Bundesaußenminister Heiko Maas hat es als "schmerzhaft" bezeichnet, dass er wegen seiner Corona-Quarantäne nicht an einem Treffen zum Nahost-Konflikt in Jordanien teilnehmen konnte. Der SPD-Politiker wurde am Donnerstag zu dem Gespräch mit seinen Kollegen aus Jordanien, Ägypten und Frankreich in Amman per Video zugeschaltet. Die anderen waren physisch anwesend.

Wichtig sei aber, dass er überhaupt an dem Treffen habe teilnehmen können, betonte Maas auf der anschließenden Pressekonferenz, bei der er ebenfalls per Video zugeschaltet war. "Wir haben alle in den letzten Monaten gelernt, auch mit den Möglichkeiten sich digital zuschalten zu lassen besser umzugehen - auch in der Außenpolitik." Bei der auf Facebook übertragenen Pressekonferenz gab es allerdings mehrere Pannen bei der Übersetzung.

Maas wollte eigentlich am Mittwochnachmittag in die jordanische Hauptstadt Amman zu dem Treffen reisen. Der Flug wurde nur wenige Stunden vorher abgesagt, nachdem bei einem Leibwächter des Ministers eine Corona-Infektion festgestellt worden war. Ein erster Test beim Ministers war am Mittwoch negativ ausgefallen.

Maas sagte in der Pressekonferenz: "Was für mich heute ganz besonders schmerzlich ist, dass ich nicht dabei sein kann bei dem Treffen mit dem König. Darauf hatte ich mich sehr gefreut." Das Gespräch mit König Abdullah II. sollte im Anschluss an das Außenministertreffen stattfinden.

Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich inzwischen wegen des möglichen Kontakts mit einem Corona-Infizierten vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben. Maas hatte nach Ausbruch der Corona-Pandemie im März eine zehnwöchige Reise-Pause eingelegt. Bereits seit Mitte Mai ist er aber wieder unterwegs und hat seitdem auch mehrere Corona-Risikogebiete wie Russland, Libyen oder Israel besucht./mfi/DP/men

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AXC0188 2020-09-24/12:25

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