Nach zwischenzeitlicher Verunsicherung bei den Anlegern konnte der Facebook-Konzern zumindest mit den Nutzerzahlen zuletzt wieder ein wenig glänzen. Diese fielen im ersten Quartal deutlich besser aus als noch zum Schluss des vergangenen Jahres. Denn zuvor war die Zahl der täglichen Anwender leicht zurückgegangen - ein Alarmsignal für viele Investoren. Meta räumte in der Vergangenheit verstärkte Konkurrenz von der Kurzvideo-App Tiktok als einen zentralen Grund ein.

Nun will Meta das Ruder nach eigenen Angaben zumindest teilweise herumgerissen haben. Die hauseigene Tiktok-Kopie Reels sei ein Erfolg, sagte Zuckerberg Ende April in einer Telefonkonferenz. Bei Facebook fülle Video die Hälfte der Nutzungszeit aus - und Reels verzeichneten Zuwächse. Insgesamt lief es für den Konzern zuletzt trotzdem nicht so rund wie früher.

Derweil erschweren die neuesten Maßnahmen von Apple für mehr Datenschutz das Geschäft von Plattformen wie Facebook oder Snapchat. Der für seine iPhones bekannte Konzern setzte vor einem Jahr durch, dass sich App-Entwickler erst die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer einholen müssen, um Informationen über deren Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites hinweg sammeln zu dürfen. Viele Nutzer lehnten das ab. Meta beklagt, dass dadurch die Personalisierung der Anzeigen schwieriger geworden sei.

Auch seitens der Behörden weltweit dürfte Meta in Zukunft mehr Gegenwind bekommen. Hierzulande will das Bundeskartellamt Meta wegen seiner "überragenden marktübergreifenden Bedeutung für den Wettbewerb" stärker ins Visier nehmen. Mit der Einstufung könnte es dann Praktiken untersagen, die aus seiner Sicht den Wettbewerb gefährden.

Im Januar wurde bereits die Google-Mutter Alphabet als ein solches Unternehmen eingestuft. Zu Apple und Amazon laufen noch Ermittlungen. Die US-Regierung geht sogar weiter und will vor Gericht eine Zerschlagung des Meta-Konzerns mit der Abspaltung von Instagram und WhatsApp erreichen.

Zuletzt tat sich zudem noch eine andere Baustelle bei Meta auf: Top-Managerin Sheryl Sandberg, die als sogenannter Chief Operating Officer (COO) das Tagesgeschäft verantwortete und als rechte Hand von Zuckerberg galt, verlässt den Online-Riesen. Sie wolle sich künftig mehr um ihre Wohltätigkeits-Aktivitäten kümmern, hieß es.

Die Aktie:

Für die Meta-Aktie gab es schon deutlich bessere Zeiten. Seit dem Kursabsturz vor vier Monaten nach der Veröffentlichung schwacher Nutzerdaten hat sich der Kurs nicht wirklich aufrappeln können und dümpelt neuerdings unter der 200-Dollar-Marke dahin. Mit einem Wert von etwa 198 Dollar je Papier notiert die Aktie in etwa auf dem Niveau kurz nach dem Corona-Crash im Frühjahr 2020.

Mehr zur Aktie und den Analyst:innen ...

 

Aus dem Börse Express PDF vom 09.06. hier zum Download

 

 Seite nicht gefunden