Die Lenzing Gruppe hat im ersten Quartal 2025 überraschend die Kurve gekriegt: Nach langer Durststrecke meldet der Spezialist für nachhaltige Cellulosefasern wieder schwarze Zahlen. Doch kann das Unternehmen den Schwung angesichts eines weiterhin schwierigen Marktumfelds halten?

Quartalszahlen: Deutlicher Sprung nach vorn

Die aktuellen Zahlen zeigen eine beeindruckende Erholung:

  • Umsatzwachstum von 4,8% auf 690,2 Mio. Euro
  • Ergebnis nach Steuern springt auf +31,7 Mio. Euro (nach Verlusten)
  • EBITDA mehr als verdoppelt (+118,8%) auf 156,1 Mio. Euro

Besonders bemerkenswert: Diese Verbesserung gelang trotz anhaltender Herausforderungen. Die Textilmärkte erholen sich nur langsam, Rohstoff- und Energiekosten bleiben hoch – und die Preise für Lenzing-Produkte auf niedrigem Niveau.

Kostenschraube zeigt Wirkung

Hinter der Trendwende steckt ein rigoroses Performance-Programm. Allein 2024 sparte Lenzing 130 Mio. Euro ein, für 2025 sind weitere 180 Mio. Euro geplant. "Unser Erholungskurs setzt sich fort", kommentiert Vorstandschef Rohit Aggarwal. Doch er warnt auch: "Die zunehmend aggressive Zollpolitik verschärft die Unsicherheit."

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Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Die Deutsche Bank erhöhte zwar ihr Kursziel von 32 auf 35 Euro, belässt die Einstufung aber auf "Hold". Die Gründe:

  • Für 2025 wird noch ein negatives Ergebnis je Aktie erwartet
  • Erst 2026/27 rechnen Analysten wieder mit Gewinnen
  • Dividenden dürften frühestens 2026 fließen

Die Aktie notiert aktuell bei 28,55 Euro (-1,55% am Freitag) – noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 36,85 Euro, aber komfortabel über dem Jahrestief von 23,35 Euro.

Fazit: Licht und Schatten

Während das Performance-Programm offensichtlich Früchte trägt, bleibt die große Frage: Reicht das, um den strukturellen Herausforderungen zu trotzen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Lenzing die Trendwende nachhaltig schafft – oder ob es sich nur um eine Atempause handelt.

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