzfristig Auftrieb gegeben. Doch die fundamentale Realität könnte die Euphorie bald einholen. Das GF Value-Modell schätzt den inneren Wert auf 19,32 Dollar – weit über dem aktuellen Kurs, aber mit großen Fragezeichen behaftet. Analysten bleiben gespalten: Während das höchste Kursziel bei 24 Dollar liegt, reicht die Spanne bis runter zu 2,50 Dollar.

Für Anleger wird es jetzt spannend: Kann der milliardenschwere Rückenwind von Ackman die strukturellen Probleme überwinden – oder steht Hertz vor einem weiteren Sturzflug? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.

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