In den 56 Jahren, seit Warren Buffett einen Textilhersteller namens Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) übernommen hat, hat das Unternehmen eine der größten Erfolgsgeschichten aller Zeiten geschrieben. Die Renditen lagen für die Investoren bei durchschnittlich mehr als 20 % pro Jahr.

Heute ist Berkshire ein Konglomerat mit mehr als 60 Tochterfirmen in verschiedenen Branchen und einem Aktienportfolio im Wert von mehr als 200 Milliarden USD. Die Marktkapitalisierung von Berkshire beträgt derzeit etwa 464 Milliarden USD. Allerdings war die Aktienperformance von Berkshire in den letzten Jahren nicht übermäßig erfreulich. Was also müsste passieren, damit man die magische Marke passiert?

Die Anleger wieder begeistern

Einer der Hauptgründe dafür, dass die Bewertung nicht höher ist, liegt darin, dass die Investoren einfach nicht mehr allzu hohe Erwartungen für die Zukunft von Berkshire haben.

Dies lässt sich deutlich am aktuellen Kurs-Buchwert von Berkshire von weniger als 1,25 ablesen, was ein historischer Tiefstand für das Unternehmen ist. Kurz vor dem Ausbruch der Coronapandemie lag der P/B-Wert von Berkshire bei etwa 1,3. In den letzten drei Jahren lag er größtenteils bei 1,4 bis 1,5.

Obwohl das Unternehmen sicherlich nicht völlig immun gegen die Pandemie war, waren die meisten seiner größeren Geschäftssegmente weitgehend nicht betroffen. Es werden nach wie vor Versicherungsprämien gezahlt, ebenso wie die Rechnungen der Versorgungsunternehmen. Stattdessen ist ein großer Teil der Bewertung wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es den Anlegern schwerfällt, das Potenzial von Berkshire zu sehen.

Ein wichtiger Grund liegt in der mangelnden Investitionstätigkeit, die wir in letzter Zeit beobachten. Seit dem Kauf von Precision Castparts im Jahr 2015 hat Berkshire keine größeren Übernahmen getätigt. Die Aktivität im Aktienportfolio war eher gering. Infolgedessen ist der Cash-Bestand von Berkshire am Ende des ersten Quartals auf 137 Milliarden USD angewachsen – der höchste Stand aller Zeiten. 

Mangelnde Trefferquote

Warren Buffett ist eine Legende. Und doch hat er in den letzten Jahren sicherlich einige Nieten gezogen. Die Investitionen des Unternehmens in die vier großen US-Fluggesellschaften, die nach dem Ausbruch der Pandemie mit Verlust verkauft wurden, waren das jüngste Beispiel. Aber Buffetts riesige Beteiligung an Kraft Heinz (WKN: A14TU4) war ebenfalls ein absoluter Flop. Und denkt daran daran, dass das Aktienportfolio von Berkshire – abgesehen von der riesigen Apple (WKN: 865985)-Beteiligung – stark auf den Finanzsektor konzentriert ist. Der war im Jahr 2020 eines der am schlechtesten performenden Segmente des Aktienmarktes.

Kleine Investitionen in relativ langweilige Branchen wie der kürzliche Kauf der Erdgas-Assets von Dominion (WKN: 932798) werden nicht ausreichen. Berkshire dürfte durch den aggressiven Einsatz seines Cash-Bestandes in unterbewertete Aktien die Investoren wieder begeistern. Dann würde es mich nicht verwundern, wenn die Bewertung von Berkshire wieder in die Höhe schießt.

Die Apple-Investition von Berkshire hat zwar geholfen. Doch viele der anderen großen Investitionen stehen deutlich niedriger als noch vor der Pandemie, insbesondere Finanzwerte wie Bank of America (WKN: 858388), Wells Fargo (WKN: 857949) und American Express (WKN: 850226). Wenn sich das Aktienportfolio von Berkshire in den kommenden Jahren stark entwickelt, könnte das die Marktkapitalisierung näher an die Billion-Dollar-Marke heranbringen.

Eine Frage der Zeit

Klar: Berkshire Hathaway wird mit ziemlicher Sicherheit irgendwann dem 1-Billion-Dollar-Club beitreten – es ist nur eine Frage der Zeit. Selbst wenn die Berkshire-Aktie einfach nur die historische Rendite des S&P 500 erreicht, würde es weniger als acht Jahre dauern.

Allerdings könnte Berkshire unter den richtigen Umständen die 1-Billion-Dollar-Marke auch viel früher erreichen. Dazu nötig sind eine starke Portfolio-Performance und attraktive Möglichkeiten für das viele Geld.

The post Kommt Berkshire Hathaway in den 1-Billion-Dollar-Club? appeared first on The Motley Fool Deutschland.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway und empfiehlt Aktien von Dominion Energy. Matthew Frankel besitzt Aktien von American Express, Apple, Bank of America und Berkshire Hathaway. Dieser Artikel erschien am 20.7.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020