Lynas Aktie: Lageberichte analysiert
02.05.2025 | 20:24
Lynas expandiert trotz fallender Preise und politischer Herausforderungen. Kann der Rohstoffkonzern seine strategische Position nutzen?
Der Markt für seltene Erden steht an einem Scheideweg – und Lynas spielt dabei eine Schlüsselrolle. Während westliche Nationen verzweifelt versuchen, ihre Abhängigkeit von China zu verringern, kämpft der australische Rohstoffkonzern mit fallenden Preisen und politischen Widerständen. Kann das Unternehmen seine strategische Position nutzen, um zum Gewinner dieser Entwicklung zu werden?
Expansion trotz schwierigem Umfeld
Lynas treibt seine Produktionskapazitäten voran, besonders im Bereich der schweren Seltenen Erden in Malaysia. Doch der Markt zeigt sich derzeit von seiner widerspenstigen Seite: Sinkende Preise und volatile Handelsbedingungen belasten das Geschäft. Diese Herausforderungen dürften mindestens bis zum Juni 2025 anhalten und zwingen Lynas zu einem Balanceakt zwischen Produktionsausbau und Rentabilität.
Im dritten Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatz von 123 Millionen US-Dollar bei einer Produktion von 1.911 Tonnen Seltenerdoxide. Besonders wichtig: Die Produktion von Neodym und Praseodym (NdPr), essenziell für Magnete in Elektrofahrzeugen, erreichte 1.509 Tonnen.
Ambitionierte Ziele – komplexe Realität
Lynas verfolgt ehrgeizige Pläne: Bis 2025 soll die Jahresproduktion auf 10.500 Tonnen steigen. Dafür werden sowohl die Anlagen in Malaysia als auch die Kalgoorlie Facility in Australien ausgebaut. Ein neuer Produktionsstrang für schwere Seltene Erden befindet sich bereits in der Inbetriebnahme, die Dysprosium-Produktion soll bald starten.
Doch der Weg dorthin ist steinig. In Malaysia sorgt Umweltopposition für regulatorische Hürden, was Lynas zunehmend veranlasst, Verarbeitungsschritte nach Australien zu verlagern. Gleichzeitig hängt die Nachfrage stark von geopolitischen Entwicklungen und der globalen Industrieproduktion ab.
Bewertung zwischen Chancen und Risiken
Die hohe Bewertung von Lynas – erkennbar am KGV von etwa 150 – spiegelt die enormen Wachstumserwartungen wider. Analysten sehen die Aktie derzeit als fair bewertet an. Doch in einem Markt, der von strategischer Bedeutung und politischen Unsicherheiten geprägt ist, könnte sich das schnell ändern. Bleibt die Frage: Wann zahlen sich die Investitionen endlich aus – und wer wird am Ende die Kontrolle über diese kritischen Rohstoffe haben?
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