Der Krieg in der Ukraine und auch die Coronakrise hinterlassen ihre Spuren bei dem Süßwarenhersteller Manner. Fehlende Touristen aus Übersee dämpften die Umsätze in den Manner-Shops, die nach wie vor nicht auf Vor-Corona-Niveau sind. Die Lage in der Ukraine brachte zudem Unsicherheiten in der Versorgungskette und explodierende Rohstoff-, Energie- und Verpackungspreise, teilte Manner am Dienstag mit. Unterm Strich stand ein Gruppen-Verlust von 2,4 Mio. Euro.

Im Gegensatz zu den Vorjahren veröffentlicht das Unternehmen nun keinen Einzelabschluss mehr für den Mutterkonzern Josef Manner & Comp. AG sondern muss einen Gruppenabschluss für alle Gesellschaften nach IFRS vorlegen. Die Änderung erfolgt nach einer Prüfung der Österreichischen Prüfgesellschaft für Rechnungslegung (OePR), heißt es in dem Geschäftsbericht. Die wichtigsten Gesellschaften des Konzerns sind neben der Mutter die tschechische Josef Manner s.r.o., die Geblergasse 116 GmbH & Co KG sowie die Manner Azerbaijan LLC.

Auch der Konzernabschluss 2021 musste nach IFRS erstellt werden. Der Termin für die Hauptversammlung 2022 hat sich damit auf den 30. November nach hinten verschoben.

Das erste Halbjahr 2022 war von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und von der Pandemie geprägt. Die Umsätze stiegen zwar um 14,7 Mio. Euro oder 15,2 Prozent auf 111,3 Mio. Euro, nach wie vor seien in Österreich aber die fehlenden Touristen aus Übersee spürbar.

Bei den Kosten seien vor allem die Aufwände für Rohstoffe und für Energie überproportional gestiegen, aber auch Material- und Personalkosten legten zu. Das Betriebsergebnis lag mit 1,8 Mio. Euro im Minus, nach minus 1,9 Mio. Euro im Vorjahr.

Unterm Strich blieb ein Verlust von 2,4 Mio. Euro stehen, nach minus 1,3 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr. CEO Andreas Kutil rechnet jedoch laut Bericht damit, "auch das Wirtschaftsjahr 2022 positiv abschließen zu können". Erwartet wird ein kleiner Anstieg bei Umsatz und Betriebsergebnis gegenüber 2021.

"Dies wird aber nur dann möglich sein, wenn die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sich nicht weiter verschärfen und wenn die zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie bestehenden Maßnahmen nicht zu weiteren Verschlechterungen führen", hießt es im Ausblick. Es dürfe nicht zu neuerlichen Lockdowns kommen. Auch die Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen müsse bei den Erwartungen mitberücksichtigt werden.

Hinzu komme, dass die Personalsuche wegen des aktuellen Fachkräftemangels sehr herausfordernd sei. Die Besetzung von offenen Stellen durch qualifiziertes Personal sei nur schwer bzw. teils sogar gar nicht möglich. Vor allem in den Bereichen Produktion und Technik sie dies spürbar. Per Ende Juni waren 832 Mitarbeiter bei der Manner-Gruppe angestellt.

bel/ivn

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