Für die Aktionäre des Stuttgarter Premiumherstellers Mercedes-Benz waren die letzten Tage ereignisreich – und nicht unbedingt nur im positiven Sinne. Während die Aktie nach der Hauptversammlung einen optischen Dämpfer hinnehmen musste, rumort es offenbar auch unter den Investoren bezüglich der eingeschlagenen Luxusstrategie. Ein Blick auf eine Gemengelage, die für Anleger durchaus Brisanz birgt.

Dividende drückt den Kurs – kurzfristig

Zunächst einmal die Fakten zum Aktienkurs: Am heutigen Donnerstag wird das Papier des Autobauers ex Dividende gehandelt. Auf der Hauptversammlung am gestrigen Mittwoch wurde eine Ausschüttung von 4,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2024 beschlossen. Dieser Betrag wurde mit Handelsbeginn heute aus dem Kurs herausgerechnet, was naturgemäß zu einem optischen Minus führt. So notierte die Aktie im XETRA-Handel zeitweise bei 50,42 Euro. Das entspricht einem Abschlag von 3,57 Euro gegenüber dem Vortagesschluss, womit ein Teil des Dividendenabschlags bereits wieder aufgeholt werden konnte. Insgesamt schüttet der Konzern damit 5,49 Milliarden Euro an seine Anteilseigner aus, eine Summe, die im Vergleich zum Vorjahr um 1,26 Prozent leicht reduziert wurde.

Strategische Misstöne auf der Hauptversammlung

Doch was wiegt möglicherweise schwerer als dieser rein technische Kurseffekt? Auf der Versammlung der Aktionäre gab es offenbar deutliche Misstöne. Die von Konzernchef Ola Källenius vorangetriebene Fokussierung auf das Hochpreissegment und absolute Luxusmodelle gerät angesichts eines spürbaren Gewinneinbruchs zunehmend unter Beschuss. Investorenvertreter, wie Ingo Speich von der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka Investment, sparten nicht mit Kritik an der bisherigen Umsetzung der Strategie. Die große Frage, die im Raum steht: Ist dieser Luxus-Kurs in der aktuellen Marktlage noch der Weisheit letzter Schluss oder muss dringend ein Plan B her? Die Anteilseigner erwarten Antworten.

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Autobranche im Gegenwind – Kleine Brüsseler Verschnaufpause

Dieser Gegenwind für die Unternehmensführung trifft Mercedes-Benz in einer Zeit, in der die gesamte Autobranche ohnehin mit zahlreichen Herausforderungen kämpft. Zwar verschafft eine jüngst vom Europaparlament beschlossene Lockerung der EU-Klimavorgaben den Herstellern etwas mehr Zeit. Statt jährlicher müssen CO2-Grenzwerte nun über einen Dreijahreszeitraum eingehalten werden, was drohende Strafzahlungen abmildern könnte. Auch Felix Creutzig, Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats von Mercedes und Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, sieht in dieser Flexibilisierung allerdings die Gefahr, dass insgesamt mehr CO2 ausgestoßen wird, auch wenn er die Flottengrenzwerte prinzipiell als effektives Klimaschutzinstrument im Verkehr bewertet.

Doch diese verlängerte Leine aus Brüssel ändert wenig an den fundamentalen Problemen: Der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur, volatile Strompreise, die Versorgung mit Halbleitern und der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batterieproduktion bleiben gewaltige Aufgaben. Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerbsdruck durch chinesische und US-amerikanische Hersteller, die bei der Elektromobilität teils schneller Fahrt aufgenommen haben. Nicht zu vergessen sind Handelskonflikte und Zölle, die besonders exportorientierte Hersteller wie Mercedes treffen, für die Nordamerika mit einem Verkaufsanteil von 12 bis 15 Prozent ein Schlüsselmarkt bleibt. Die Nervosität im Sektor ist also greifbar.

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