Wir Alle kennen sie, die Luxusgüter der Unternehmen von Louis Vuitton Moet Hennessy, Hermes, Chanel, Prada oder wohl auch das neueste Handy von Apple kann man dazuzählen. Eine Tasche von Hermes oder eine Rolex-Uhr erfreuen nicht nur den Besitzer, sondern sie kann man schon als Kapitalanlage betrachten, da sie an Wert nicht verlieren – im Gegenteil, diese Produkte steigen sogar im Preis.

Davon profitieren aber nicht nur die Besitzer der Luxusgüter, sondern auch die Anteilseigner der jeweiligen Unternehmen. Das Aktieninvestment in die Luxusbranche war in den vergangenen Jahren ein gutes Investment. Warum war dies so? Dazu gibt es zwei grundlegende Erklärungen. Die erste Erklärung ist die Asset-Inflation der vergangenen zehn Jahre. Sowohl Aktienkurse, als auch Immobilienpreise sind stark gestiegen. Dadurch konnten sich die Inhaber dieser realen Vermögenswerte über einen deutlichen Vermögenszuwachs erfreuen. Ein Teil dieses überschüssigen Geldes fließt dann in Luxusgüter.

Der zweite große Wachstumstreiber der Luxusbranche ist die wachsende Mittelschicht in Asien. Belegen möchten wir dies am Beispiel des Unternehmens LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy). Erzielte LVMH im Jahr 2010 ca. 25 Prozent der Umsätze im asiatischen Raum, waren es 2015 bereits 27 Prozent und im Jahr 2020 ca. 35 Prozent. Auch bei Hermes sehen die Steigerungsraten ähnlich aus, wobei Hermes fast 60 Prozent der Umsätze im asiatischen Raum erzielt.

Das Geschäftsmodell der Unternehmen fährt zweigleisig. Einerseits werden verhältnismäßig günstige und zumeist sehr plakative Produkte für ein größeres Publikum hergestellt, hierbei denken wir an ein weißes T-Shirt mit großer bunter „Gucci“ Aufschrift, andererseits wird der Markt für zahlungskräftige Kunden verknappt. Ein klassisches Beispiel ist die Birkin Bag von Hermes. Diese kann in der Regel nicht einfach im Store erworben werden, sondern der Interessent muss bereits als zahlungskräftiger Kunde im Kundenregister von Hermes erscheinen. Dann „darf“ das Interesse an der Tasche bekundet werden und mit etwas Glück erhält man bereits nach wenigen Monaten einen Anruf, dass die Tasche zur Abholung bereitsteht, wobei dann mindestens ein fünfstelliger Betrag zu zahlen ist. Durch dieses Vorgehen werden verschiedene Kundengruppen angesprochen und die Umsätze und Zahlungsbereitschaft steigt.

Die aktuelle Nachfrage nach Markenuhren, wie Rolex, ist seit einigen Jahren sogar so hoch, dass der Käufer gerne mal zwölf bis 18 Monate auf die Lieferung seiner Wunschuhr warten muss, um einen höheren fünfstelligen Betrag loswerden zu dürfen.

Die Kurse der Aktien von Luxusherstellern sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und kleine Schwankungen werden von Anlegern direkt zum Einstieg und Nachkauf genutzt. Ich habe natürlich keine Glaskugel, aber ich bin mir sicher, dass Luxusprodukte so lange gut verkauft werden, so lange auch alle anderen Asset-Preise steigen. Zum einen bieten Luxusprodukte einen hohen Wiedererkennungswert für Qualität, zum anderen liegt es in der Psychologie der Menschen sich mit materiellem Luxus für erreichte Ziele belohnen zu wollen und auch andere dadurch darauf aufmerksam zu machen, sich gewisse Dinge leisten zu können.

Interessant ist aktuell zum Beispiel der Brillenhersteller EssilorLuxottica, der größte Brillenhersteller der Welt. Das Unternehmen ist auf den ersten Blick nicht das klassische Luxusunternehmen, wie die bereits genannten, allerdings stellt EssilorLuxottica Brillengestelle für Marken wie Prada, Chanel und Armani her. Äußerst spannend – Unternehmen, wie Meta Planforms (vormals Facebook) sind bereits Kooperationen mit EssilorLuxottica eingegangen, um beispielsweise Brillengestelle für die Metaverseumgebung, dem Internet 2.0 herzustellen. 

 

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