Mitsubishi erwartet deutlichen Gewinnrückgang und lehnt Forderungen nach mehr Offenlegung von Klimarisiken ab. Wie reagieren die Anleger?

Für den japanischen Handelsriesen Mitsubishi ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. Nicht nur die jüngste Gewinnprognose sorgt für lange Gesichter bei den Anlegern, auch in Sachen Klimatransparenz stellt sich das Management quer. Was braut sich da zusammen?

Der Konzern rechnet für das im März endende Geschäftsjahr mit einem herben Gewinneinbruch. Der Nettoprofit soll um satte 26 Prozent auf nur noch 700 Milliarden Yen (etwa 4,5 Milliarden Euro) schrumpfen. Als Grund für diesen deutlichen Rückgang werden fehlende signifikante Veräußerungsgewinne genannt, die das Ergebnis im Vorjahr noch gestützt hatten.

Zur Erinnerung: Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das Ende März endete, stand noch ein Nettogewinn von 950,7 Milliarden Yen in den Büchern. Schon das war ein leichter Rückgang um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag leicht unter den Erwartungen der Analysten. Die aktuelle Prognose verfehlt die durchschnittlichen Markterwartungen von rund 747 Milliarden Yen nun noch deutlicher. Das dürfte für Nervosität sorgen.

Zusätzlicher Gegenwind: Management blockt bei Klimafragen?

Als wäre die Gewinnwarnung nicht schon genug, kommt nun noch ein weiterer potenzieller Stolperstein hinzu. Der Vorstand hat sich nämlich gegen Vorschläge von Aktionären ausgesprochen, die mehr Transparenz bei Klimarisiken fordern. Konkret geht es um die Offenlegung finanzieller Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den potenziellen Folgen, falls das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens verfehlt wird.

Diese Vorschläge sollen zwar auf der kommenden Hauptversammlung am 20. Juni 2025 diskutiert werden, doch das Management hat bereits signalisiert, dass es die geforderten Satzungsänderungen ablehnt. Begründet wird dies mit einer internen Prüfung, Details bleiben jedoch unter Verschluss.

In einer Zeit, in der Investoren immer stärker auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) achten, könnte diese Haltung bei einigen Marktteilnehmern schlecht ankommen. Die Weigerung, mehr Einblick in die Klimastrategie und deren finanzielle Implikationen zu geben, wirft Fragen auf. Für Anleger bedeutet die Gemengelage aus Gewinnrückgang und der Debatte um Klimarisiken vorerst wohl weiteren Gegenwind.

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