Wachstumsaktien erlebten in der jüngsten Vergangenheit einen regelrechten Boom, keine Frage. Besonders Aktien aus dem Technologiesektor fanden hier unter Investoren einen großen Zuspruch.

Musterunternehmen wie Alphabet oder Facebook zeigten eindrücklich, wie aus einem kleinen Start-up innerhalb kürzester Zeit ein Konzern mit Milliardenbewertung entstehen kann. Die Renditechancen sind entsprechend groß, was am Ende auch die Preise vorab ansteigen lässt.

Hohe Bewertungen sind dabei wahrscheinlich das größte Problem für einen Wachstumsinvestor. Schließlich werden für viele gute Geschäftsmodelle schon heute so hohe Preise verlangt, dass sich ein Investment nur noch bedingt rentiert.

Kurs-Umsatz-Verhältnis: Ein Maßstab für Wachstumsunternehmen

Eine beliebte Kennzahl unter Wachstumsinvestoren ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis, kurz KUV. Die Beliebtheit der Kennzahl ist darauf zurückzuführen, dass sie unabhängig von der Profitabilität des Unternehmens einen Bewertungsmaßstab bereitstellt.

Ein normales Maß für das KUV bei Aktien liegt hier üblicherweise – je nach Profitabilität – bei zwei bis drei. Viele stark wachsende Unternehmen werden jedoch mit Umsatzmultiplikatoren jenseits von 20 gehandelt. Dabei erwirtschaften diese oftmals Verluste.

Anders sieht es da bei der amerikanischen Bio-Supermarktkette Sprouts Farmers Market (WKN: A1W2Q4) aus. Das Unternehmen wird aktuell mit einem Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate von 0,45 gehandelt – ein Wert, der niedriger ausfällt als bei Rivalen wie Walmart oder Target.

Dabei muss sich das im Jahr 2002 gegründete Unternehmen gar nicht verstecken. Es besitzt über 360 Geschäfte in 23 US-Bundesstaaten und bedient eine äußerst interessante Nische. Mit seinen Frischeprodukten liegt das Unternehmen aktuell voll im Trend bei Veganern, die plastikfreie Nahrung suchen. Das bestätigt auch die Tatsache, dass das Unternehmen zu den am schnellsten wachsenden Einzelhändlern der USA gehört.

Weiteres Wachstum von Sprouts Farmers Market geplant

Bis zum Jahr 2025 sollen nochmals 300 bis 400 neue Läden hinzukommen, was mehr als eine Verdopplung bedeuten würde. Ideale Voraussetzungen also für eine Wachstumsaktie. 

Bereits in der Vergangenheit wuchs Sprouts Farmers Market stark. Die Umsatzerlöse konnten beispielsweise ausgehend vom Geschäftsjahr 2008, in dem rund 1 Mrd. US-Dollar umgesetzt wurde, bis zum Jahr 2020 vervielfacht werden. Hier wurden zuletzt Umsatzerlöse von 6,5 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Dabei ist das Unternehmen mit einem Nettoergebnis von 288 Mio. US-Dollar deutlich profitabel.

Ein Grund für die derzeitige günstige Bewertung könnte auf die zuletzt durchwachsenen Quartalszahlen zurückzuführen sein. Hier machten coronabedingte Ladenschließungen dem Unternehmen sehr zu schaffen, weshalb der Umsatz absolut um 4 % sank. Auch der flächenbereinigte Umsatz ging im Durchschnitt um fast 10 % zurück. 

Gegenüber Einzelhändlern wie Walmart oder Target zeigt sich das Geschäftsmodell damit weniger robust. Letztere konnten von Hamsterkäufen in der Corona-Krise sogar profitieren.

Dennoch bleibt das Unternehmen mit einem bereinigten Quartalsergebnis von 83 Mio. US-Dollar wieder deutlich profitabel. Auf Gesamtjahressicht soll der Umsatz zumindest stabil bleiben oder leicht steigen. Dann könnte ein bereinigtes EBIT zwischen 305 und 325 Mio. US-Dollar realistisch sein.

Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 12,5 (Stand: 2.8.21, Reuters). Ob die Aktie damit ein Megaschnäppchen ist, sei dahingestellt. Einzelhändler besitzen oftmals aufgrund niedriger Margen ohnehin ein niedriges KUV.

Der Artikel KUV von 0,45! Ist diese Wachstumsaktie das Megaschnäppchen 2021? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Frank Seehawer besitzt keine Aktien von Sprouts Farmers Market. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021