Firmengründer Jack Ma sah Alibaba schon immer als globales und nicht nur als chinesisches Unternehmen. Und seit er seinen Rückzug aus der Firma für September 2019 angekündigt hat, betont er die internationalen Ambitionen seines Unternehmens noch einmal: Bis zum Jahr 2036 will er mit seinem Nachfolger Daniel Zhang ca. 2 MRD Kunden erreichen. Allerdings ist die Geschäftserweiterung auf Märkte außerhalb Chinas noch nicht in den Jahreszahlen erkennbar, die Alibaba kürzlich vorlegte. Das Handelsvolumen liegt zwar bei USD 853 Mrd. – was etwa dreimal so hoch ist wie beim Konkurrenten Amazon und mehr als das Hundertfache von Zalando. Doch der Großteil kommt aus dem Heimatmarkt China: Nur 5% des Einzelhandelsumsatzes kommt aus dem Ausland.

Noch hat Alibaba hohes Entwicklungspotential in Europa. Doch der ambitionierte Onlineriese möchte nun sein Geschäft in Europa verstärken, um als ernst zu nehmender Wettbewerber aufzutreten. Das Unternehmen kooperiert mit immer mehr Partnern, um seine Präsenz in Europa spürbar auszubauen. Die globale Strategie von Alibaba beinhaltet zwei Komponenten: Die Plattform „TMall“ ist eine „virtuelle Mall“ und eine der weltweit größten E-Commerce-Webseiten, mit der Alibaba auch um deutsche Marken wie Adidas, Puma, Triumph und C&A in China wirbt. Die Plattform AliExpress hilft chinesischen Produzenten, um international Produkte für Online-Käufer aus aller Welt anzubieten. Dabei erreicht sie Endabnehmer aus 150 Ländern – auch in Deutschland. Die Plattform wird meist mit eBay verglichen. Künftig soll Aliexpress nun auch für Hersteller außerhalb Chinas zugänglich gemacht werden.

Damit öffnet der chinesische Onlinehändler erstmals sein globales Netzwerk auch für Hersteller in Europa – und sucht damit die unmittelbare Konkurrenz zu westlichen Marktplätzen wie Amazon und eBay. Der Markt des „Cross-Border-E-Commerce“ wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verdoppeln, und Alibaba möchte hier Marktfüherer sein. Alibaba will die Plattform sein, auf dessen Basis künftig der globale Handel stattfindet. Das internationale Handelsgeschäft zeigt ein vielversprechendes Wachstum von 40% im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr, teilte Alibaba bei der Verkündung der Jahreszahlen mit. Der grenzüberschreitende Handel steht jedoch weiterhin vor viele Herausforderungen: Die internationale Expansion steckt noch in den Kinderschuhen. Wenn Alibaba seine Aktivitäten in Europa ausweitet, dann stehen aktuell der Import von qualitativen Produkten von Europa nach China sowie die Fokussierung auf chinesische Touristen in Europa im Vordergrund. Im vergangenen Jahr sind 1,6 Mio. Chinesen nach Deutschland gereist und sie erwarten, dass die Geschäfte auch die Zahlmethoden anbieten, die sie von zuhause aus kennen. Da Chinesen gewohnheitsmäßig eher via Mobile Payment als per Karte bezahlen, machen europäische Händler ihr Geschäft noch attraktiver für diese Zielgruppe, wenn sie deren bevorzugte Zahlungsmethode anbieten. Allein in Deutschland bieten bereits mehrere tausend Händler das Bezahlen mit dem mobilen Zahlungsdienst Alipay an – darunter nicht nur Luxusmarken wie Gucci und Burberry, sondern auch Drogerieketten wie dm, Rossmann und Müller oder Kaufhausketten wie Galeria Kaufhof und Breuninger, berichtete das Handelsblatt. Auch der Konkurrent WeChat Pay findet immer mehr Verbreitung.

Wirecard bringt Tencent’s WeChat Pay nach Europa

Bereits im Jahr 2017 verkündete Wirecard, der global führende Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, dass das Unternehmen nun europäischen Händlern die Möglichkeit gibt, Zahlungen per WeChat Pay zu akzeptieren. WeChat Pay ist nach AliPay, die führende Mobile Payment Lösung in China mit mehr als einer Milliarde aktiven WeChat-Nutzern. Als Teil von Tencent, Chinas führendem Anbieter von Internet-Mehrwertdiensten, gehört WeChat in China längst zum Alltag. Dank der Zusammenarbeit, öffnet Wirecard diesen attraktiven Mobile Payment Markt für europäische Einzelhändler.

Beispielsweise erweitern Wirecard und Printemps, der führende französische Mode-, Beauty- und Luxus-Einzelhändler, ihre Zusammenarbeit. Die WeChat Pay-Lösung wurde an mehreren Printemps-Standorten in ganz Frankreich mithilfe von Wirecard implementiert und ausgeweitet. Im Flagshipstore am Boulevard Haussmann im Stadtzentrum von Paris wurde nun eine WeChat Pay-Kampagne für die aktuelle chinesische Hauptreisesaison rund um die chinesischen Ferientage im Mai gestartet. Das gesamte Transaktionsvolumen mit chinesischen Bezahllösungen, das über die Wirecard-Plattform abgewickelt wird, hat sich im letzten Jahr bereits mehr als verdoppelt. In Kaufhäusern geben chinesische Touristen im Durchschnitt ca. EUR 800 pro Transaktion aus. Auch Printemps konnte seit der Aufnahme von chinesischen Zahlungsmethoden Ende 2016 ein erhebliches Wachstum der Transaktionen von chinesischen Kunden melden, berichtete Finanzen.net.

Des weiteren hat Wirecard laut Manager Magazin im letzten Jahr das Projekt „China Pay City“ in Deutschland gestartet, damit Händler ganz gezielt Kunden aus China ansprechen können. Dabei sollen die Bezahllösungen Alipay und WeChat Pay in zahlreichen deutschen Städten breit etabliert werden. Erster Partner für das Projekt ist die Stadt Stuttgart. Dort sollen die Zahlungsdienste bei zunächst ca. 50 Anlaufstellen, von den Verkehrsbetrieben über Museen, Restaurants, Bars bis zu Einzelhändlern eingeführt werden. Doch Alipay und WeChat sind mehr als Bezahl-Apps, sie sind soziale Netzwerke, in denen sich Millionen von Chinesen informieren und miteinander kommunizieren. Deshalb sind Teil von „China Pay City“ auch Profile, in denen die Touristen auf Mandarin über die Restaurants oder Geschäfte informiert werden.

Protect Multi Aktienanleihe mit Partizipation auf Alibaba Group, Tencent Holdings, Wirecard (Quanto EUR)

Mit einer Protect Multi Aktienanleihe mit Partizipation hat der Anleger die Möglichkeit, im Gegensatz zu einer „klassischen“ Protect Multi Aktienanleihe, eins zu eins an der durchschnittlichen Wertentwicklung der Basiswerte zu partizipieren.

Sollte es während des Beobachtungszeitraums nicht zu einem Berühren oder Unterschreiten der festgesetzten Barriere kommen, so erhält der Anleger am Ende der Laufzeit einen Geldbetrag, welcher sich auf Basis der durchschnittlichen Wertenwicklung aller Basiswerte errechnet, mindestens jedoch den Nennbetrag, ausbezahlt. Notiert allerdings mindestens einer der Basiswerte im Beobachtungszeitraum auch nur einmal auf oder unter der festgelegten Barriere, erhält der Anleger am Ende der Laufzeit einen Barausgleich. Grundlage für diese Berechnung ist hierbei die Wertentwicklung des Basiswerts mit der schlechtesten Performance.

Protect Multi Aktienanleihen mit Partizipation

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