Es war ein mehr als erfreulicher Jahres-Abschluss für Vincent Kriechmayr, der Bormio mit einem Sieg und einem zweiten Platz verlässt. Auf den Sieg in der Abfahrt am Mittwoch folgte 24 Stunden später ein zweiter Platz im Super-G (Ergebnis >>>). Doch nicht nur Kriechmayr zeigte am Donnerstag auf, auch Daniel Hemetsberger (4.), Stefan Babinsky (9.) und Weltcup-Debütant Andreas Ploier (17.) sorgten für ÖSV-Erfolgserlebnisse. Und dennoch scheint es, als würden sie nur die zweite Geige spielen, ist es doch der überraschende Rücktritt von Matthias Mayer, der am Donnerstag die Schlagzeilen beherrscht (Mehr dazu >>>). Der dreifache Olympiasieger gab vor dem Rennen spontan sein sofortiges Karriereende bekannt und ließ dabei auch seine Teamkollegen geschockt zurück. "Bis ich zum Start hingekommen bin, haben wir allen an den 'Mothl' gedacht", sagt Vincent Kriechmayr im "ORF-Interview". "Das war ganz eine komische Stimmung im Teamhotel, wie wir das gehört haben." ÖSV-Speedherren verlieren ihren "Teamleader" Die vergangenen Jahre war Mayer gemeinsam mit Kriechmayr für die Top-Ergebnisse im ÖSV-Speedteam zuständig. Auf die noch größere Last, die nun auf Kriechmayr liegen wird, wollte er kurz nach dem Rennen nicht denken, viel mehr werde er den Mensch Matthias Mayer vermissen. "Er ist menschlich ein gewaltiger Typ, war doch immer unser Teamleader, hat mir geholfen, den Jungen viel geholfen. Den werden wir schmerzlich vermissen", so Kriechmayr (Alle Reaktionen zum Rücktritt von Mayer >>>). Auf der Piste spukte Mayers Rücktritt aber offensichtlich nicht in den Köpfen der ÖSV-Herren herum. Auf der neuerlich extrem eisigen Stelvio präsentierten sich die Österreicher in guter Form. Einzig Marco Odermatt verhinderte einen erneuten ÖSV-Sieg. Kriechmayr: "...dann kriegst du eine aufpaniert" Im Schlussteil habe Kriechmayr, der als einziger lange mit dem Schweizer mithalten konnte, Platz eins letztlich verloren. "Ich habe vorweg einige gesehen, die haben sich unten recht schwer getan. Müde war ich, dann habe ich es zu taktisch angelegt", so der Oberösterreicher.