Ein zunehmendes Nationalbewusstsein rückt mittlerweile die einheimischen Marken in den Fokus der Konsumenten. Bis dahin war es allerdings ein langer und schwieriger Weg. Nicht nur aus Prestigegründen bevorzugten Chinesen Markenware aus dem Ausland, auch das Vertrauen in die Qualität der eigenen Waren war eher mäßig.

2015 verabschiedete der chinesische Staatsrat den strategischen Plan „Made in China 2025“. Das Ziel: Nicht mehr länger die verlängerte Werkbank internationaler Konzerne zu sein, sondern eigene technologische Wertschöpfung zu schaffen und dabei das mit der Bezeichnung „Made in China“ verbundene Billig-Image in ein Qualitätssiegel umzuwandeln. Nun ist Halbzeit und die enormen auch finanziellen Kraftanstrengungen zeigen Wirkung.

Zwar kann man behaupten, China habe in den letzten fünf Jahren enorme Ressourcen verschwendet, um zum Beispiel in der Elektromobilität lokale Champions aufzubauen, um den nicht mehr aufzuholenden Rückstand bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren wettzumachen. Doch aus diversen Startups sind mittlerweile vielversprechende Marken entstanden. So wird der Elektro SUV der Marke Nio bereits gerne als Teslajäger bezeichnet. Mit seinem Design und seiner Qualität kann sich das Modell durchaus mit europäischen Modellen messen. Verwunderlich ist dies nicht, denn das Design- und Entwicklungszentrum befindet sich in München.

Auch in anderen Bereichen haben sich chinesische Unternehmen das Vertrauen ihrer Landsleute erobert. Dies spüren nicht nur die europäischen Marktführer aus dem Bereich Lebensmittel, wie Nestle und Danone. Dass 2020 ein einheimischer Produzent den angesagtesten Turnschuh herstellte und damit Nike und Adidas in den Schatten stellte untermauert den „Buy Chinese Trend“ im eigenen Land.

Noch haben westliche Marken in China einen hohen Stellenwert, aber die lokalen Hersteller holen zügig auf. Gestiegenes Nationalbewusstsein, cleveres Onlinemarketing und eine breite Palette an Onlineplattformen, welche von den technikaffinen Chinesen gerne genutzt werden, sowie das vielleicht auch durch die Corona Pandemie gestiegene Kostenbewusstsein deuten darauf hin, dass dies kein kurzfristiges Phänomen ist.

Mit 1,44 Milliarden Einwohnern bleibt China das Land mit höchsten Bevölkerungszahl. Ein weiterhin, an europäischen Maßstäben gemessenes hohes Wirtschaftswachstum, verbunden mit dem Anstieg des Wohlstands in der Bevölkerung, sorgt für einen weiterhin anhaltenden Konsum, von dem einheimische Marken vermehrt profitieren werden.

Für Anleger kann es daher durchaus interessant sein, in den chinesischen Binnenmarkt zu investieren. Aktive gemanagte Fonds, wie z.B. der auf Konsum ausgerichtete Fidelity China Consumer Fund oder die breit aufgestellten Fonds UBS Greater China und Allianz China A-Shares bieten auch privaten Investoren einen Zugang zum chinesischen Finanzmarkt.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

Aus dem Börse Express-PDF vom 04. März - hier zum kostenlosen Download

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